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nmz 2003/09 | Seite 15
52. Jahrgang | September
Deutscher Kulturrat

Föderalismus, Kulturförderung Ost & Mythos RAF

Kulturpolitik kennt kein Sommerloch · Ein Tagebuch von Olaf Zimmermann

23. Juni. In drei Tagen werden die Ministerpräsidenten der Länder und der Bundeskanzler in Berlin über die Fusion der Kulturstiftung der Länder mit der Kulturstiftung des Bundes zur Deutschen Kulturstiftung entscheiden. Der Deutsche Kulturrat lehnt die Planungen der Kulturstaatsministerin, dass in der künftigen Deutschen Kulturstiftung die allgemeine Projektförderung, also die Möglichkeit von Künstlern, Kultureinrichtungen und anderen, Anträge zur Förderung zu stellen, entfallen soll, grundsätzlich ab. Auch in der Deutschen Kulturstiftung muss der Hauptteil der Förderungssumme in einem jurierten Antragsverfahren vergeben werden.

Wie wichtig ein transparentes, unabhängiges Vergabeverfahren ist, haben die heutigen Entscheidungen des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes mehr als deutlich gemacht. Ohne Einschaltung der Fachjury wurden vom Stiftungsrat 5,23 Millionen Euro bewilligt. Warum zum Beispiel aus dem Topf der Bundeskulturstiftung das Albert Einstein-Festival in Berlin und Brandenburg mit bis zu 1,25 Millionen Euro gefördert werden soll, verlangt gerade in Zeiten leerer Kulturkassen nach einer Erklärung. Die Erläuterung der künstlerischen Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, Hortensia Völckers, dass Albert Einstein „deutsche Kulturgeschichte” sei, ist so richtig wie problematisch. Heißt das, dass in der Zukunft von der neuen Deutschen Kulturstiftung ohne Einbindung einer unabhängigen Jury zum Beispiel auch naturwissenschaftliche Ausstellungen gefördert werden? Bedeutet das, dass die Deutsche Kulturstiftung wie mit dem Projekt zu schrumpfenden Städten in der Kulturstiftung des Bundes begonnen auch sozialwissenschaftliche Vorhaben fördern wird?

Pro Jahr soll die neue Deutsche Kulturstiftung künftig 46 Millionen Euro für Kunst und Kultur vergeben. Sie wird, sollte die Fusion klappen, die größte Kulturstiftung Europas werden. Sie wird die einzige Einrichtung sein, die in einem solchem Umfang freie, nicht langfristig gebundene Mittel für Kunst und Kultur zur Verfügung stellen kann. Dies verpflichtet zu einer besonderen Verantwortung und Sorgfalt bei der Mittelvergabe. Es ist nicht vorstellbar, dass in der Zukunft keine unabhängige Jury über die Vergabe der Fördermittel entscheiden soll. Eine unabhängige Jury mit Experten aus dem kulturellen Leben käme sicher nicht auf die Idee, eine Ausstellung zum 50. Todestag von Albert Einstein und zur Relativitätstheorie zu unterstützen, wenn gleichzeitig viele kleinere Vorhaben von Künstlern nicht stattfinden können, weil einige tausend Euro fehlen. So relativ ist die Definition von Kunst und Kultur nun auch wieder nicht.

26. Juni. Bei dem heutigen Treffen der Ministerpräsidenten mit dem Bundeskanzler sollte unter die seit fünf Jahren geführte Debatte um die Zuständigkeit der Länder und des Bundes in Fragen der Kulturförderung ein Schlussstrich gezogen werden. Das Sahnehäubchen dieser so genannten „Systematisierung der Kulturförderung” zwischen Bund und Ländern sollte die Fusion der Kulturstiftung des Bundes mit der Kulturstiftung der Länder werden. Am Widerstand Bayerns scheiterte dieses Vorhaben in der letzten Minute.

