Mittwoch, 5. März 2003 Geistiges Eigentum: Was ist Kreativität wert?
11.00 Uhr – 12.15 Uhr
„Geistreich – Was ist Kreativität wert?“
Die Schöpfung von Künstlern, seien es Komponisten, Schriftsteller,
Bildhauer o.a. sind zunächst künstlerische Werke mit
hohem immateriellen, das heißt „geistigen“ Wert.
Dennoch sind sie auch hergestellte Produkte im wirtschaftlichen
Sinn, das heißt, sie haben einen materiellen Wert. Der Künstler,
der sein Werk verkauft, speziell der Musiker, dessen Komposition
aufgeführt wird, erwartet zu Recht eine Vergütung. Welchen
Wert kann man nun solchen Produkten zumessen, was ist der Veranstalter,
was ist der Nutzer bereit zu zahlen? Und was ist das geistige
(künstlerische) Eigentum unserer Gesellschaft wert? Wer bestimmt
diesen Wert? Wie steht es mit der – auch „wertmäßigen“
Unterscheidung in U- und E-Musik? Im Mittelpunkt der Diskussion
stehen kulturpolitische Fragestellungen.
Gäste:
Prof. Dr. Michael Karbaum, GEMA
Prof. Dr. Adolf Dietz, Max-Planck-Institut für Geistiges
Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht
Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat Moderation: Theo Geißler, nmz
16.15 bis 17.30 Uhr
„Ziemlich gemein – Public domain“ Die technischen Entwicklungen unserer Zeit lassen sich nicht
zurückschrauben. Sie erlauben eine fast unbegrenzte Nutzung
von Ergebnissen künstlerischer Kreativität –ohne
dass deren Schöpfer angemessen entschädigt werden. Logische
Konsequenz könnte sein, dass kreatives Schaffen spürbar
zurück geht. Gibt es diesen Zusammenhang zwischen Schöpfungsdrang
und materieller Entlohnung wirklich? Sind die Technologien „schuld“,
dass es zukünftig weniger neue Kunstschöpfung gibt?
Welche Möglichkeiten sind denkbar, damit auch zukünftig
geistiges Eigentum angemessen materiell entgolten wird?
Gäste:
Dr. Herwig Geyer, GEMA
Enjott Schneider, Komponist
Heinrich Bleicher-Nagelsmann, ver.di
Dr. Paul Hertel, AKM
Anke Fleischer, On Demand Distribution Moderation: Thomas Tietze, Bärenreiter Verlag
Donnerstag, 6. März 2003
Perspektiven musikalischer Bildung
11.00 bis 12.15 Uhr
„Zwischen Haydn und HipHop – Schulmusik zwischen
Anbiederungspädagogik und Wissensvermittlung“ Über den Rückgang des Musikunterrichts in den Schulen
wird allgemein geklagt, die Vormachtstellung der „Realwissenschaften“
im Computerzeitalter angeprangert. Kritisch zu hinterfragen ist
jedoch, ob der Musikunterricht, der heute von vielen Pädagogen
betrieben wird, junge Menschen tatsächlich anzusprechen vermag.
Welches sind die heute angemessenen, Kinder und Jugendliche ansprechenden
Methoden und Materialien, Wissen über und Freude an Musik
zu vermitteln? Wie müssen Musiklehrer ausgebildet werden?
Gäste:
Prof. Dr. Hans Bäßler, Verband Deutscher Schulmusiker
Michael Banse, Ernst Klett Schulbuchverlag
Philipp Redl, Schüler
Oliver Schulten, Deutsche Phono-Akademie
Eckhard Kussinger, ver.di
Detlef Hahlweg, Schulmusiker Moderation: Thomas Otto, Sony Entertainment
16.15 bis 17.30 Uhr
„Mit Geigen gegen PISA – Aktives Musizieren als
Instrument einer Bildungsreform“
Die PISA-Studie hat eine neue Bildungsdiskussion in Deutschland
entfacht. In diese Diskussion hat sich auch die Musikbranche mit
den bereits bekannten Argumenten eingemischt: Musik macht intelligent,
fördert die soziale Kompetenz junger Menschen etc. Besonders
das aktive Musizieren kann dabei eine entscheidende Rolle spielen
als wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen „intelligenten“
Bildungs- und Ausbildungskonzeption für junge Menschen. Wie
aber sieht es in der Realität aus? Welchen Stellenwert hat
die Musik in der Diskussion neuer Bildungsmodelle? Wie steht es
um die Diskussion über Ganztagsschulen, in denen aktives
Musizieren zum wichtigen Gestaltungsfaktor werden sollte? Hat
die Musik-Lobby sich lautstark und überzeugend in die Diskussion
eingebracht? Und wird sie genügend gehört?
Gäste:
Monika Griefahn, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und
Medien im Bundestag
Prof. Hans Günther Bastian, Universität Frankfurt
Prof. Klaus-Ernst Behne, Hochschule für Musik und Theater
Hannover
Dagmar Sikorski, Sikorski Musikverlag/Deutscher Musikverlegerverband
Christian Höppner, Präsident Musikrat Berlin, Musikschule
Wilmersdorf Moderation: Andreas Bomba, Hessischer Rundfunk
Freitag, 7. März 2003
Musikvermittlung im 21. Jahrhundert
11.00 bis 12.15 Uhr
„Fracksausen. Bricht der konventionelle Konzertbetrieb
zusammen?“ Nach wie vor spielt sich in zahlreichen Abo- und Sinfoniekonzerten
das alt eingesessene Ritual ab, das eine große Distanz zwischen
Musizierenden und Zuhörern schafft. Eine Nicht-Kommunikation,
unter der vielleicht auch die adäquate Vermittlung von Musik
leidet. Ein Ritual außerdem, das alle diejenigen von vorneherein
abschreckt, die nicht mit klassischer Musik aufgewachsen sind.
