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nmz-archiv
nmz 2003/03 | Seite 50-54
52. Jahrgang | Februar
Dossier:
Musikmesse Frankfurt
Musikmesse-News
Mutig kreative Akzente setzen
Neuer Musikverlag „Repertoire Explorer“ geht an den
Start Es ist ein mutiges Unterfangen. Der Münchner Musikverlag
„Repertoire Explorer“ entstand aus der Erfahrung heraus,
dass es eine fast unüberschaubare Menge an Partituren vor-
nehmlich aus dem 20. Jahrhundert gibt, die heute nur schwer zugänglich
sind. Gleichzeitig wächst bei Veranstaltern angesichts ständig
drohender Repertoireverengung und Verödung im Musikbetrieb
der Wunsch, solche Partituren auf die Verwendbarkeit innerhalb gewisser
Programmideen zu prüfen. Die Verlage besitzen zwar das Stimmenmaterial,
aber der Zugriff auf Studienpartituren ist in vielen Fällen
nicht gewährleistet. Eine leicht erhältliche Studienpartitur
ist aber das wirkungsvollste Mittel zur Kenntnisnahme (und zur Verbreitung)
von Musik, die dem (unverdienten) Vergessen anheim gefallen ist.
Hier klinkt sich „Repertoire Explorer“ ein. Der Markt
wird gewissermaßen nach Lücken erforscht, nach Stücken,
die man gerne einmal zu Gesicht bekommen würde, die aber nicht
mehr vorliegen (und deren Stimmen in Lagerkellern großer Verlage
vor sich hin gammeln). Es ist die Findigkeit und das geradezu fanatische
Interesse Christoph Schlürens, die solche Weichstellen im Repertoire
auftun. Mehr als hundert Partituren wurden bislang veröffentlicht,
von (eine Auswahl) Kurt Atterberg, Alfredo Casella, Felix Draeseke,
Hanns Eisler, Edurad Erdmann, Heinrich Kaminski und Ernst Krenek,
über Entlegenes von Max Reger oder Ottorino Respighi, bis hin
zu Franz Schmidt, Artur Schnabel, Nikos Skalkottas, Rudi Stephan,
Joan Severin Svendsen, Karol Szymanowski, Heinz Tiessen oder Karl
Weigl: alles großorchestrale Werke oder Konzerte, die sich
zu ihrer Zeit nachdrücklich in den Gang der Musikgeschichte
eingemischt hatten.
All diese Werke (des 20. Jahrhunderts, man bemüht sich darüber
hinaus auch um das im doppelten Sinn des Wortes „Verlegte“
im 19. Jahrhundert – zum Beispiel Berlioz, Saint-Saiens, Lalo,
Cornelius, Bruch oder Cherubini) markieren fruchtbare Spätgeburten
der Romantik, die offensichtlich tot geredet aber in unerschütterlicher
Lebendigkeit weiter komponiert worden waren. Es sind Kompositionen,
denen unser Musikleben, will es kreative Akzente setzen, mehr und
mehr nach spürt. Dazu geht „Repertoire Explorer“
gewissermaßen Kooperationen mit den zuständigen Verlagen
ein, in den Studienpartituren sind stets Hinweise zu finden, wo
das Orchestermaterial zu bekommen ist. Dass sich die einzelnen Verlage
nicht selbst die Arbeit machen, „ihre“ Werke zur Prüfung
neu zur Debatte zu stellen, deutet auf deren Unflexibilität
oder auf mangelnde Kompetenz in der Einschätzung der Gewichte
hin. „Repertoire Explorer“ freilich kann auswählen,
ist nicht beschränkt auf einen Verlag. Was hier geschieht ist
eine Vorauswahl von Stücken, von dessen Relevanz die Herausgeber
überzeugt sind. Und die Verlage nehmen diese Hilfe, denn Aufführungen
greifen dann auf sie zurück, gerne an.
Was geschieht? Die Herausgeber von „Repertoire Explorer“
suchen alte Ausgaben in Nachlässen, in Antiquariaten oder über
Mithilfe von befreundeten Musikern. Nach Absprache mit den zuständigen
Verlagen werden dann die Seiten kopiert und öffentlich angeboten.
Häufig ist es dabei notwendig, Einzeichnungen von Dirigenten
oder Musikwissenschaftlern wegzuretuschieren, das Partiturbild ist
also keineswegs einheitlich, auch Handgeschriebenes findet sich.
Einzige Triebkraft ist, Noten wichtiger Kompositionen wieder verfügbar
zu machen. Die Rechnung könnte aufgehen, in den Münchner
Verlagsräumen ist man überrascht über die Resonanz.
Dazu trägt auch bei, dass den Partituren ein – soweit
man dies bei der erstaunlichen Menge des bisher Aufgelegten (und
der damit verbundenen überblicksartigen Sichtung) sagen kann
– genau recherchiertes Vorwort beigefügt ist, das über
Komponist und über die Geschichte der Komposition eingehend
informiert. Die Stücke werden in das ihnen zugehörige
geschichtliche Umfeld gestellt, klar wird mitunter auch, warum das
Werk später mehr oder weniger in Vergessenheit geriet. Auf
alle Fälle lohnt es sich für Personen, die im orchestralen
Bereich (zunächst) nach lohnenswerter, gleichwohl nicht auf
der Hand liegender Literatur forschen, die Veröffentlichungsliste
von „Repertoire Explorer“ einmal zur Hand zu nehmen.
