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nmz-archiv
nmz 2003/03 | Seite 52
52. Jahrgang | Februar
Dossier:
Musikmesse Frankfurt
Ganz im Zeichen des hundertjährigen Jubiläums
Das Urheberrecht im Licht der globalen Verfügbarkeit musikalischer
Schöpfungen
Im Vorfeld der Musikmesse Frankfurt 2003 stellte die neue musikzeitung
dem Leiter der GEMA-Kommunikation, Hans-Herwig Geyer, einige Fragen.
1. Was ist die Aufgabe der GEMA?
Die GEMA setzt sich seit 100 Jahren erfolgreich für die
Wahrnehmung der Urheberrechte ein. Im Jahr 1903 gründete
Richard Strauss mit Komponistenkollegen in Berlin die erste Verwertungsgesellschaft
Deutschlands und leitete damit die rechtliche und wirtschaftliche
Existenzsicherung aller Musikautoren ein. Im wirtschaftlichen
Verein GEMA sind heute 60.000 Komponisten, Textdichter und Musikverleger
zusammengeschlossen. Mit einem jährlichen Ertrag von über
800 Millionen Euro ist die GEMA eine der bedeutendsten Autorengesellschaften
der Welt.
2. Was leistet die GEMA auf der Musikmesse Frankfurt?
Die GEMA ist seit vielen Jahren auf der Musikmesse mit einem
Informationsstand präsent und nutzt dieses Messeforum zur
intensiven Beratung und Information für Kunden und Mitglieder
rund um Fragen des Urheberrechts. Die GEMA hat sich auch stets
im Messeprogramm engagiert und mit Workshops und Paneldiskussionen
die Messebesucher für die Rechte der Musikautoren sensibilisiert.
3. Unterscheidet sich Ihr Messeauftritt 2003 von früheren?
Der diesjährige Messeauftritt steht ganz im Zeichen des
100 Jahre-Jubiläums der GEMA und setzt die Jubiläumsinitiative
der GEMA für den Wert musikalischer Kreativität fort.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums bietet die
GEMA in Frankfurt ein breites Informationsangebot und engagiert
sich am ersten Messetag auf den Diskussionsrunden zum Thema „Geistiges
Eigentum – Was ist Kreativität wert?“
Erstmals haben sich in diesem Jahr die GEMA und weitere wichtige
Musikverbände wie der Musikverlegerverband und die Bundesvereinigung
deutscher Musikverbände zu einer umfassenden Kooperation
und einem gemeinsamen Standkonzept zusammengeschlossen. Als „Treffpunkt
Musik“ wird der Gemeinschaftsstand den Messedialog intensivieren
und das gemeinsame Ziel der vielseitigen Förderung der Musikkultur
in Deutschland nach außen deutlich sichtbar machen.
4. Was versprechen Sie sich von den neuen Thementagen in Zusammenarbeit
mit den Partnern Messe, ver.di, DMV, BDMV und nmz?
Wir begrüßen diese Kommunikationsinitiative als ein
wichtiges Instrument zur Intensivierung des Messedialogs und freuen
uns besonders darüber, dass der erste Messetag angesichts
des 100-jährigen Jubiläums der GEMA dem Schutz des geistigen
Eigentums gewidmet ist.
5. Worin sehen Sie jetzt und in Zukunft die Aufgabe der Musikmesse?
Die in der GEMA zusammengeschlossenen Komponisten, Textdichter
und Musikverleger danken der Messe Frankfurt dafür, Jahr
für Jahr für die Verantwortlichen des Musikgeschäfts
ein Messeforum zu schaffen, auf dem die Interessen der Urheber
stets angemessen Gehör finden. Jedes Instrument und jedes
Sound-Equipment benötigt die musikalische Erfindungskraft
schöpferischer Menschen, um am Markt Attraktivität zu
erzielen. So muss auch in Zukunft eine internationale Musikmesse
dem Musikautor die erforderliche Bedeutung zumessen, denn –
so das traditionelle Motto der GEMA – „am Anfang steht
der Urheber“.
6. Mit welchen Fragen werden wohl die GEMA-Mitglieder auf der
Musikmesse 2003 auf Sie zukommen? Was sind gerade die Themen, die
auf den Nägeln brennen?
Auf der Tagesordnung steht nach wie vor die Frage, wie die GEMA
die Herausforderungen der neuen digitalen Technologien bewältigt.
Gerade mit Blick auf die neuen Distributionsmöglichkeiten
von musikalischer Kreativität ist das System der kollektiven
Rechtewahrnehmung mehr denn je Garant dafür, dass der einzelne
Musikautor von seiner Arbeit leben kann. Hätte nicht vor
100 Jahren Richard Strauss und seine Komponistenkollegen die erste
musikalische Verwertungsgesellschaft gegründet, so müsste
dieses heute im Licht der globalen Verfügbarkeit musikalischer
Schöpfungen schleunigst geschehen.