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nmz-archiv
nmz 2003/03 | Seite 21
52. Jahrgang | Februar
Internet/Computer
Web-Watch
Gamelan wird gemein
Urheberrechtliche Streitereien sind seit der Beschleunigung der
Internets ein stetes Problem: Für die, die derartige Rechte
verwerten, für die, die sie nicht kennen wollen und immer böse
mit der Kostenlos-Kultur wackeln. Beide Positionen sind so verhärtet
und können nicht mehr miteinander umgehen. Was soll der Streit,
haben sich die Betreiber von „Creative Commons” (http://www.creative-commons.org)
gefragt und eine sehr fein abgestufte Rechtevergabe konstruiert.
Die ist gar nicht mal so neu. Den Grundstock bilden drei Prinzipien:
1. Soll der Autor bei Verwendung immer als Autor genannt sein; 2.
Ist eine kommerzielle Nutzung gestattet? 3. Sind Veränderungen
am Werk gestattet? Alle diese Prinzipien-Fragen kennt man auch im
normalen Urheberrecht, das ist nicht das besondere, sondern die
dezidierte und differenzierte Vergabe der Rechte durch den Autor.
Es gibt nicht mehr nur: alles ist frei, wie bei den Open-Source-Vertretern,
oder das alles ist erst einmal gegen die Verwendung geschützt,
es sei denn sie wird erlaubt und bezahlt. Hinter „Creative
Commons” stecken übrigens nicht einfach amerikanische
Freaks sondern auch zahlreiche renommierte Rechtsgelehrte wie Lawrence
Lessing und dahinter gleich die Standford Law School. Und mit Hilfe
einer durch das Lizensierungsmodell von „Creative Commons”
gekennzeichneten Quelle ist es ein leichtes, kreative Leistungen
in der Gemeinschaft zu verteilen, sie in der wörtlichsten Form
zu „veröffentlichen”, der Öffentlichkeit nutzbar
zu machen: zum Beispiel Gamelan-Musik (http://www.ibiblio.org/gamelan/audio/).
Not in our name
„Nicht in unserem Namen” nennt sich eine Initiative
amerikanischer Bürger, die sich dagegen wehren, dass auch in
ihrem Namen Unrecht geschieht (http://www.notinourname.net/).
Auf deren Website heißt es: „Das Versprechen des Widerstandes
/ Wir als Menschen, die in den Vereinigten Staaten leben, glauben,
/ dass es unsere Pflicht ist, uns den Ungerechtigkeiten zu widersetzen,
/ die von unserer Regierung – in unserem Namen – begangen
wurden.” Unter http://www.notinournamemusic.com
gibt es Musik zu dieser Initiative von Saul Williams.