Übersetzt heißt die neue Platte von Radioboy LP: Mechanik (Funktionsform) der Zerstörung.
Sie ist ein Non-Profit-Musikgebilde, welches sich vordergründig und nachdrücklich hinter die Leute
stellt, die man als Globalisierungsgegner kennt. Dazu nahm der E(lektronische)-U-Musiker selbst die als Tracks
angesagten Realdinge als Soundgrundlage. Bei Marlboro und Barcardi zehn Schachteln der Zigaretten
und eine Flasche des besagten Rums. Weitere Tracks widmen sich zum Beispiel Nike, Rupert Murdoch,
McDonalds, Rwanda. Insgesamt 15 Stücke, schmal komprimiert, klug kommentiert. Eine
gute Sache das und musikalisch weit über dem meisten, was sonst in der E-Musik-Fraktion auftaucht.
Die Frage, ob es sich hier dann nicht doch noch wieder um eine Ästhetisierung von Politik handelt,
scheint müßig. Drauf tanzen, muss ja nicht sein und Beat ist nun mal Beat. Im Notfall einfach
den zehn Sekunden langen Track Rwanda herunterladen sehr sparsames Stück und dadurch
auch beklemmend.
Die Website des gleichnamigen Vereins. Dieser 1990 gegründete gemeinnützige Verein möchte
die Werke von NS-verfolgten Komponisten in das öffentliche Musikleben integrieren heißt es
auf der Startseite. In der Tat findet man hier einige Informationen sowohl über die genannten Komponisten
als auch entsprechende Literatur- und Veranstaltungsempfehlungen. Bedauerlich in rein tech nischer Hinsicht
nur, dass der Seitengestalter gelegentlich Unterstreichungen macht und auf diese Weise Hervorhebungen und Hyperlinks
verwechselbar macht. Leider ebenso die Tatsache, dass gelinkte Seiten im Frameset erscheinen und
damit wie Bestandteile der Seite ausschauen. Aber die Links selbst und die inneren Werte sind gut.