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VdM
nmz-archiv
nmz 2002/05 | Seite 28
51. Jahrgang | Mai
Verband deutscher Musikschulen
Bundesweite Demo mit provokanter These
Der Deutsche Musikschultag am 15. Juni 2002 ist die Stunde der Musikschulen
Die Planungen an den Musikschulen gehen in die letzte Phase. Es wird zielstrebig geprobt, einstudiert, vorbereitet,
organisiert. Das Werbematerial ist gedruckt. Grün ist die Farbe, die am 15. Juni 2002 die Veranstaltungen
der Musikschulen zum dritten Deutschen Musikschultag grundieren wird. Musik macht Menschen
für manche eine Selbstverständlichkeit, für viele aber auch eine unerhörte Provokation.
Die persönlichkeitsbildende Kraft der Musik ist das Thema, das es der Öffentlichkeit nahe zu bringen
gilt. Am besten durch die unmittelbare Anschauung dessen, was junge Menschen in den Musikschulen lernen und
leisten. In der Juni-Ausgabe werden wir einen Querschnitt von all dem vorstellen, was zu hören sein wird
überall in Deutschland.
Auch beim VdM in Bonn wird das Team um Bundesgeschäftsführer Rainer Mehlig emsig. Und in der Musikschule
Bochum entspinnt sich unter dem Dirigat von Manfred Grunenberg ein Netz von Aktivitäten. In der Ruhrgebietsstadt
findet diesmal der offizielle Auftakt zum Deutschen Musikschultag statt. Beim WDR produziert Arnd Richter gerade
einen Radiotrailer, mit dem er als Kulturpartner des VdM die Veranstaltung bewerben wird. WDR-Redakteurin
Eva Küllmer bereitet sich auf ihre Moderation vor. Und Hans-Joachim Linneweber hat als Leiter des Koordinationsbüros
der Ruhr-Universität Bochum alles Dortige veranlasst, Plakate kleben und den Flügel stimmen lassen.
Denn am Freitag, 14. Juni, geht es rund. Schauplatz ist die enorme Beton-Glas-Muschel des Audimax. Ab 15 Uhr
wird die Musikschule Bochum dort mit zahlreichen Ensembles erst einmal Stimmung machen und Tombola-Lose zu Gunsten
von Aktion Mensch unters Volk bringen. Der grandiose Saal, dessen Akustik und Ambiente übrigens
auch die Bochumer Symphoniker zu schätzen wissen, öffnet sich um 16 Uhr. Diesmal sitzt hier das Jugendsinfonieorchester
der Musikschule Bochum. Auf die Begrüßung und Eröffnung durch den VdM-Vorsitzenden Dr. Gerd
Eicker folgt eine Festrede zum Thema Musik macht Menschen. Die Bundesvereinigung der kommunalen
Spitzenverbände als Partner des VdM und der Musikschulen gibt sich die Ehre. Sodann wird die Integrierte
Band Just Fun zeigen, dass gemeinsames Musikmachen von Behinderten und Nicht-Behinderten einfach
Spaß macht.
Just Fun ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Behindertenarbeit der Musikschulen, die
ja in Bochum ihren Ursprung nahm. Hier spielt die Band jedoch als Gastgeschenk der Aktion Mensch.
Denn über 100 Musikschulen folgten dem Aufruf des VdM, den Deutschen Musikschultag zu Gunsten der deutschen
Behindertenhilfe einzusetzen. Da müsste ganz schön was zusammenkommen für den Scheck, den der
VdM zusammen mit einer Spenderliste im September an Aktion Mensch überreichen wird. Ein wichtiger
Partner des VdM, der Deutsche Sängerbund, überbringt seinen musikalischen Gruß mit dem Jugendkammerchor
Deutschland, einem hervorragenden Ensemble, das übrigens von einem Musikschulleiter, Karl Zepnik aus Landshut,
geleitet wird. Dann wird ein Bochumer Projekt zum Klassenmusizieren die Chancen der Kooperation von Musikschulen
und allgemein bildenden Schulen demonstrieren. Auch so macht Musik Menschen.
Am Schluss dann Singen bei hohen Geschwindigkeiten: Starlight Express Bochum entbietet Originaldarsteller,
die mit dem Jugendsinfonieorchester und dem Jugendkammerchor zwei Nummern aus dem Erfolgsmusical präsentieren.
Kaum zu viel Aufwand für einen Deutschen Musikschultag, der etwas bieten darf zum 50. Geburtstag des VdM.
Und am Abend lädt dann die Musikschule Bochum zu ihrem eigenen Geburtstag ein, dem fünfunddreißigsten.
Fête finale heißt die Party, bei der die Band Beamed Looties die Betonstreben
erbeben und die gigantischen Scheiben erzittern lassen wird.
Höhepunkt des Abends ist die Präsentation der Gewinner von drei aktuellen Internet-Musikprojekten
des Landesverbandes der Musikschulen in Nordrhein-Westfalen: Sound-Art-Net-Work, Start-ab
und Clip-ab.
Nicht bloß um des Wortspiels willen wünscht man sich, dass man beim Deutschen Musikschultag in
diesem Jahr einfach sagen wird: Hut ab! vor den Musikschulen überall in Deutschland.