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nmz-archiv
nmz 2003/03 | Seite 31
52. Jahrgang | Februar
Bayerischer Kulturrat
Graphik und Plastik
Zu drei neuen Sonderausstellungen in Passau
Jeweils um eine Woche versetzt öffnen am 15., 22. Februar
und am 1. März drei neue Sonderausstellungen im Museum Moderner
Kunst Stiftung Wörlen Passau.
Den Beginn macht „Franz von Stuck. Die Kunst der Verführung.
Das Markenzeichen Franz von Stuck. Eine künstlerische Erfolgsstrategie“
mit annähernd 120, zum Teil noch nie öffentlich präsentierten
Graphiken aus dem Nachlass Franz von Stucks. Um 1900 zählte
Franz von Stuck zu den bedeutendsten modernen Künstlern Deutschland.
Weniger bekannt ist heute, dass man in Stuck auch eines der größten
Zeichentalente seiner Zeit gesehen hat. Erst in ihrer Zusammenschau
ist es möglich, die Bedeutung von Stucks Grafik ganz allgemein
und ihre überragende Funktion in Bezug auf sein Gesamtwerk
zu dokumentieren. Dabei bildet die Zeichnung das einheitliche Fundament,
auf dem die Umsetzung in verschiedene künstlerische Medien,
zum Beispiel als Gemälde, Skulptur oder Plakat erfolgt.
Der 1996 in Linz verstorbene Othmar Zechyr hat ein beeindruckendes
und umfangreiches Werk an Zeichnungen und Druckgraphiken hinterlassen.
Nach thematischen und chronologischen Gesichtspunkten wurde eine
Werkschau (ab 22. Februar) zusammengestellt: von den Naturstudien
und Naturarchitekturen über die Maschinen- und Katastrophenarchitekturen,
die Briefe, Gras- und Kleinholzbriefe bis zu den Alexanderschlachten,
Stelen- und Hügellandschaften. Die Ausstellung konzentriert
sich auf die drei Jahrzehnte seit 1966/67, in denen Zechyr seinen
charakteristischen Zeichenstil entwickelt hatte.
Franz Ferdinand Wörle schafft Eisenskulpturen in strenger,
klarer Formensprache. In der Werkgruppe „Seelenhäuser“,
aus dem die Stiftung Wörlen rund ein Dutzend neuer Arbeiten
zeigt, bearbeitet Wörle die Themen „(letzte) Behausung“
und „Heimat“. Die bildhauerischen Werke von Franz Ferdinand
Wörle beeindrucken vor allem aufgrund ihrer formalen Klarheit
und Geschlossenheit. Die Verwendung einfacher stereometrischer Körper
sowie die Einheitlichkeit des bearbeiteten Materials bewirken den
Eindruck einer Konzentration auf Wesentliches, dem sich die Betrachterin
beziehungsweise der Betracher nicht entziehen kann. dg