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nmz-archiv
nmz 2003/03 | Seite 23
52. Jahrgang | Februar
Noten
Die Stimme der Trommel trifft ins Herz
Ein musikalisches Märchen für zwei verschiedene Besetzungen
Müller, R./Bornmann, J. (2002): Die Zaubertrommel –
ein musikalisches Märchen.
a) für einen Erzähler, für einen Blockflöten-Spielkreis
und/oder andere Instrumente und für einen Tanzkreis mit beliebig
vielen Kindern (Partitur, Stimmen, Text). Best. Nr. MVB 69
b) für einen Erzähler, für großes Orchester
und für einen Tanzkreis mit beliebig vielen Kindern (Partiell
in Klangnotation, Text). Best. Nr. MVB 70
Bei dem hier vorliegenden Stück handelt es sich um ein musikalisches
Märchen in acht Akten. Die Handlung ist schnell erzählt.
Eine Trommel liegt im Wald. Eine Schlange, die Schlangenkönigin,
findet die Trommel, kriecht hinein und schläft darin. Die anderen
Schlangen finden sie und tanzen erst allein, dann mit der Königin
um „das schöne Thronbett“ (Ouvertüre und Tanz
der Schlangen). Als Dank bekommt die Trommel von der Schlangenkönigin
eine Stimme. Ein Vogel kommt, trägt die Trommel auf einen Baum
und benutzt sie als Nest. Als die Jungen groß sind (Tanz der
Vögel), bekommt die Trommel als Dank eine Stimme, die wie ein
Vogel fliegen kann. Ein Junge findet die Trommel auf dem Baum und
nimmt sie mit ins Dorf, wo sie erst als „Regentrommel“
(Regentanz 1 und 2), dann aber auch als „Sonnentrommel“
(Sonnentanz 1 und 2) dient. Zum Dank wird ein Fest gefeiert, bei
dem auch immer mehr Musizierende und Tanzende hinzukommen (Tanz
für die Erde) und dabei merkt keiner, dass die Trommel plötzlich
verschwindet. „Es heißt aber, dass ihre Stimme ins Herz
eines jeden Menschen eingegangen ist, und wer ganz still ist und
dabei die Hand aufs Herz legt, kann sie dort noch hören“
(S. 27).
Die Ausgabe für den Blockflötenkreis enthält neben
einer Partitur die Einzelstimmen sowohl für verschiedene Blockflöten
als auch für die Rhythmusensembles. Sowohl von den Flöten-
als auch von den Perkussionsgruppen wird nicht so sehr im melodischen,
dafür aber im rhythmischen Zusammenspiel einiges verlangt.
Das Stück eignet sich keineswegs für Anfänger, sondern
richtet sich ganz klar an fortgeschrittene Spieler/-innen. Gerade
deshalb bietet es sich an, das Stück projektorientiert mit
Klassen der Grundstufe zu erarbeiten.
Die Ausgabe für großes Orchester unterscheidet sich
lediglich dadurch, dass bei den Melodiestimmen die Flöten durch
andere Instrumente (Bläser, Streicher, Gitarren oder Akkordeon)
ersetzt worden sind. Sicherlich wäre es auch hier sinnvoll,
auf die Einzelstimmen der anderen Ausgabe zurückzugreifen.
Es hätte wahrscheinlich sogar gereicht, ein Beiblatt für
die Orchesterinstrumentierung der anderen Ausgabe beizufügen.
Die Komponisten des musikalischen Märchens schlagen vor,
Tänze zu den einzelnen Tanzsätzen zu erarbeiten, wobei
sich die Choreographie am Können und/oder dem Alter der Tänzer/-innen
orientieren sollten. Sicherlich wäre es hier schön, auch
den Grundbereich mit einzubeziehen.
Fazit: es handelt sich hier um ein durchaus in erster Linie rhythmisch
interessantes Werk, das für die Realisation verschiedene Gruppen
einer Musikschule einbinden kann. Zur Orientierung und zur Erleichterung
des Übeprozesses wäre es durchaus sinnvoll gewesen, das
Gesamtwerk und die Melodie- und Rhythmusparts auf eine CD einzuspielen,
was heutzutage eigentlich auch üblich ist. Doch daran ließe
sich ja noch etwas ändern.