Wie kann man neue Hörer a) ins Konzert locken und b) für
das Bühnengeschehen und Musikerleben begeistern, so dass
eine nachhaltige Wirkung erzielt wird? Wie schafft man „Musik
für alle“ und füllt so auch wieder die Konzertsäle?
Welche Modelle der Musikvermittlung sind heute erfolgreich? Es
geht um Fragen der Konzertdramaturgie, der Moderation und Kommunikation
mit den (nicht nur jungen) Hörern.
Gäste:
Peter Schulze, JazzFest Berlin
Ulf Werner, Ensemble Resonanz
Gerd Reul, Frankfurter Konzertdirektion
Ilona Schmiel, Internationale Beethovenfeste Bonn Moderation: Walter Liedtke, Agentur Pressto
18.00 bis 19.00 Uhr
„Musikmarketing“ In der Musikbranche wird allgemein über eine „Krise“
geklagt. Das betrifft den Veranstaltungsbereich ebenso wie CD-Labels
und Musikverlage. Wer vermittelt heute zeitgemäß Musik?
Welche Konzertformen locken die Menschen noch hinter den Medien
hervor? Wie sollte man heute an alte und neue Konsumenten herantreten?
Welche Formen des Marketing sind erfolgversprechend? Und wofür
sind Musikinteressierte heute bereit, Geld auszugeben? Welche
Rolle spielen im Bereich der Musikvermarktung Verlage, Agenturen
und Veranstalter? Dies sind Fragen, die mit Vertretern der verschiedenen
Sparten diskutiert werden sollen.
Gäste:
Gerhard Gladitsch, Musikmesse
Dr. Alfred Wendel, Klavier Festival Ruhr
Dieter Weidenfeld, idkv
Dr. Jochen Hillesheim, Schott Musikverlag
Daniela Geißler, Leiterin Event Marketing RTL 2 Moderation: Theo Geißler, nmz/Bayerischer Rundfunk
Wochenende
Samstag, 08.03.03
10.45 bis 11.15 Uhr
„Laienmusikvermittlung auf neuen Wegen“
Die Verbände und Vereine im musisch-kulturellem Bereich
stehen vor neuen Aufgaben. Neue Organisationsmodelle, neue Ideen
der Mitgliedergewinnung, eine intensive Jugendbetreuung und vor
allem die Vermittlung der Laienmusik und musikalische Erziehung.
Gäste:
Dr. Ulrike Liedtke, Musikakademie Rheinsberg
Stefan Liebing, Generalsekretär BDMV
Bernhard Stopp, Bundesmusikdirektor Fachbereich Blasmusik der
BDMV (angefragt) Moderation: nmz
11.15 bis 12.00 Uhr
Für Kinder und Jung-Gebliebene:
Rolf Zuckowksi im Gespräch und an der Gitarre
Moderation: Ursula Gaisa
16.15 bis 17.00 Uhr
Freakshow vs. Mainstream: Gibt es noch Chancen für verrückte
Zeiten?
Gäste unter anderem
Knorkator, Stumpen + Alf Ator
Lotto King Karl
Holger Hübner, Wacken Open Air
17.00 bis 17.45 Uhr
„Zukunfstinitiative für die Musik in Deutschland“
Die Musikszene in Deutschland erfährt zur Zeit einen massiven
Veränderungsprozess. Die aktuellen Diskussionen über
mögliche Schließungen
des Berliner Opernhauses, die Kürzung der öffentlichen
Fördermittel für
kulturelle Projekte sowie die Insolvenz des Deutschen Musikrates
bestätigen
diese Aussage. Auf diese Situation müssen Dachorganisationen
der
Musikbranche reagieren und alle Verbände und Institutionen
sind gefordert,
konkrete Lösungsmodelle zu erarbeiten. Erstmals haben sich
wesentliche
Organisationen der Musik- und Kulturszene zusammengeschlossen,
um gemeinsam
an der Lösung dieser vorhandenen Probleme zu arbeiten.
Gesprächspartner:
Dr. Hans-Herwig Geyer, GEMA
Stefan Liebing, BDMV Moderation: Theo Geißler
Sonntag, 09.03.03
10.45 bis 12.15 Uhr:
Popförderung - Wer sucht eigentlich welche Stars?
Gäste unter anderem
Prof. Udo Dahmen, Popakademie Mannheim
Rainer Lemke, Itzehoer Versicherungen
Jens Klopp, „John Lennon Talent Award
Thomas Baumgärtel, Chicago Jazzz Dresden
Heinz Rudolf Kunze, Gewinner des ehemaligen Nachwuchspreises der
Deutschen Phono-Akademie Moderation: Jürgen Stark
15.30 bis 16.30 Uhr:
Die Kulturgeschichte der Popularmusik des 20. Jahrhunderts - Brauchen
wir ein pophistorisches Bewußtsein?
Gäste:
Andreas Bomheuer, GF rock‘n‘popmuseum Gronau
Jan Koemmet, Künstler/Designer
16.30 bis 17.00 Uhr
„Musik im europäischen Kontext“
Die Musikszene auf europäischer Ebene stellt in der tagtäglich
ehrenamtlichen Arbeit von Vereinen und Verbänden einen immer
wichtigeren Faktor dar. Diskutiert wird der aktuelle Stand und
die neuesten Entwicklungen der Musik in Europa.
Gäste:
Horst H. Sassik, Generalsekretär des Internationalen Musikbundes
(CISM)
Stefan Liebing Moderation: nmz