Sie ist zu bekommen bei: Musikproduktion Jürgen Höflich,
Enhuberstraße 6-8, D-80333 München (Tel. 089/52 20 81,
Fax. 089/52 54 11). Reinhard Schulz
musikmph.de
Congress für AudioVisuelle InstallationsSysteme
Zum zweiten Mal wird die ProLight+Sound in Frankfurt am Main mit
dem Congress für AudioVisuelle InstallationsSysteme (CAVIS)
von einem hochwertigen Wissensforum begleitet. Als international
wichtigster Branchentreffpunkt für Veranstaltungs- und Kommunikationstechnik,
AV-Produktion und Entertainment bietet die ProLight+Sound (5. bis
8. März 2003) mit der Abbildung der aktuellsten Markt- und
Produktentwicklungen von über 600 internationalen Ausstellern
eine solide Plattform für Networking und Geschäftsanbahnung.
Der CAVIS an den ersten drei Messetagen von Mittwoch bis Freitag
rundet mit kompetentem Wissenstransfer und Diskussion der branchenbewegenden
Themen den Nutzwert für die Besucher der ProLight+Sound ab.
Mit mehr als 35 Vorträgen unter dem Oberbegriff ,,Vernetzung
und Systemintegration“ deckt der CAVIS einerseits das gesamte
Themenspektrum von Medien- und Sicherheitstechnik über Architektur
und Akustik bis hin zu Netzwerken und Signalverarbeitung ab, geht
aber andererseits in einzelnen Segmenten sehr detailliert in die
Tiefe. Die Delaytechnik zwischen 5/1 und Zylinderwellen wird dabei
genauso thematisiert wie das neue Versammlungsstättenrecht,
Signalmanagement, Digitales Kino oder Netzwerk-Technik. Seminare
zu Großhallen-Akustik, Abhörsicherheit bei drahtlosen
Konferenzen oder Videostreaming befriedigen dabei die „Special
Interests“ von Pla-
nern, Systemintegratoren und Architekten. CAVIS wird im Konferenzbereich
der Halle 9 stattfinden, mitten im Herzen der ProLight+Sound. Weitere
Informationen: Christine Kern/Stefan Strack, Tel. 069/75 75-68 66,
stefan.strack@messefrankfurt.com
Sonderschau DJ & PC
Die Sonderschau mit dem Thema DJ und Musik mit dem Computer präsentiert
sich auf 400 qm und bietet allen Interessierten eine Plattform,
sich mit dieser populären Materie zu befassen. DJ’s und
Programmierer, die oft weder ein Insturment beherrschen noch Noten
lesen können, prägen die Musik von heute. Vom Musikhandel
wird der Computer-Musiker vernachlässigt, von der Fachpresse
als Semi-Profi bedient. Die Aktionsfläche DJ & Computer
will damit für Musik-Einsteiger eine kompetente Anlaufsstelle
sein. Der Umgang mit DJ-Equipment sowie dem PC als Musikinstrument
wird durch Seminare verständlich gemacht.
Die Hybrid-DVD-Audio
Anlässlich der diesjährigen Musikmesse in Cannes stellt
MDG den Prototyp einer Hybridplatte vor: Diese Disc enthält
neben der herkömmlichen CD-Information, den DVD-Audio Klang
auch den DVD-Video Ton (Dolby Digital und mehrkanalig LPCM). Die
Abtastfrequenz einer DVD-Audio erreicht das Mehrfache einer durchschnittlichen
CD. Somit können beim Musikhören mehr Details als bei
einer CD wahrgenommen werden. Das Ziel war eine einfache, universell
abspielbare Platte mit bestmöglichster Klangqualität zu
entwickeln. Ersteres ist soweit gelungen, da die DVD-Audio mit jeder
Audio-Anlage kompatibel ist.
Es wird sich jedoch zeigen müssen, ob die DVD-Audio einen ebenso
erfolgreichen Siegeszug wie die CD, oder die DVD haben wird. Informationen
unter http://www.mdg.de
Legale Downloads bei Tiscali Der Europäische Internet Provider Tiscali bietet seinen
Kunden an, sechs Monate lang legal und völlig kostenlos Musik
herunterzuladen. Jeder bis zum 12. Mai registrierte Tiscali-Zugangskunde
bekommt pro Monat 50 Credits, für die man fünf Lieder
im WMA-Format auf die Festplatte laden kann. In der sechsmonatigen
Testphase können damit 300 Credits, also 30 Lieder gesammelt
werden. Wer eine DSL-Leitung von Tiscali nutzt, bekommt sogar 1.000
Einheiten dieser Credits, die er in 100 Titel investieren kann.
Für das Brennen der Lieder werden allerdings weitere 100 Credits
berechnet. Eine weitere Voraussetzung ist, dass man sich über
Tiscali ins Netz eingewählen muss, um die Songs kostenlos zu
bekommen. Außerdem werden die Lieder von der Festplatte gelöscht,
sobald man die Mitgliedschaft im Tiscali Music Club beendet, die
Kunden sollen somit langfristig an den Provider gebunden werden.
Ob es ihnen mit diesem Creditsystem gelingen wird, ist fraglich.
http://www.tiscali.de
Amazon erhält „Echo“
Der Musik-Shop der Internetseite Amazon.de erhielt bei der Echo-Verleihung
2003 den Preis für die beste deutsche Musik-Webpage. Neben
aktuellen wie älteren CDs aller Musiksparten und seit kurzem
auch DVD-Audios, bietet Amazon ebenfalls an, gebrauchte CDs und
Vinyl-Platten von Drittanbietern zu kaufen und seine eigenen zu
verkaufen. Darüberhinaus gibt es Rezensionen von Kunden und
Redakteuren, Tipps und diverse Suchfunktionen.