Hauptstreitpunkt ist die Frage, mit welcher Mehrheit die Länder verhindern können, dass der Bund zusätzliche Aufgaben in der Kulturförderung im Inland übernimmt. Bayern fordert ein Vetorecht für jedes Bundesland, die Bundesregierung hat ein Ein-Drittel Quorum angeboten. Dass die Kulturstiftung des Bundes und die Kulturstiftung der Länder noch nicht sofort fusioniert werden können, ist bedauerlich, aber keine wirkliche Katastrophe. Die jetzt anstehende erneute Diskussion zwischen dem Bund und den Ländern beinhaltet die Chance, die von vielen, auch vom Deutschen Kulturrat, vorgebrachten Bedenken an dem von der Kulturstaatsministerin Christina Weiss vorgelegten Konzept zur Fusion der Kulturstiftung des Bundes mit der Kulturstiftung der Länder in die neuen Überlegungen einzubeziehen.

Eine wirkliche Katastrophe ist, dass die Diskussion über die Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern jetzt wieder aufgebrochen ist. Nun werden wir wohl noch einige Zeit die unerquickliche Diskussion weiterführen, wer denn nun für was im Kulturbereich zuständig ist. Diese Diskussion rettet keine einzige unterfinanzierte Kultureinrichtung und schafft auch keine dringend benötigte Förderung für Künstler.

Der Bayerische Ministerpräsident und die Kulturstaatsministerin haben sich bei ihrer heutigen Aktion nicht mit Ruhm bekleckert. Der Bayerische Ministerpräsident hat dem Bundeskanzler auf Kosten der Kultur gezeigt, dass er noch da ist. Die Kulturstaatsministerin war sich ihres Sieges so sicher, dass sie begründete Einwände gegen ihr Konzept in den letzten Wochen standhaft ignoriert hat. Nun wird wieder darum gestritten, wer die Probleme lösen darf, und nicht, wie die Probleme zu lösen sind. Das ist ein großer Schritt zurück, leider.

2. Juli. Der Bund wird künftig dauerhaft mit 22 Millionen Euro Kultureinrichtungen, die bislang vom Land Berlin finanziert wurden, fördern. Die Akademie der Künste, die Stiftung Deutsche Kinemathek und der Betriebshaushalt des Hamburger Bahnhofs sollen nach den Vorstellungen der Kulturstaatsministerin künftig vom Bund allein getragen werden. Die Autonomie der Einrichtungen soll nicht angetastet werden. Dem Land Berlin wird damit neuer finanzieller Spielraum im Kulturetat verschafft. In diesen Zeiten dauerhaft 22 Millionen Euro zusätzlich für die Kulturförderung des Bundes dem Finanzminister abzuknöpfen, ist eine beachtenswerte Leistung. Hut ab, Frau Staatsministerin. Der Bund ist in Vorleistung getreten, jetzt liegt die Verantwortung beim Land Berlin, die Finanzierung seiner Kultureinrichtungen dauerhaft zu sichern.

11. Juli. Ich teile das „Unverständnis” der Kulturminister von Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen über die Entscheidung der Kulturstaatsministerin Christina Weiss, das Investitionsprogramm „Kultur in den neuen Ländern“ in Höhe von 30 Millionen Euro im Jahr zum Jahresende auslaufen zulassen. Die Nähe zum 22 Millionen Euro-Geschenk in Berlin ist auffallend, aber offensichtlich trotzdem ein unglücklicher Zufall.

Die Kulturstaatsministerin irrt, wenn sie glaubt, dass die Kulturförderung des Bundes für die neuen Länder laut Einigungsvertrag von Anfang an nur als Übergangshilfe angelegt gewesen sei. Zentrale Aussage des Einigungsvertrages für die Kultur ist, dass die kulturelle Substanz in Ostdeutschland keinen Schaden nehmen darf. Der erste Kulturstaatsminister Deutschlands, Michael Naumann, hat diese bindende Aufforderung des Einigungsvertrages gesehen und das Investitionsprogramm „Kultur in den neuen Ländern” gestartet. Sein Nachfolger, Julian Nida-Rümelin, hat das Programm weitergeführt, weil die teilungsbedingten Folgen gerade in der kulturellen Infrastruktur in Ostdeutschland immer noch unübersehbar sind.

ulturstaatsministerin Christina Weiss muss jetzt unter Beweis stellen, dass ihre Entscheidung, das Investitionsprogramm „Kultur in den neuen Ländern” Ende des Jahres zu beenden, dem Geist des Vertrages über die Herstellung der Einheit Deutschlands wirklich gerecht wird.

