[an error occurred while processing this directive]
nmz-archiv
nmz 2003/04 | Seite 29
52. Jahrgang | April
Deutscher
Tonkünstler Verband
Erfolgsbilanz in schwacher Konjunkturlage
Ein Bericht zur 41. Bundesdelegiertenversammlung des DTKV
Vom 14. bis 16. März 2003 fand an der Hochschule für
Musik Detmold die 41. Bundesdelegiertenversammlung des DTKV statt,
bestehend aus der Präsidiumssitzung, der gemeinsamen Sitzung
des Bundespräsidiums mit den Bundes- und Landessprechern des
Fachausschusses für Freie/Private Musikschulen, der internen
Sitzung des Bundesfachausschusses für Freie/Private Musikschulen
(BuFa), der eigentlichen Bundesdelegiertenversammlung und einer
Fortbildungsveranstaltung des BuFa.
Zu Beginn der Bundesdelegiertenversammlung begrüßten
Prof. Martin Vogel, Rektor der
Hochschule für Musik Detmold, und Prof. Jürgen Ulrich, DTKV-Landesverbandsvorsitzender
von Nordrhein-Westfalen und zugleich Prorektor der Hochschule, das Auditorium
sehr herzlich in den Räumlichkeiten der altehrwürdigen und in Musikerkreisen
sehr hochrangig angesehenen Ausbildungsstätte, ließen noch einmal
kurz die Geschichte der Hochschule Revue passieren und wünschten den Teilnehmern
viel Erfolg für den Verlauf der Konferenz.
Prof. Dr. Inka Stampfl, Präsidentin des Deutschen Tonkünstlerverbandes,
bedankte sich daraufhin bei den Rektoren für die Bereitschaft, als Gastgeber
für die 41. Bundesdelegiertenkonferenz zu fungieren und die hervorragende
Vororganisation der Tagung durch Prorektor Prof. Jürgen Ulrich und Achim
Kirste M.A., geschäftsführender Sekretär des DTKV. Ferner galt
der Dank der Präsidentin allen Präsidiumsmitgliedern, Mitarbeitern
und ehrenamtlichen Kräften des DTKV, die aktiv an der Vorbereitung und
Durchführung dieser bedeutenden Konferenz beteiligt waren. Zugleich gratulierte
Prof. Dr. Stampfl Herrn Wilhelm Mixa, Bundesschatzmeister des DTKV, zu seiner
Wahl in den sich neu konstituierenden Vorstand des DMR und eröffnete die
umfangreiche Tagesordnung.
Nach der einstimmigen Genehmigung der Tagesordnung und des Protokolls
der 40. Delegiertenversammlung in Stuttgart stand der Bericht des
Präsidiums auf
der Tagesordnung. Das Jahr 2002 war durch den teilweise einschneidenden Rückzug
von Sponsoren sowohl in Form von finanziellen Mitteln als auch Sachleistungen
gekennzeichnet. Trotzdem konnte auf der diesjährigen Bundesdelegiertenversammlung
dank entsprechender Sparmaßnahmen abermals ein ausgeglichener Haushalt
und verbandspolitisch eine beachtliche Erfolgsbilanz vorgelegt werden. Aufgrund
der Bemühungen der Präsidentin und der Bundesgeschäftsstelle
des DTKV wurde zum einen der Gruppenversicherungsvertrag mit der Allianz Krankenversicherungs-AG
erneuert (hier wurde auch ein Sponsoring finanzieller Art und in Form von Sachleistungen
in Aussicht gestellt), der internationale Wolfgang Jacobi-Wettbewerb für
Kammermusik der Moderne 2003 durch mehrere Sponsoren finanziell gesichert,
ein Meisterkurs für Violine mit Joshua Epstein durchgeführt, zahlreiche
neue Mitglieder durch persönlich von Prof. Dr. Stampfl durchgeführte
Werbeveranstaltungen an Hochschulen in Verbindung mit GEMA und Allianz gewonnen,
gemeinsam mit der Allianz ein Sonderkonzept für die Krankenversicherung
für Studierende und „Jungeinsteiger“ nach Abschluss ihres
Studiums erstellt, Vorträge durch GEMA-Referenten zum Urheber- und Urhebervertragsrecht
organisiert, die Kooperation mit der GEMA erweitert und die Präsentation
des DTKV auf der Internationalen Frankfurter Musikmesse 2003 abermals realisiert
werden. Weiterhin berichtete die Präsidentin, dass politisch zwischen
dem DTKV und der Regierung, aber auch mit der Opposition beste Kontakte bestehen.
So sind etwa als Kontaktpartner das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst, auf Bundesebene die Beauftragte der Bundesregierung für
Kultur und Medien, das Bundesforschungsministerium und das Büro von Steffen
Kampeter (MdB) zu nennen. Ebenso bestehen auf Landesebene gute Kontakte zu
den Landesmusikräten und Kultusministerien, besonders in den Bundesländern
Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinlandpfalz. Darüber
hinaus wurden erste Fortschritte in der Gleichstellung von privaten und kommunal
geförderten Musikschulen – nicht zuletzt
dank des unermüdlichen Einsatzes von Hans Lutz und Ingo Hamisch, die beiden
amtierenden Sprecher des Bundesfachausschusses für Freie/Private Musikschulen
(BuFa) – erreicht. Zudem ist die diesjährige D-A-CH-Tagung auf Schloss
Offenberg zum Thema „Das Urheberrecht im digitalen Medienzeitalter“ finanziell
gesichert, wozu bereits der Bayerische Staatsminister Hans Zehetmair als Schirmherr
zugesagt hat. Auch in den Aufgabenbereichen Freie/Private Musikschulen, Bundeswettbewerb „Jugend
musiziert“, Aufbauarbeit in den neuen Bundesländern, Finanzverwaltung,
Rechtsberatung, Künstlersozialkasse und Geschäftsführung weist
der Bundesverband des DTKV eine beachtliche Leistung auf.
