Am 25. August wäre Leonard Bernstein Tausendsassa auf allen
Bühnen achtzig Jahre alt geworden. Zum Gedenken daran lohnt
sich ein Besuch auf der offiziellen Bernstein-Website, professionell
aufbereitet von den Machern des berühmten Surfziels Classical
Insites". Die Informationen sind fundiert und lassen kaum einen
Winkel aus dem ereignisreichen Leben des Maestro unbeleuchtet. Natürlich
wird hier auf amerikanische Weise präsentiert aber das wäre
sicher zur Freude von Lenny.
In neuem Gewand nebst neuer Adresse präsentieren sich die diesjährigen
Donaueschinger Musiktage im Netz zeitgemäß der momentan verbreiteten
kühlen Optik angeglichen. Doch die Verantwortlichen haben dazugelernt.
Die Informationen sind umfangreicher so steht zu jedem Künstler
des diesjährigen Festivals eine Kurzbiographie bereit und
insgesamt bekommt man das Gefühl, besser bedient zu werden, als
noch vor einem Jahr. Für die nächste Zeit ist auch die Online-Verfügbarkeit
der letztjährigen Programme angekündigt, und so könnte das Angebot
auch als Informationsquelle über das jeweils aktuelle Programm hinaus
von Interesse werden. Ab November kann man auf das Multimediaradio
gespannt sein, welches es im letzten Jahr ermöglicht, in einige
Arbeiten via PC hineinzuhören. Ärgerlich nur, daß sich bei nahezu
allen Seiten der Browser am Ende des Ladevorgangs mit einer Fehlermeldung
bemerkbar macht.
Stellen Sie Ihren Wecker auf vier Uhr nachts, setzen Sie sich vor
Ihren Monitor und saugen Sie den Beatnik-PlugIn kostenlos aus dem
Netz! Endlich gelingt es ein paar schlauen Köpfen zu zeigen, was
im Bereich Online-Musizieren und Online-Kunst möglich sein könnte
(wenn nicht alle damit beschäftigt wären, langweilige Seiten zu
produzieren). Nicht zuletzt ist die Beatnik-Software ein Schmuckstück,
weil der Kreative Thomas Dolby mit an Bord ist, der in den 80er
Jahren in der Pop-Welt als Paradiesvogel für Furore sorgte. Schade
allerdings, daß der PlugIn bisher nur mit dem Netscape-Browser einfwandfrei
funktioniert. Und das von Headspace entwickelte RMF-Soundformat,
welches das lästig fiepende MIDI um Längen an realistischer Soundqualität
schlagen kann, läßt für die Zukunft hoffen. Auch hier der Wermutstropfen,
da eigene Sounddateien über RMF bisher nur mit einem Macintosh editierbar
sind. Aber anscheinend hat ja eh jeder Musik einen Apple Mac
außer mir!