McDonalds und Musik
Die erfolgreiche Kooperation zwischen McDonalds Deutschland und
VIVA besteht seit einigen Jahren. Neben einer gemeinsamen CD gibt
es das eigene Programmformat McClip Call (Montags bis freitags von
17.00 bis 22.00 Uhr auf VIVA). Jetzt geht es an einzelne Künstler,
diesmal zusammen mit BMG und der BRAVO: Bei McDonalds selbst (http://www.mcdonalds.de),
in der BRAVO oder über lokale und regionale Radiosender können
Konzertkarten, CDs und Statistenrollen für den Videodreh der
BMG-Boyband B3 gewonnen werden. Sollte man nichts gewinnen, so kann
man zumindest zur Autogrammstunde der drei Jungs gehen, natürlich
in McDonalds Restaurants.
HiFi-Messe High End 2003
Die große HiFi Messe in Frankfurt findet dieses Jahr zum 21.
Mal vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2003 statt. Im Ausstellungshotel
Gravenbruch Kempinski präsentieren rund 200 Aussteller Produkte
von über 500 Marken den Bereich der hochwertigen Unterhaltungselektronik.
Auf einer Gesamtfläche von mehr als 8.000 Quadratmetern wird
der Stand der Technik für Bild und Ton aus hauptsächlich
Europa, Asien und Amerika ausgestellt. Von den neuen Technologien
und der Informationsbörse können sowohl Fachbesucher am
29. Mai als auch Interessierte vom 30. Mai bis 1. Juni 2003 profitieren.
Einsatz für Urheberrechte Das Landgericht Berlin hat am 12. Februar 2003 auf Antrag der
GEMA eine einstweilige Verfügung gegen die Diskothek Shark
Club Berlin beschlossen. Hier wird Musik ohne die dafür notwendigen
Nutzungsrechte der GEMA öffentlich wiedergegeben. Das Gericht
hat dem dringenden Unterlassungsanspruch der GEMA zugestimmt. Prof.
Dr. Kreile, Vorstandsvorsitzender der Urheberrechtsgesellschaft:
„Die Entscheidung des Landgerichts Berlin ist ein wegweisender
Erfolg für unseren Einsatz zum Schutz des geistigen Eigentums
und der Wahrnehmung der musikalischen Urheberrechte. Deshalb hat
die erfolgreiche Unterlassungsklage für die GEMA Modellcharakter.“
Nun will die Gesellschaft der korrekten Lizenzierung der Diskotheken
verstärkt nachgehen. Insgesamt sind heute 60.000 Komponisten,
Textdichter und Musikverleger in der GEMA zusammengeschlossen. http://www.gema.de
Die ganze Welt der Musik begleiten
World Music Reihe und Wettbewerb der Universal Edition
Um Anfängern und Wiedereinsteigern das Üben auf ihrem
Instrument zu vereinfachen, hat die Universal Edition eine Reihe
von Bearbeitungen herausgebracht. Bei den leichten Arrangements
von Volksliedern aus aller Welt (Russland, Israel, Amerika, Irland,
Cuba,...) aber auch aus anderen Musiksparten wie Country oder Rock
und verschiedenen Schwierigkeitsgraden, kann man sich, je nach Können,
das geeignete Heft aussuchen. Die beigelegten Play Along CDs (mit
Live-Instrumenten eingespielt) sollen zur weiteren Anregung dienen
und beim Üben zu Hause helfen. Ob irische Melodien, brasilianische
Samba-Rhythmen, israelische Klezmer-Klänge oder russische Volkslieder
– der Exotik sind keine Grenzen gesetzt. Ein Ensembleheft
ohne enge Besetzungsvorgaben vervollständigt das Angebot. Die
Hefte werden für Klavier (Keyboard), Gitarre, Bass (auch Kontrabass
E-Bass), Flöte, aber auch für Perkussions- beziehungsweise
Vokalensemble angeboten. Der Band „Madagascar“ für
Ensemble und Percussion etwa ist ein Lehrer, in dem das Umsetzen
von Drum Set Klängen und Perkussionsinstrumenten mit der menschlichen
Stimme methodisch erklärt wird. Der zweite Band „Latin“
beinhaltet das Vokalisieren von Klängen brasilianischer und
kubanischer Perkussionsinstrumente sowie das Vokalisieren von Ethnorhythmen
wie Samba, Bossa Nova, Cha Cha, Mambo und Calypso.
Im Rahmen der Reihe gibt es eine Flugreise für zwei Personen
in die USA zu gewinnen. Und hier die Frage: Wie lautet der Titel
des letzten Stückes im Ensembleheft der neuen Reihe „World
Music Junior – America“, UE 32710? Hilfestellung gibt
es unter http://www.universaledition.com.
Schreiben Sie die Antwort sowie Namen und Anschrift (bitte auch
Telefonnummer und E-Mail Adresse) auf die vorbereitete Antwortkarte
(im aktuellen World Music Katalog; ebenso im Handel oder direkt
bei u.g. Adresse erhältlich) und senden Sie diese an: Universal
Edition AG
z.H. Frau Marion Hermann, Forsthausgasse 9, A-1200 Wien. Einsendeschluss
ist der 31. Juni 2003. Die Verlosung findet Anfang August 2003 statt.
Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. Adressdaten werden
zu Werbezwecken weiterverwendet!
Nicht teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiter der Universal Edition
AG, des Kuoni Konzerns sowie der Kuoni Reisebüro GmbH. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Musikmesse Music China 2003
Die zweite Musikmesse in China, die vom 15. bis 18.10. 2003 in Shanghai
stattfindet, wird dieses Jahr mit neuen Ausstellern aus Indien,
Japan, der Schweiz und den USA aufwarten. Verzeichnet sind bereits
120 angemeldete Ausstellerfirmen und ein Britischer Gemeinschaftsstand
der Music Industries Association, der Interessenvertretung der Industrie
auf dem Gebiet von Musikinstrumenten in Großbritannien. Die
Music China wird 2003 von der Pro-Light+Sound Shanghai begleitet,
einer in China neuen internationalen Messe für Audio-, Licht-
und Veranstaltungstechnik. Sie ermöglicht es ausländischen
Herstellern von den Marktchancen zu profilieren die sich Prognosen
zufolge im Laufe der näch
sten Jahre im asiatischen Raum ergeben werden. Die Ausstellung wird
von der Messe Frankfurt, dem Messepartner INTEX Shanghai und dem
Verband China Music Instrument Association gemeinsam veranstaltet.