Insgesamt gesehen ist der DTKV auf sämtlichen musik- und kulturpolitischen
Ebenen anerkannt, wird vor politischen Entscheidungen stets um Stellungnahmen
gebeten (wie im Falle der desolaten Situation des DMR) und darf nach wie vor
mit Stolz beanspruchen, als der älteste und größte Berufsverband
für Musiker in Deutschland zu gelten.
Nach Abschluss des Berichts des Präsidiums wurde der Bundesverband einstimmig
vom Plenum entlastet. Nach dem Bericht der Sprecherin der Länderkonferenz,
Almut Auerswald, DTKV-Landesverbandsvorsitzende von Thüringen, in Vertretung
von Herrn Jochen Hille vorgetragen, und den Berichten aller Landesverbandsvorsitzenden
des DTKV, in denen die Highlights der Landesverbandsaktivitäten für
2002 referiert wurden, präsentierte Bundesschatzmeister Wilhelm Mixa den
Haushaltsplan 2003, der ebenso einstimmig von der Bundesdelegiertenversammlung
genehmigt wurde.
Nach den Tagesordnungspunkten „Termine“ und „Sonstiges“ folgte
ein Fachvortrag von Karsten Klerks der Allianz-Agentur Stemmer aus Detmold,
die zum neuen Gruppenversicherungsvertrag mit dem DTKV umfangreiche Informationsmaterialien
für die Delegierten verteilte. Die Allianz Private Krankenversicherung
(ehemals Vereinte Krankenversicherungs-AG) ist einer der führenden privaten
Krankenversicherer in Deutschland und Europa, einer der größten
Pflegeversicherer, größter Krankenversicherer für Ärzte,
Partner nahezu aller Ärztekammern und des Marburger Bundes und größter
Gruppenversicherer für Firmen und Verbände. Die Allianz hält
für die Mitglieder des DTKV ein flexibles und preis-leistungs-starkes
Tarifangebot bereit, das alle Leistungsbereiche (ambulant, stationär,
Zahn) berücksichtigt und aus leistungsmäßig gestaffelten Tarifpaketen
besteht. Die wesentlichen Leistungslücken der gesetzlichen Krankenversicherung
im Bereich Zahnersatz, Sehhilfen, Freie Krankenhauswahl, Einbett-/Zweibettzimmer,
Heilpraktiker, Auslandsschutz, Privatärztliche Behandlung, Krankenhaustagegeld,
Pflegezusatzversicherung und Krankengeld können gestaffelt durch
das DTKV-Basis-Paket, das DTKV-Komfort-Paket und das DTKV-Top-Paket zu besonders
günstigen Konditionen aufgefangen werden.
Am Ende der Bundesdelegiertenversammlung präsentierte Cornelia Großmann,
Verlagsleiterin der Robert-Lienau-Musikverlage Zimmermann Frankfurt/Main, in
einem lebendigen Vortrag ihr aktuelles Verlagsprogramm mit einer breiten Palette
musikalischer Fachliteratur und aktuellen Notenmaterialien. Ergänzt wurde
die Präsentation durch die lebendige und spielpraktische Demonstration
der neuen Partiturspiel-Schule von Dr. Alfred Stenger (seit 1990 Dozent der
Musikhochschule Karlsruhe und seit 1999 Dozent für Partiturspiel/Dirigieren
der Musikhochschule Frankfurt), dessen Schwerpunkt in der Kammermusik und einer
spezifischen Art von Musik liegt, die eine eher traditionsbezogene geistliche
Textausdeutung mit einer spirituellen Klang-Offenheit zu verbinden sucht. Darüber
hinaus erwies sich der bedeutende Musikverlag, der auch Herausgeber des Tonkünstlerkalenders
ist, der – wie bereits angekündigt – 2004 in einem völlig
neuen Design erscheinen wird, auf der diesjährigen Bundesdelegiertenversammlung
als großzügiger Sponsor des Caterings für alle Gäste und
Delegierte.
Das Catering, das die Anwesenden unter der musikalischen Begleitung
des Blechbläserquartetts „Four-Zug“ (Leitung:
Prof. Heinz Fadle) genießen konnten, hatten die Hochschulmitarbeiter
Martin Lerch und Michael Gosker zusammengestellt. So konnte die 41. Bundesdelegiertenkonferenz
vor der historischen Kulisse des neuen Palais in der Hochschule für Musik
Detmold einen gelungenen und harmonischen Abschluss finden. Am Sonntag fand
schließlich im Rahmen des „BuFa“ nach einer Diskussion über
geeignete Werbemaßnahmen für Freie/Private Musikschulen noch ein
Vortrag von Dr. Jürgen Brandhorst (GEMA) zum Thema Urheber- und Urhebervertragsrecht
im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung des Bundesfachausschusses für
Freie/Private Musikschulen statt, der mit viel Interesse aufgenommen wurde.
Die nächste Bundesdelegiertenkonferenz findet vom 5. bis 7. März
2004 in Bremen statt.