22. Juli. Die geplante Ausstellung in Berlin über die Auseinandersetzung von Kunst und Kultur mit der Terrororganisation „Rote Armee Fraktion” hat bei zahlreichen Politikern und den Angehörigen der RAF-Opfer heftige Kritik ausgelöst. Sie sehen in dem Konzept zur Ausstellung mit dem Titel „Mythos RAF“ die Gefahr einer Mythologisierung der RAF. Zudem kritisieren sie, dass die Ausstellung mit öffentlichen Geldern gefördert wird und verlangen eine Rücknahme der Zuwendungen von 100.000 Euro aus dem Hauptstadtkulturfonds. Kulturstaatsministerin Christina Weiss ist von Bundeskanzler Gerhard Schröder beauftragt worden, diese Entscheidung des Hauptstadtkulturfonds zu überprüfen.

23. Juli. Es ist bedrückend, dass die Kulturstaatsministerin Christina Weiss nicht nur das Investitionsprogramm „Kultur in den neuen Ländern“ zum Jahresende auslaufen lassen will, sondern auch das Denkmalschutzprogramm „Dach und Fach“ einstellen wird. Das „Dach und Fach“-Programm als „kleines“ Denkmalschutzprogramm mit einem Volumen von 6,1 Millionen Euro jährlich hat einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes in den neuen Ländern geleistet. Mit Hilfe des „Dach und Fach“-Programms konnten zahlreiche Dorfkirchen vor dem Verfall gerettet, schimmelige Wände in Schlössern trockengelegt oder auch Kirchtürme vor dem Einsturz bewahrt werden. Jeder Euro, der vom Bund in das Programm investiert wurde, vervielfachte sich. Die Länder mussten ihrerseits Mittel für das jeweilige Restaurierungsvorhaben bereitstellen, zusätzlich haben die Eigentümer der Gebäude Eigenmittel aufgebracht und zu einem nicht unerheblichen Teil haben die Bürgerinnen und Bürger durch Spenden zum Erhalt von lokalen Kulturgütern beigetragen.

Mit Hilfe des „Dach und Fach“-Programms wurden eben nicht die großen öffentlichkeitswirksamen Denkmäler restauriert, für deren Restaurierung auch mit Glück Sponsoren gewonnen werden können. Das “Dach und Fach-Programm” zielte gerade darauf ab, in den Dörfern und kleineren Städten kostbare Bausubstanz und Kristallisationspunkte des kulturellen Lebens vor Ort zu erhalten. Das „Dach und Fach“-Programm hat damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der kulturellen Substanz geleistet. Regionen, die von Abwanderung bedroht sind, wie es in Ostdeutschland vielfach der Fall ist, brauchen kulturelle Orte der Identifikation.

Der ersatzlose Wegfall des „Dach und Fach-Programm“ ab 2004 wird dazu führen, dass zahlreiche Baudenkmäler dem Verfall preisgegeben werden. Darüber hinaus werden viele Arbeitsplätze in kleineren und mittleren Handwerksbetrieben vernichtet. Ein Effekt, der sich gerade in strukturschwachen Regionen in Ostdeutschland verheerend auswirken wird. Es entsteht ein Dominoeffekt, in dem immer mehr an kultureller Substanz verloren geht. Es ist bitter, dass die Kulturstaatsministerin ihre Kräfte in den neuen Bundesländern immer deutlicher auf die kulturellen Leuchttürme konzentriert. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass aus den Solidarpakt II-Mitteln, wie die Kulturstaatsministerin glaubt, die nun gerissene Finanzierungslücke im Denkmalschutzprogramm geschlossen wird. Wir fordern deshalb den Bundesbauminister und Beauftragten für den Aufbau Ost, Manfred Stolpe, auf, das „Dach und Fach“-Programm zu retten und in seiner Regie fortzusetzen.