Neuer Wettbewerb in Dresden
Den architektonisch ungewöhnlichen Raum der Gläsernen
Manufaktur in Dresden akustisch zu beleben und zu interpretieren,
das ist das Ziel des neuen Kompositionswettbewerbs für junge
Künstler. Der Gedanke entstand durch das Gastspiel der Semperoper
im vergangenen Jahr und wird von der Gläsernen Manufaktur von
Volkswagen und des Internationalen Forums für Kultur und Wissenschaft
initiiert. Im Sommer 2003 werden etwa 150 junge Komponisten aus
aller Welt nach Dresden eingeladen, um sich von der Architektur
zu Kompositionsideen inspirieren zu lassen, mit der Aufgabe bis
Ende des Jahres ein 20 Minuten langes Werk einzureichen. Ausgewählte
Arbeiten sollen dann im Anschluss Anfang 2004 in der Gläsernen
Manufaktur zur Uraufführung gebracht werden.
Gemeinsamer Messeauftritt von Flügel und Auto Was haben der Concert Royal-Flügel von Grotrian-Steinweg
und der Phaeton von Volkswagen gemeinsam? Beide stehen sie in der
Tradition deutscher Handwerkskunst, beide Stammhäuser liegen
in Niedersachsen nur 30 km voneinander entfernt, beide werden mit
Klavierlack überzogen. Und sowohl die Pianofortefabrik als
auch die Planung der „Gläsernen Fabrik“ in Dresden
stammen aus der gleichen Architektenfamilie. So präsentieren
sich auch beide Produkte auf der diesjährigen Musikmesse in
Frankfurt auf dem Grotrian-Steinweg Stand gemeinsam.
Fazioli – eine Erfolgsgeschichte
Seit 20 Jahren vertritt Piano Fischer den Flügelbauer in Deutschland Pianoforti Fazioli: Ein Name, der in den letzten 25 Jahren an
Bedeutung gewonnen und der bereits seit 20 Jahren durch Piano Fischer
sich einen Ruf in Deutschland aufgebaut hat. Einen Ruf für
Flügel der Spitzenklasse. Dabei war die Fabrik Fazioli in Rom
vorerst auf Möbel spezialisiert, erst durch Paolo Fazioli,
1944 als jüngster von sechs Brüdern geboren, wurde der
Betrieb durch den Flügelbau erweitert. Er studierte sowohl
Klavier als auch Ingenieurwesen und interessierte sich früh
für den Flügelbau wie auch für Holztechnologie. Nachdem
er sich mit den neuesten Erkenntnissen der Akustikphysik und der
Materialmechanik beschäftigt hatte, gewann er ein konkretes
Bild von Flügeln, die er bauen wolle. So entstand 1978 mit
einem Team von Experten die „Fabbrica di Pianoforti Fazioli“
in Sacile unweit von Venedig und drei Jahre später wurden die
ersten Prototypen in Mailand und kurz darauf auf der Frankfurter
Musikmesse vorgestellt. Piano Fischer übernimmt seit dem die
Generalvertretung für Deutschland. Erst in Europa, dann auch
weltweit, werden Konzertsäle mit Fazioli-Flügeln ausgestattet.
Namhafte Pianisten wie Brendel und Argerich beginnen mit dem Spiel
auf diesen Instrumenten.1987 aber wird im Teatro Comunale von Monfalcone
der größte Konzertflügel der Welt, Modell 308, von
dem Pianisten François Joel Thiollier eingeweiht –
mit Erfolg bei Publikum und Kritik. Sowohl beim Wettbewerb „Gina
Bachauer“ in Salt Lake City / USA als auch beim Umbria Jazz
Festival in Perugia, wo Jazzmusiker aus der ganzen Welt auftreten,
werden die Flügel des Familienbetriebes gespielt. Es werden
auch Sonderanfertigungen gebaut: Etwa für einen indonesischen
Kunden ein Flügel mit Intarsien aus Steinen, Perlmutt und dem
Wurzelholz der Sequoie. 2001 wurde die Erweiterung der Fabrik, die
nun eine eigene Akustikforschung besitzt, eingeweiht, in der heute
120 Flügel pro Jahr gebaut werden können. Jeannine Hoppmann
mica will die Musikwirtschaft ankurbeln Große Ziele setzen sich die österreichische Musikwirtschaft
und das music information center austria (mica) für dieses
Jahr. Am 1. März 2003 startet mit der Website mica.at unter
http://www.mica.at
ein umfassendes Informationsportal zum Thema österreichische
Musik. Internationale Begleitung erhält es vom – laut
eigenen Angaben – größten Suchportal für europäische
Musik im Non-Profit-Bereich, dem European Music Navigator (EMN)
http://www.musicnavigator.org.
