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nmz-archiv
nmz 2003/03 | Seite 15
52. Jahrgang | Februar
Deutscher Kulturrat
politik und kultur
Die Themen: GATS, EU-Verfassung und mehr
Die neueste Ausgabe der Zeitung des Deutschen Kulturrates „politik
und kultur” liegt vor. Schwerpunkt dieser Ausgabe sind die
aktuellen Verhandlungen der Welthandelsorganisation im Rahmen des
allgemeinen Übereinkommens über den Handel mit Dienstleistungen
(GATS). Die nicht nur auf den ersten Blick technokratisch wirkenden
GATS-Verhandlungen werden aller Voraussicht nach tiefgreifende Auswirkungen
auf den gesamten Kulturbereich haben. So ist durch GATS die kulturelle
Vielfalt genauso bedroht wie die in Deutschland praktizierte öffentliche
Kulturförderung. Autoren des Schwerpunktes sind: Prof. Dr.
Max Fuchs (Deutscher Kulturrat), Thomas Krüger (Bundeszentrale
für politische Bildung), Heinrich Bleicher-Nagelsmann (Deutscher
Kulturrat).
Doch droht der Kulturförderung nicht nur von der Welthandelsorganisation
Gefahr sondern auch die leeren Kassen, besonders der Kommunen, gefährden
schon heute die Finanzierung von Kultureinrichtungen. Der Berliner
Finanzsenator Dr. Thilo Sarrazin beschreibt in seiner allseits bekannten
schonungslos deutlichen Art, auf was sich die Kultur nicht nur in
Berlin in den nächsten Jahren nach seiner Meinung einzurichten
hat. Dem stellt sich der Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat) entgegen
und fordert den Finanzsenator zu mehr Mut bei der Gestaltung der
Zukunft auf. Gerald Mertens (Deutsche Orchestervereinigung) macht
deutlich, dass gerade die rigiden Vorgaben des öffentlichen
Haushaltsrechts schuld daran sind, das Kultureinrichtungen nicht
selbst höhere Einnahmen erwirtschaften können.
Lamy in Berlin
Deutscher Kulturrat fordert Transparenz in Verhandlungen
Der Vizepräsident des Deutschen Kulturrats, Heinrich Bleicher-Nagelsmann,
und der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf
Zimmermann, tauschten sich Ende Februar gemeinsam mit Vertretern
der Kulturbranche mit dem für die GATS-Verhandlungen zuständigen
Mitglied der Europäischen Kommission, Pascal Lamy, anlässlich
dessen Berlin-Besuchs ausgetauscht. Heinrich Bleicher-Nagelsmann
betonte die Notwendigkeit einer transparenten Verhandlungsvorbereitung
bei den GATS-Verhandlungen, bei denen die Zivilgesellschaft eingebunden
sein müsse. Die Europäische Kommission bereitet zur Zeit
die Gespräche vor, die sie auch im Namen Deutschlands mit der
Welthandelsorganisation im Rahmen des Allgemeinen Übereinkommens
über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) unter anderem über
sogenannte Kulturdienstleistungen führen will. Weitere Informationen
zu den Verhandlungen sowie das Statement des Deutschen Kulturrates
findet man unter: http://www.kulturrat.de/aktion/aktion-gats.htm
Der Oeckl
Taschenbuch des Öffentlichen
Lebens Deutschland 2002/2003, begründet von Prof. Dr. Albert
Oeckl, Festland-Verlag Bonn, 52. Aufl. 02.
Zumeist nur unter dem Namen „Der Oeckl“ bekannt, ist
das Taschenbuch des Öffentlichen Lebens im Bonner Festland-Verlag
ein unentbehrliches Nachschlagewerk für jeden, der sich mit
Politik, Wirtschaft, Kultur oder Sozialem befasst. Übersichtlich
gegliedert in verschiedene gesellschaftliche Bereiche bietet der
Oeckl schnell Zugang zu Strukturen und vor allem Anschriften,
Rufnummern und Internetadressen von Institutionen der Bundes-
oder Landesebene. Der Oeckl 2002/03 erschien nach der Bundestagswahl,
und enthält somit auch die Daten der neuen Bundestagsabgeordneten. Gabriele Schulz
OECD-Indikatoren
Bildung auf einen Blick
OECD-Indikatoren 2002, oecd 2002.
Anders als die PISA-Studie, die, an den Wissenschaftler gerichtet,
sehr detailliert und ausführlich die Ergebnisse der internationalen
Vergleichsstudie zum Bildungsstand der 15-Jährigen
in den teilnehmenden OECD-Staaten dargestellt hat, richtet sich
die Publikation „Bildung auf einen Blick” stärker
an die Politik und die interessierte Öffentlichkeit. Sehr
prägnant und kurz zusammengefasst wird in dem Buch über
Bildungs- und Lernergebnisse; Finanz- und Humanressourcen –
Investitionen in Bildung; Bildungszugang, Bildungsbeteiligung
und Bildungserwartung sowie das Lernumfeld und die Organisation
von Schulen informiert. Gabriele Schulz