Frankzone aus Weilheim: Porträt eines Bundessieger „Jugend
jazzt 2003“
Weilheim kennt man doch. Weltbekannte Musikermetropole in Oberbayern.
Die Ambient-Jazz-Pop-Rocker „The Notwist“ kommen ebenso
von dort wie die Elektroniker von „Console“, auch Produzentenass
Mario Thaler sitzt hier am Rande der Alpen. Und wenn alles gut geht,
wird man in Kürze wahrscheinlich noch einen weiteren Namen
mit Weilheim assoziieren: Frankzone, einer von vier Gewinnern der
diesjährigen Bundesausscheidung „Jugend jazzt“,
versammelt um den Weilheimer Gitarristen Max Frankl.
Frankzone bei „Jugend
jazzt“ 2003 in Bonn (v.li.): Robin Auld, Magnus Schriefl,
Peter Gall, Max Frankl. Foto: nmz-Archiv
Fragt man den 20-jährigen Frankl, was er und seine Bandkollegen
Magnus Schriefl (19 Jahre, tr, flh), Robin Auld (20 Jahre, b) und
Peter Gall (19 Jahre, dr) unter dem Namen „Frankzone“
denn so für einen Sound produzieren – bei diesem Bandnamen
kann man ja auch Funk oder Drum’n’Bass erwarten –,
so antwortet er mit einem Wort: „Jazz“. Und dabei spricht
er es dann auch nicht mit einem weichen Surren am Ende aus, sondern
in gutdeutscher Tradition mit einem kurzen „a“ in der
Mitte und einem harten Zischen am Ende, so eben, wie es die alten
Recken gerne tun. Eben „Iatz“ und nicht „Dschähs“.
Bei der Musik von Frankzone handelt es sich so oder so nicht um
„normalen“ Jazz, sondern um harmonisch hochgradig interessanten
Modern Jazz. „Allein schon durch die Besetzung mit Trompete
und ohne Klavier haben wir sehr viele Möglichkeiten, mir als
Gitarrist bleiben so weitaus mehr Freiheiten“, schwärmt
Frankl. Kennen gelernt haben sich die vier auf dem klassischen Weg:
Durch die „Landjugend“, das Landesjugendjazzorchester
Bayern unter der Leitung des Münchner Drummers und Bandleaders
Harald Rüschenbaum, Sammelbecken für einiges an musikalischen
Talenten. „Den Robin kenne ich sogar noch aus der Schulzeit“,
erzählt Max Frankl, „und mit den anderen beiden spielen
wir jetzt auch schon seit drei Jahren zusammen.“
Die Stücke übrigens, mit denen das Quartett die Jury
bei der Bundesausscheidung in Bonn überzeugte, stammten sowohl
aus berühmten Federn wie der von Pat Metheny oder Charles Mingus
als auch den eigenen (noch unbekannten, jedoch nicht minder talentierten)
wie der von Schlagzeuger Peter Gall oder der von Frankl selbst:
„Jeder in der Band bringt seine eigenen Stücke ein, bei
uns gibt es nicht einen Komponisten, dessen Kompositionen dann vom
Rest interpretiert werden, sondern jeder bringt das Seine ein.“
Im Herbst wird das Projekt Frankzone dann auf die erste Bewährungsprobe
gestellt: Frankl und Schriefl gehen zum Studium ihrer Instrumente
nach Amsterdam, Peter Gall wird Bayern wohl ebenfalls mit noch nicht
ganz klarem Ziel verlassen und nur Robin Auld wird die Stellung
halten und in München bleiben. Vorher allerdings plant die
Band nach dem Auftritt am Regensburger Jazzweekend (Sonntag, 13.
Juli, 18.00 Uhr, Bismarckplatz) eine kleine Tournee durch Bayern
im Oktober. Im Frühjahr nächsten Jahres soll dann die
erste CD folgen, aufgenommen in Köln, denn das ist Bestandteil
des Bundessieges bei „Jugend jazzt“. Wie die heißt,
steht wohl noch nicht fest, was drauf sein wird, jedoch schon: Iatz.