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nmz-archiv
nmz 2002/05 | Seite 26
51. Jahrgang | Mai
Arbeitskreis
Musik in der Jugend
Jazz für Sänger und Streicher
und gegen das Lampenfieber Kursangebote des amj
Improvisationskurs
für Streicher mit STRING THING
13.15.9., Neulandhaus Eisenach
Das Streichquartett String Thing hat den Gegensatz von Klassik und Rock/Pop/Jazz in seiner Musik
überwunden und vermittelt diese neue Art des Musizierens für Streicher im Workshop. Zum Kurs gehört
der Besuch eines Konzertes von String Thing am ersten Abend.
Ziele, Schwerpunkte
Streichinstrumentalisten soll Groove (Spieltechnik, Phrasierung) und Improvisation nahe gebracht werden. Aktivitäten, Umsetzung, Methoden
Gruppenunterricht: Jazztheorie, Rhythmus- und Improvisationsübungen, ein Techno-Stück.
Ensemble-Arbeit: Stücke mit populärer Stilistik, Instrumentaltechnik, Arbeit an Improvisation (methodischer
Aufbau, erste Versuche)
Mischung von Praxis und Theorie Erfahrungen/Ergebnisse früherer Kurse
Auf unterschiedlichem instrumentaltechnischen Niveau haben alle viel gelernt. Alle haben im internen Abschlusskonzert
mehrere Stücke vorgespielt und mindestens ein eigenes Solo improvisiert, ohne Angst!
Die Lust am Auftritt
Kurs gegen das Lampenfieber
Ltg. Hanna Feist (HfM Würzburg)
31.5.2.6., Ars Musica Aub
Ziele, Schwerpunkte
Mit diesem Kurs wird eine absolute Lücke gefüllt. Weg von der Angst, hin zur bewussten Gestaltung
eigener Auftritte. Bewusstes Geben und Nehmen, und Schätzen des eigenen Beitrags zur Lebensfreude anderer. Aktivitäten, Umsetzung, Methoden
Körperbewusstsein, Atemtypenlehre, Vorstellungsschulung, Mentales Üben, Auftrittssimulation, Selbstmanagement.
Das Ganze gleicht einem Parcours, in dem die Teilnehmer/-innen ihre Schwachpunkte und ihre Stärken erfahren,
um dann mit mehr Mut und Selbstvertrauen Musik und andere öffentliche Aufgaben anzupacken. Erfahrungen/Ergebnisse früherer Kurse
Die Rückmeldungen sind gut. Etliche Prüfungen wurden geschafft. Neue Perspektiven sind entstanden.
Gerade die jüngeren Teilnehmer/-innen finden zu mehr Souveränität im eigenen Tun. Mancher findet
auch einen neuen Platz oder eine neue Aufgabe. Viele entdecken, was sie bisher übersehen haben. Die gegenseitige
Unterstützung wird ebenso enorm gestärkt.
Dieser Kurs ist dringend notwendig. Eine erfolgreiche Präsentation auf musikalischer Ebene kann in alle
Lebensbereiche übertragen werden und somit Selbständigkeit, Selbstvertrauen und Risikobereitschaft
fördern.
Jazz im Chor
mit Bertrand Gröger (Jazzchor Freiburg), 14.16.6., Jugendgästehaus Duderstadt
1990 gründete Bertrand Gröger den Jazzchor Freiburg 1998 wurden der Chor Sieger der Jazzchor-Kategorie
beim Deutschen Chorwettbewerb in Regensburg. Im Kurs bietet Bertrand Gröger Sängern wie Dirigenten
(praktischen) Einblick in seine Auffassung von Jazz in der Chorarbeit. Er wird dabei auf verschiedene Techniken
des vokalen Jazz eingehen, großes Gewicht auf rhythmische Arbeit legen und Improvisationsmodelle vorstellen.
Bekannte und neue Literatur wird erarbeitet. Ziele, Schwerpunkte
1. Singen: Singen ist gesund und befreit Körper und Seele.
2. Rhythmus: Mikro- und Makro-Timing, gemeinschaftliches Umsetzen von binärer und ternärer Rhythmik
sowie Synkopierung.
3. Heranführen an Improvisation sowohl im Kollektiv als auch individuell, Versuch der Minderung persönlicher
Hemmschwellen.
4. Erarbeitung verschiedener Musikwerke zur Bewusstwerdung der Wichtigkeit des Individuums in der Gemeinschaft.
Aktivitäten, Umsetzung, Methoden
1. Lockerungs-/Atem-/Sprech-/Singübungen (Körper-/Stimmbewusstsein)
2. Ganzkörperliche Rhythmusübungen, durch den Jazz Kennenlernen der Synthese verschiedener Kulturen,
dies nicht nur intellektuell, sondern mit Leib und Seele
3. Improvisation: Persönlichkeitsbildung durch individuelles Erforschen von Freiheiten in einem gemeinschaftlichen
Rahmen
2. + 3. Bei Rhythmus und Improvisation immer wieder Schärfung der Konzentration und des Verantwortungsgefühls
durch Verteilung von Aufgaben an den Einzelnen (Gruppenspiele mit individuellen Schwerpunkten) Erfahrungen/Ergebnisse früherer Kurse
Die Gruppe hat erfahren können, dass durch konzentriertes Arbeiten und großen persönlichen Einsatz
auch in einer ungünstigen Umgebung (die reizüberflutete heutige Welt!) hoch gesteckte Ziele erreicht
werden können. Mit gemeinsamen Zielen hat die bunt zusammengewürfelte Gruppe Gemeinschaftssinn, soziale
Kompetenz, individuelle Verwirklichung, ohne den Nachbarn zu schädigen, entwickelt.
Die Teilnehmenden haben gelernt, dass Rhythmus eine Frage von körperlicher Bewegung ist, die in der Natur
des Menschen liegt und die es durch den heutigen Mangel zu aktivieren gilt.
Die Hoffnung, dass die vielen teilnehmenden Chorleiter/-innen die positiven Erfahrungen an die vielen Sänger/-innen,
die sie betreuen, weiterleiten. Ein Chor kann ein eigenes gesundes soziales Gefühl, eine funktionierende
Familie sein. Und: Musik (nicht zuletzt Jazz und vor allem Gesang) öffnet persönliche Grenzen
und ist als einzige wirkliche internationale Sprache völkerverbindend.