Zum Informationsangebot im Internet kommt die Gründung des
„Austrian Music Export Office“ (AMEO) als Tochterunternehmen
des mica hinzu. „Am 1. März 2003 bringen wir das Netz
zum Schwingen“, verspricht Peter Rantasa, geschäftsführender
Direktor des mica. Die Promotion- und Informationsplattform mica.at
soll im Web die Vielfalt der heimischen Musikschaffenden und ihrer
Produktionen vorstellen. Tagesaktuelle Informationen zu Kontakten
mit Veranstaltern, Festivals, Tonstudios, Ausbildungs- und Förderungseinrichtungen
ergänzen die Einträge. Die Website, die auch als Kristallisationspunkt
aller im Musikgeschäft Tätigen fungieren soll, ist die
erweiterte und aktualisierte Online-Version der Offline-Datenbank
des mica sowie des Standardwerkes „Lexikon zeitgenössischer
Musik aus Österreich“. Das für die Datenbank entwickelte
Content-Management-System hinter der Datenbank stellt das mica künftig
auch anderen Musikinformationszentren im Rahmen des Dachverbandes
IAMIC zur Verfügung. Auf der internationalen Seite EMN soll
bis 2004 eine Vielzahl von täglich aktualisierten Katalogen
und Websites zugänglich gemacht werden. Auf der wirtschaftlichen
Ebene startet das mica das Musikexportbüro AMEO als Serviceeinrichtung
für die österreichische Musikwirtschaft. mica-Präsident
Christian Scheib will bis 2004 dem „Musikland Österreich“
zu der Stärke verhelfen, die „sein hervorragender künstlerischer
Ruf verlangt“. Das will er unter anderem mit den „Austrian
Music Contact Points“ schaffen. Diese Anlaufstellen für
Musik sollen in ausgewählten Ländern in Botschaften, Konsulaten
und Kulturforen errichtet werden. Die Schwerpunkte liegen zunächst
in Deutschland, Italien und den USA. Promotet werden sollen beispielsweise
der Jazzwettbewerb „Austrian Young Lions“ sowie das
grenzüberschreitende Programm „Jazz Transalpin“
in der zweiten Jahreshälfte 2003. // http://www.mica.at
DVD-Surround-Übertragung mit DTS
Einen 24-stündigen kostenlosen Rundfunkservice hat der Schwedische
Rundfunk (SR) jetzt über den Satellit Sirius 2 unter Verwendung
des DTS Coherent Acoustics Kompression/Dekompression Algorithmus,
mit Testübertragungen im DVB Mehrkanalton eingerichtet. Durch
die Aufnahme von DTS Digital Surround wird mit Hilfe des nordischen
als auch des europäischen Funkleitstrahls des nordischen Satelliten
AB (NSAB) Sirius 2 in ganz Europa ausgestrahlt. Das 5.1-Kanal-System
liefert, unter Zuhilfenahme eines DTS-Digital Surround Signals,
hochwertige Tonqualität, die man so noch nicht über einen
öffentlichen Rundfunksender hören konnte. Mit einer Live-Übertragung
des PopStad Festivals in Växjö am 7. Februar begonnen,
dauern die Testausstrahlungen bis Ende April 2003. Geboten werden
eine Auswahl der verschiedensten Programme, wie zeitgenössische
und klassische Musik, Jazz, Comedy und Drama. http://www.dtsonline.co.uk
I.H.M. München 2003
Handwerk hat goldenen Boden. Diese Aussage hat auch in schwierigeren
wirtschaftlichen Zeiten noch immer nicht an Aktualität verloren.
Gerade jetzt – auch im Hinblick auf die bevorstehende EU-Osterweiterung
– werden ein zukunftsorientiertes Marketing und die Schaffung
neuer Märkte für Handwerk und Mittelstand zunehmend zu
zentralen Themen. Das Marketing-Instrument Messe bietet hervorragende
Chancen in relativ kurzer Zeit eine hohe Zahl von potenziellen Kunden
von der Qualität und Leistungsfähigkeit der handwerklichen
und mittelständischen Betriebe zu überzeugen. Nähere
Informationen zur Messe: http://www.ghm.de,
Gesellschaft für Handwerksmessen, Tel. 089/949 55-0, messe@ghm.de
Kompakt-Cello
Travelcelo heißt das leise Kompakt-Cello, das es auf der Musikmesse
zu bestaunen gibt. Mit einem patentierten Klappmechanismus und einer
dazugehörigen Gitarrenhülle mit Rucksachgarnitur kann
es einen auf Reisen begleiten. Trotz der Miniaturabmessungen in
geklapptem Zustand sind die tonerzeugenden Teile im Originalmaß
eines 4/4-Cellos. Die Saitenspannung wird auch beim Transport beibehalten.
Weitere Infos unter http://www.travelcelo.de
Deutscher Musikinstrumentenpreis
Zum zwölften Male wird im Rahmen der Internationalen Musikmesse
in Frankfurt der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
ausgeschriebene Deutsche Musikinstrumentenpreis vergeben. Ministerialdirektor
Andreas Schuhseil wird die beiden Preisträger aus den Kategorien
Trompeteb/a und Westerngitarre am Eröffnungstag der Musikmesse
auszeichnen. Das prämierte Blasinstrument kommt aus dem Hause
Bernhard Willenberg, einer Meisterwerkstätte für Metallblasinstrumentenbau
in Markneukirchen. Willenberg, der seine eigenen Instrumente als
Trompetenspieler in einem Sinfonieorchester einsetzt, widmet sich
schon seit 1978 der Restauration und der Herstellung sämtlicher
Arten von Metallblasinstrumenten, wobei er bei der Entwicklung und
Optimierung seiner Instrumente auf die Erfahrungswerte professioneller
Orchestermusiker setzt. Neben Trompeten mit Drehventilen, Flügelhörnern,
Kornetten und 4-ventiligen Diskant-Jagdhörnern gehört
die Trompeteb mit dem hohen Register zu seinen besonderen Spezialitäten.
Die erreichte mit sieben Punkten Vorsprung das eindeutig beste Ergebnis
im Vergleich zu rund einem Dutzend Konkurrenten. Besonders die sehr
gute Ansprache sowie der ausgewogene Klang begeisterte die Testmusiker.
Die Handlichkeit, die herausragende Intonation sowie das gute Preis-Leistungsverhältnis
gaben weitere ausschlaggebende Argumente für den Wettbewerbssieg.
