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nmz-archiv
nmz 2002/05 | Seite 31
51. Jahrgang | Mai
Deutscher
Tonkünstler Verband
Musikermedizin und Musikphysiologie
Das Therapiezentrum EISAM in München und Salzburg
Seit 1996 gibt es in München und seit 1999 auch in Salzburg das Europäische Institut für Bewegungsphysiologie,
Musikermedizin, Tänzer- und Sportmedizin (EISAM). Ziel des fachübergreifenden Diagnostik- und Therapiezentrums,
das mit der Hochschule für Musik und Theater München und der Universität Mozarteum Salzburg kooperiert,
ist die Prävention (Vorbeugung) von instrumentenbedingten Überlastungsbeschwerden bei Musikschülern
und Musikstudenten und die Diagnostik und Behandlung von instrumentenbedingten/berufsbedingten Beschwerden bei
Berufsmusikern, Tänzern und Sportlern. Großer Wert wird auf die Zusammenarbeit mit Musikpädagogen
gelegt. Das Institut verfügt über das Gesamtspektrum der orthopädischen und neurologischen Diagnostik
und Therapie. Ärzte anderer Fachrichtungen stehen beratend zur Verfügung.
E ine Fülle diagnostischer Möglichkeiten wird eingesetzt:
Digitales, EDV-gestütztes Bild- gebungsverfahren (90 Prozent weniger Strahlenbelastung als herkömmliches
Röntgen);
Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) bei Verdacht auf Osteoporose;
Gelenk- und Weichteilsonografie zur Darstellung von krankhaften Veränderungen der Muskeln, der Sehnen
und der Bänder;
dreidimensionale statische und dynamische Wirbelsäulenanalyse auf Ultraschallbasis, eine strahlenfreie
Methode zur Funktionsanalyse der Wirbelsäule als Präventionsmaßnahme von Rückenbeschwerden
bei Musikern, Tänzern, Sportlern und anderen Patienten. Mit dieser Methode können alle Wirbelsäulenkrümmungen
und Verdrehungen genauestens analysiert werden. Außerdem können Beinlängenunterschiede exakt
festgestellt werden. Ferner lässt sich die segmentale Beweglichkeit der Wirbelsäule dynamisch untersuchen;
dazu gehören Blockierungen in den einzelnen Wirbelsäulenabschnitten beziehungsweise Instabilitäten.
Bei Musikern können Wirbelsäulenveränderungen beim Instrumentalspiel analysiert werden;
dreidimensionale Feinmotorikanalyse für Musiker und andere feinmotorische Hochleistungsberufe. Mit
dieser Untersuchungsmethode lassen sich feinmotorische Bewegungen genauestens analysieren und somit Koordinationsstörungen
im Vorfeld vermeiden;
fachübergreifende Funktionsdiagnostik bei Störungen im Bereich der Halswirbelsäule, der
Kiefergelenke, des Zusammenbisses mit Zahnarzt/Gnathologen bei Blasinstrumentenspielern, Streichern und anderen
Patienten (Migräne, Tinnitus);
Chirodiagnostik zur Aufdeckung von Störungen im Gelenkspiel im Wirbelsäulen- und Extremitätenbereich;
Videosupervision von Bewegungsabläufen bei Sportlern, Tänzern und Musikern;
erweiterte Analyse und Diagnostik von Funktionsstörungen am Stütz- und Bewegungsapparat durch
eigene Physiotherapeuten (Schwerpunkt FBL) und Osteopathen;
erweiterte Analyse von Funktionsstörungen der Hände bei Musikern, durch eigene, speziell ausgebildete
Ergotherapeuten/Handtherapeuten.
Die neurologische Diagnostik umfasst die klinisch-neurologische Untersuchung verschiedenster sensorischer und
motorischer Körperfunktionen (z.B. Reflexe, Kraft, Koordination, Sensibilität, Hirnnervenfunktionen,
Vegetativum) sowie alle dazugehörenden technischen Untersuchungen wie Elektromyografie, Elektroenzephalografie
et cetera.
Folgende Therapieformen kommen zum Einsatz: Feinmotorisches Basistraining (FBL) für Musiker; sämtliche
Formen der Physiotherapie und physikalischen Therapie; pulsierende Signaltherapie (PST); Handtherapie (Ergotherapie);
Homöopathie und Phytotherapie; Neuraltherapie nach Huneke; Akupunktur.
Zusätzliche Therapieangebote sind Atem-, Stimm- und Sprachtherapie für Sänger, Sprecher und
Instrumentalisten; Ernährungsberatung; ergonomische Beratung für Musiker (Instrumentenzubehör);
Feldenkrais-Methode und Alexandertechnik.
Info: Europäisches Institut für Bewegungsphysiologie (EISAM), Leitung: Dr. med. Albrecht Lahme, Facharzt
für Orthopädie, Dipl.Musiker, Belfortstraße 5, D-81667 München, Tel. 089/688 52 00, Fax
089-688 59 07; E-Mail: drlahme@aol.com; www.arts-medicine-europe.org
oder: Europäisches Institut für Bewegungsphysiologie (EISAM), Leitung: Dr. med. Albrecht Lahme; Fürbergstraße
1820 (ZIB), A-5020 Salzburg; Tel. +43-662/61 98-62 25
Weiterführende Literatur:
S. Klein-Vogelbach/A. Lahme/I. Spirgi-Gantert: Musikinstrument und Körperhaltung, ISBN 3-540-64537-3
A. Lahme/I. Spirgi-Gantert/S. Klein-Vogelbach: Berufsbedingte Erkrankungen bei Musikern. Gesundheitserhaltende
Maßnahmen, Therapien und sozialmedizinische Aspekte, ISBN 3-540-67115-3