[an error occurred while processing this directive]
nmz-archiv
nmz 2003/04 | Seite 26
52. Jahrgang | April
Bayerischer Kulturrat
Österreichische Moderne in Passau
Zu zwei Ausstellungen im Museum Moderner Kunst Stiftung Wörlen
Das Museum Moderner Kunst Stiftung Wörlen in Passau, im Dreiländereck
Deutschland, Österreich, Tschechien gelegen und so für
Ausstellungen dieser Thematik geradezu prädestiniert, zeigt
ab April 2003 zwei neue Ausstellungen zur Bildenden Kunst Österreichs
in den letzten fünfzig Jahren.
Lob der Malerei
Aus dem Bilderschaffen der Künstler der „Wirklichkeiten“ aus
den Jahren 1966 bis 1975:
Wolfgang Herzig, Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz,
Franz Ringel, Robert Zeppel-Sperl.
Die Ausstellung zeigt von der legendären österreichischen
Künstlergruppe „Wirklichkeiten“ 38 Gemälde
und zwei Graphikmappen der Jahre 1966–1975. Die Gruppe, die
sich 1968 (!) formierte und bis in die 1970er-Jahre bestand, ist
bis heute ein Begriff geblieben und für den Fortgang der Bildkünste
in Österreich von historischer Bedeutung. Die sechs Künstler
der „Wirklichkeiten“ provozierten in der damaligen
Malerszene mit voneinander ziemlich unabhängigen Bildwelten – mit
spontan-gestischen, Art Brut-nahen, figurativ-gegenständlichen
oder naiven Malereien. Mit der Präsentation von Hauptwerken
der „Wirklichkeiten“ im MMK Passau fast ein halbes
Jahrhundert nach Begründung der Gruppe wird ein wichtiger
Beitrag der österreichischen Bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts
vorgeführt. Erneut wird die Frage nach der Bedeutung der Malerei
in einer von Konzept- und Medienkunst dominierten Zeit aufgeworfen.
Ausstellungsdauer: 11. April bis 15. Juni 2003
Gerda Fassel „Weibstrümmer“
Plastiken und Zeichnungen
Gerda Fassel (geb. 1941 in Wien) zählt zu den profiliertesten österreichischen
Bildhauerinnen der Gegenwart. Seit 1998 leitet sie als ordentliche
Professorin die Meisterklasse für Bildhauerei an der Universität
(einst: Hochschule) für angewandte Kunst in Wien. Bereits
von 1968–1972 hatte sie dort bei Hans Knesl und Wander Bertoni
Bildhauerei studiert. Die Ausstellung mit 25 groß- wie kleinformatigen
Bronze- und vier Gipsplastiken (Köpfe, Torsi, Fragmente) sowie
50 Zeichnungen aus den Jahren 1968 bis 2001 hat retrospektiven
Charakter.
Ausstellungsdauer: 12. April bis 15. Juni 2003
Nähere Informationen zu den beiden Ausstellungen: Museum Moderner
Kunst – Stiftung Wörlen, 94032 Passau, Bräugasse
17, Tel. 0851/38 38 79-0, Fax 0851/38 38 79-79, E-Mail: Info@woerlen-mmk.de; www.mmk-passau.de