Mit der Steelstringgitarre (Modell S 6) wird bereits zum dritten
Mal ein Instrument aus dem Hause Albert & Müller ausgezeichnet.
Die Inhaber der Meisterwerkstatt für Zupfinstrumentenbau in
Aarbergen, Franz Ulrich Albert und Antonius Müller, haben sich
seit 1984 auf die traditionell handwerkliche Fertigung von Gitarren
und Mandolinen spezialisiert. Mit kontinuierlich wachsendem Erfolg:
der Drei-Mann-Betrieb liefert heute seine Erzeugnisse in alle Welt,
wobei nach Aussage der Geschäftsinhaber seit 17 Jahren die
Frankfurter Musikmesse wichtigste Vertriebsplattform sei. Die Westerngitarre
konnte besonders gute Noten bei den akustischen Messungen verbuchen
und stach mit ihrer guten Spielbarkeit und der erzielbaren Lautstärke
aus dem Kandidatenpool hervor. „Die Gitarre spricht insbesondere
in den hohen Lagen sehr gut an und ist für das Spielen in offenen
Stimmungen bestens geeignet“, so das Urteil der fünf
Gutachter. Die Instrumententypen für den Musikinstrumentenpreis
2004 stehen bereits fest: Cello und Oboe. Bewerber können die
vollständigen Ausschreibungsunterlagen unter folgender Adresse
anfordern beim: Institut für Musikinstrumentenbau, Klingenthaler
Straße 42, 08267 Zwota, Tel. 03 74 67/2 34 81 / E-Mail: post@ifm-zwota.de
Ary France entwickelt Violinbogen
Anspruchsvolle Arbeiten für perfekten Klang und Ästhetik
Zur Internationalen Musikmesse in Frankfurt präsentiert sich
die französische Firma „Ary France International“,
einer der führenden europäischen Herstellern von Violinbögen,
mit seinen Produkten in Halle 6.1, Stand B20. Das im Jahr 1974 gegründete
Unternehmen fertigt in eigenen Werkstätten – teils in
industrieller Bearbeitung, teils handwerklich – Bögen
für Streichinstrumente wie Violine, Viola, Cello und Kontrabass.
Verarbeitet wird vor allem Pernambuco-Holz, aber auch diverse Verbundwerkstoffe.
Jährlich werden 22 Tonnen Holz verarbeitet und 7.000 Bögen
auf den Markt gebracht. 47 Prozent des Umsatzes stammen aus dem
Export in 28 Länder. Die Marke wie auch die Qualität und
die Dienstleistungen des Unternehmens genießen international
hohes Ansehen.
Neben Holzbögen fertigt Ary France International auch Bögen
aus Kohlenstoff- und Verbundwerkstoffen. Diese Bögen wurden
in den Forschungs- und Entwicklungsbüros entwickelt und sind
rechtlich geschützt. Das Fertigungsverfahren ist so ausgelegt,
dass die Bögen sich sehr gefühlsempfindlich verhalten
und eine hohe Resonanzamplitude erzeugen. Sie sind sehr stabil und
sehen aus wie Bögen aus Pernambuco-Holz.
Das Programm Musicary II besteht aus sensiblen Kohlen- und Verbundwerkstoffbögen.
Die Feinbehandlung erfolgt in Handarbeit. Zu den Besonderheiten
gehören unter anderem eine Verzierung aus Silberdraht, ein
Griff aus schwarzem Leder, ein Frosch aus Ebenholz mit kreisförmiger
Verzierung, eine Neusilberschraube und eine Knochenspitze. Die signierten
Bögen der Reihe „Pascal Franck“ verkörpern
ausgewogenes Gewicht, Feinheit und einen besonderen Stil. Zu den
Eigenheiten gehören eine Verzierung aus Silber, ein „Lizard“-Griff
, ein feinbearbeiteter Ebenholzfrosch mit augenförmiger Perlmutt-Verzierung,
eine Schraube aus Silber und eine Elfenbeinspitze. In allen Fertigungsphasen
wird die Qualität garantiert. Da die Endbearbeitung von Hand
erfolgt, ist eine weitere ständige Qualitätskontrolle
gewährt. Ary France International arbeitet ständig daran,
die Qualität und die Feinbehandlung seiner Modelle weiter zu
optimieren. Die Modellreihen umfassen fünf Qualitätsniveaus
bis hin zum signierten Bogen. Weitere Informationen erhalten Sie
im Internet unter der Adresse: http://www.ary-fr.com
Neuerscheinungen bei Schott im Frühjahr
„Musikstudium in Deutschland, Musik – Musikerziehung
– Musikwissenschaft“, von Richard Jakoby
Die 14. Auflage des Ratgebers „Musikstudium in Deutschland“
von Richard Jacoby bietet neben Orientierungshilfen für das
Musikstudium auch Informationen über die Fächer Musikwissenschaft
sowie über Promotions- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Dieses Studienbuch wurde im Auftrag des Deutschen Musikrates herausgegeben
und informiert erstmals in dieser Auflage auch über die Studiengänge
der einzelnen Hochschulen, Universitäten und Konservatorien.
Zum 80. Geburtstag des ungarischen Komponisten György Ligeti
am 28. Mai diesen Jahres erscheinen im Schottverlag neben Studienpartituren
seiner Hauptwerke auch Erstveröffentlichungen aus seiner frühen
Schaffensperiode (überwiegend bearbeitete ungarische Volkslieder).
Der Komponist erhielt den diesjährigen Adorno Preis als einer
der herausragenden Vertreter der musikalischen Avantgarde (die nmz
02/03 berichtete).
Weitere Informationen unter http://www.schott-music.com
Urtexte Stamitz und Chopin bei Henle Bratschisten können sich auf das Frühjahr freuen:
Kurz nach dem Violakonzert von Anton Hoffmeister erscheint nun bei
Henle auch das zweite wichtige Probespielstück – Carl
Stamitz’ Konzert Nr. 1 in D-Dur (Kadenzen: Robert Levin).
Für die Ausgabe wurden alle bekannten Quellen ausgewertet,
und so liegt nun eine Urtextausgabe dieses Konzerts samt Vorwort
und Bemerkungsteil vor, in der die komplexe Quellenlage detailliert
dargelegt wird. Wer also bei seinem Probespiel nicht nur brillantes
Musizieren, sondern auch musikhistorische Quellen-Kenntnisse unter
Beweis stellen möchte, kommt um diese Ausgabe nicht herum.
Der postum erschienene Walzer e-Moll von Chopin, dessen handschriftliche
Vorlagen verschollen sind, gehört zu den Perlen Chopinscher
Klavierkunst. Dramatische und lyrische Passagen kontrastieren wirkungsvoll.
Trotz des virtuosen Gestus wird der Spieler technisch nicht überfordert.
Dieses preisgünstige Heft ist eine Auskoppelung aus dem Gesamtband
der Chopin-Walzer. http://www.henle.de
Jörg Hilbert und die Edition ConBrio
Die Edition ConBrio der Schweizer Hug Musikverlage hat zur Musikmesse
ebenfalls einige neue Highlights zu bieten: etwa die „Kleine
Harmonieschule“ von Jörg Hilbert. Auf anschauliche Weise
werden Grundkenntnisse der Harmonielehre gelernt und wiederholt:
Intervalle, Dur-Moll, Dreiklänge und Tonarten. Das farbenfrohe
Heft kann ergänzend zu jedem Instrumental- und Musikunterricht
eingesetzt werden und eignet sich für Schüler mit Vorkenntnissen
und Wiedereinsteiger. Das Heft „Ritter Rost für Gitarre(n)“
wurde auch für ein Melodieinstrument und Gitarre eingerichtet
und enthält zwölf Highlights aus „Ritter Rost“
und „Ritter Rost und das Gespenst“, es ist geeignet
für einen noch nicht so geübten und einen fortgeschrittenen
Schüler beziehungsweise den Lehrer. Ratzefummel, der königliche
Hofschreiber, führt durch den Band und erklärt auch Nicht-Ritter-Rost-Kennern,
um was es geht. Als Belohnung verteilt er die beliebten Aufkleber-Orden,
die ins Heft eingeklebt werden können und den Lernerfolg dokumentieren.
Als Fortsetzung von Luis Zetts „Tier im Klavier“ steht
auch in seinem neuen Heft „Poetuden“ bei jedem Stück
eine technische Finesse im Vordergrund, jeweils verpackt in ein
stimmungsvolles Klangbild. Der witzig-poetische Charakter wird durch
kleine Gedichte in der Tradition von Ringelnatz und Morgenstern
unterstrichen. http://www.editionconbrio.ch
Neuerscheinungen Bärenreiter Diese Ausgabe des Telemann-Konzertes in G-Dur TW 51 für
Viola und Orchester (hrsg. von Wolfgang Hirschmann) ersetzt den
bisher erhältlichen Klavierauszug sowie die Partitur mit Aufführungsmaterial.
Das Konzert ist das einzige Violakonzert Telemanns und gleichzeitig
eines der frühesten Solokonzerte für die Viola überhaupt.
Es gehört zum Standardrepertoire eines jeden Bratschers und
ist auch für den weniger versierten Musiker geeignet, da es
technisch gut zu bewältigen ist. Herausgegeben anlässlich
des zehnjährigen Jubiläums der mehrfach ausgezeichneten
Konzertreihe „Komponistinnen und ihr Werk“ dokumentiert
der dritte Band „Gut zu hören – gut zu wissen“
(herausgeben von Christel Nies) 35 Konzerte von 1995 bis 2002 sowie
eine Lesung von Dietrich Fischer-Dieskau zu Pauline Viardot-García.
Neben den Konzertprogrammen findet man Einführungstexte zu
den Werken und Biografien der Komponistinnen sowie reiches Bildmaterial.
Der Band enthält außerdem Beiträge über das
Ballett „Der Tod und das Mädchen“ von Olga Neuwirth
und Elfriede Jelinek; über Clara Schumann und ihre Familie,
über die amerikanische Komponistin Ruth Crawford-Seeger und
ihr musikalisches Umfeld, über Myriam Marbe, über die
Schreker-Schülerinnen Grete von Zieritz und Zdenka Ticharich,
über Nadia Boulanger und ihre Schüler sowie eine Recherche
über Aufführungen von Komponistinnen-Werken an renommierten
deutschen Musikinstitutionen zwischen 1990 und 2000. Am Schluss
zieht Christel Nies nach zehn Jahren „Komponistinnen und ihr
Werk“ eine Bilanz. Weiter Informationen zu den Neuerscheinungen:
http://www.baerenreiter.de
Fidula stellt neue Methode vor
Nach Noten zu musizieren und ein Melodieinstrument spielen zu lernen
ist nun auch für musikalisch ungeübte Laien sowie geistig-
und lernbehinderte Kinder und Erwachsene möglich. Erste Erfolge
stellen sich mit der neuentwickelten Methode in der Ausgabe „MusikFarbenSpiel“
von Heinrich Ullrich schnell ein: Die Farbnotenschrift ist in sich
logisch aufgebaut und einfach zu erfassen. Die Farbnotenschrift
enthält alle Elemente der Normalnotenschrift wie Tonhöhe,
Tondauer, Pausen, Taktangaben und Vorzeichen. Diese sind wesentlich
vereinfacht dargestellt, alles lässt sich mit herkömmlichen
Instrumenten umsetzen, die mit wenig Aufwand den Anforderungen angepasst
werden können. / http://www.fidula.de
Neuerscheinungen bei Sikorski
Nachdem Sergej Prokofieff 1936 in die Sowjetunion zurückgekehrt
war, widmete er sich zunächst hauptsächlich Werken für
Kinder. Die bekanntesten Beispiele sind „Peter und der Wolf“
(op. 67) und die „Drei Kinderlieder“ (op. 68), die jetzt
für Sopran und Klavier bei Sikorski erscheinen. Prokofieff
verstand es immer, sich in die Welt der Kleinen zu versetzen und
entsprechende Musik zu komponieren, ohne dabei den Erfahrungshorizont
der Erwachsenen zu verleugnen und auf professionelle Musiker für
die Interpretation dieser Werke zu verzichten. So war es auch Star-Tenor
Peter Schreier, der die erste gelungene deutsche Nachdichtung der
drei Kinderliedtexte vorlegte und die Stücke in sein Konzertrepertoire
aufnahm. Die Ausgabe enthält sowohl den russischen Originaltext
als auch die Textfassung von Peter Schreier. Weitere Neuerscheinungen
unter: http://www.sikorski.de
Musikinstrumentenfund
Wie klangen die Musikinstrumente der Renaissancezeit, wie sahen
sie aus? War man bisher auf Vermutungen und Abbildungen angewiesen,
so kann jetzt ein einmaliger Fund genaue Erkenntnisse liefern. In
der Kurfürstlichen Begräbniskapelle des Freiberger Doms
sind 30 Musikinstrumente aus dem ausgehenden 16. Jhd. erhalten geblieben.
Die Engel auf dem Sims der Begräbniskapelle der wettinischen
Fürsten hielten 400 Jahre lang unter einer dicken Schicht Goldbronze
Originalinstrumente, wie Cister, Lauten und Schalmeien in den Händen.
Im Musikintrumentenmuseum der Universität Leipzig werden sie
untersucht und restauriert. Anlässlich der 2. Sächsischen
Landesausstellung „Glaube und Macht. Sachsen im Europa der
Reformationszeit“ 2004 in Torgau werden die Instrumente nachgebaut,
dort werden sie zu sehen und auch zu hören sein. // http://www.Landesausstellung.sachsen.de
Percussion-Workshops
Zwei Musiker sind dieses Jahr auf dem Stand der Universal Edition
zu Workshops und Pressegesprächen eingeladen. Richard Filz,
der mit seinem Ensemble „Richard Filz‘ Geräuschkünstler“
bereits auf sich aufmerksam machte, gibt ein Seminar zum Thema Vocal
Percussion für rhythmsubegeisterte Sänger und Instrumentalisten.
Hier wird er den Abschlussband seiner rhythmus-pädagogischen
Reihe „Vocal Pecussion“, mit dem Thema Beatboxing/Techno,
vorstellen. Nach den beiden ersten Bänden „Drums’n’Voice“
und Latin“ präsentiert Filz damit einen bisher einzigartigen
Workshop für einen neuen Musiktrend. Und der Gitarrist Richard
Graf präsentiert in seinem Workshop den ersten Band seines
Guitar Percussion Workshops „beat it 1“. Jazz und Rock
gängige Guitar-Percussion Techniken werden pädagogisch
aufbereitet, um sie dann im Guitar Groove Ensemble ins Gitarren-Ensemble
zu integrieren. Beide Veranstaltungen finden am 7. März am
Stand der Universal Edition, 3.1 C 42 statt.
Isang Yun in memoriam
Zum Gedächtnis des süd-koreanischen Komponisten Isang
Yun (1917-1995) richtet die Tongyeong International Festival Foundation
am Geburtsort des südkoreanischen Komponisten einen jährlichen
mit hohen Preisen ausgestatteten internationalen Musikwettbewerb
ein. Der erste „Gyeongnam International Music Competition“
mit drei anspruchsvollen Etappen vom 22. bis 30. November 2003 im
Tongyeong Arts Center in der Provinz Gyeongnam gilt Cellisten, geboren
zwischen 22. November 1973 und 22. November 1988. Den Vorsitz der
internationalen Jury hat der deutsche Cellist Siegfried Palm. 2004
gilt der Wettbewerb Geigern, 2005 Pianisten. Anmeldeschluß
ist am 23. August. Info: gimc@timf.org,http://www.gnsd.net/imc,
Fax +82-55-640-4961.
Musikeditionspreis 2003
Der Deutsche Musikverleger-Verband (DMV) verleiht auf der Internationalen
Musikmesse in Frankfurt den Deutschen Musikeditions-Preis. Prämiert
werden die kreativsten Notenausgaben, die Schul- und Unterrichtsliteratur
für Erwachsene und Kinder sowie Musikbücher, Faksimiles
und andere Publikationen. Der DMV will damit aus der Vielzahl der
Veröffentlichungen Produktionen hervorheben, die sich durch
eine große Kreativität auszeichnen und damit für
den Musikliebhaber besonders zu empfehlen sind. Musikalisch begeleitet
wird die Preisverleihung am 7. März 2003 auf der Themenbühne
in Halle 3.1. durch die Blechbläser-Gruppe des Frankfurter
Museumsorchesters. Die Urkunden überreicht Michel Friedman,
Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Sennheiser-Mikrofone
Sennheiser rundet seine erfolgreichste Mikrofonserie nach oben ab:
Auf der prolight+sound 2003 präsentiert das Unternehmen erstmalig
die evolution 900-er Serie. Drei drahtgebundene Mikrofone der professionellen
Bühnenserie kommen damit auf den Markt: die Gesangsmikrofone
e 935 und e 945 sowie das Instrumentenmikrofon e 903. Die evolution
Mikrofone sind besonders interessant für Verleiher und professionelle
Musiker.