29. Juli. Die Staatsministerin hat sich erneut dafür eingesetzt, für die Kulturförderung in den neuen Ländern Mittel des Solidarpaktes II zu investieren. Sie will mit den Ministerpräsidenten der neuen Länder über die künftige Kulturförderung sprechen. Ihre Fachkollegen, die Kulturminister der neuen Bundesländer, haben schon versucht, der Kulturstaatsministerin zu erklären, dass es mehr als unwahrscheinlich ist, dass Mittel aus dem Solidarpakt II in bedeutender Größenordnung in die Kultur umgeleitet werden. Der Druck auf die Kulturstaatsministerin, ihre Entscheidung zum Investitionsprogramm „Kultur in den neuen Ländern” und zum Denkmalschutzprogramm „Dach und Fach” zu korrigieren, wächst.

30. Juli. Die Berliner Festwochen sollen künftig die „Sehnsucht nach Glanz” bedienen, sagt die Kulturstaatsministerin heute. Mir stellt sich die Frage, wie eine solche Eventisierung der Bundeskulturpolitik mit einer Politik der Nachhaltigkeit, die die Bundesregierung sich in anderen Politikfeldern auf die Fahnen geschrieben hat, zu vereinbaren ist.

Kultureinrichtungen in den Städten und Gemeinden sind auf Grund der Finanznot der Kommunen akut bedroht. Aller Orten wird über Schließungen und Fusionen gesprochen. Das Setzen auf Events und auf den Glanz besonderer Ereignisse durch den Bund leistet einer Kulturpolitik Vorschub, die eben nicht nachhaltig auch das fördert, was es schwer hat, und damit einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Leben in Deutschland leistet. Der geplante Deutsche Theaterpreis wäre ein Signal gewesen, dass sich mutige Kulturpolitik in den Städten lohnt. Ihn jetzt nicht einzurichten, wie von der Staatsministerin ebenfalls heute verkündet, weil die Fusion der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder vorerst geplatzt ist, hat den faden Beigeschmack einer „beleidigten Leberwurst”. Das Argument, den Deutschen Theaterpreis nicht ins Leben rufen zu können, weil damit ein Theater in einem Bundesland gefördert wird, scheint an den Haaren herbeigezogen zu sein. Alle von Staatsministerin Weiss geförderten Projekte oder Institutionen haben ihren Sitz in einem Bundesland. Auch das von ihr angesprochene Theaterfestival würde in einem Bundesland stattfinden.

Wenn der Bund keine Vorhaben oder Einrichtungen in Ländern mehr fördern will, kann er sich nur noch auf die Auswärtige Kulturpolitik zurückziehen und die liegt bekanntermaßen in der Zuständigkeit des Auswärtigen Amtes. Ich beobachte mit Sorge, dass die Eventisierung der Kulturpolitik nun auch von Bundesseite mit Nachdruck vorangetrieben wird, statt sich auf die Gestaltung der Rahmenbedingungen zu konzentrieren. Ich habe mehr Sehnsucht nach nachhaltiger Kulturpolitik als Sehnsucht nach Glanz.

4. August. Bundesbauminister Manfred Stolpe ist unserer Bitte gefolgt und hat sich heute gegen die Streichung des Denkmalschutzprogramms „Dach und Fach” ausgesprochen. Wir unterstützen den Bundesbauminister bei seinen Bemühungen, das “Dach und Fach“-Programm” für die neuen Länder zu retten. Manfred Stolpe hat Recht, wenn er sagt, dass mit wenigen Millionen große Hilfe geleistet werden kann, gerade bei der Verhütung des Verfalls kulturell wertvoller Gebäude wie Kirchen, Gutshäusern oder Ähnlichem. Noch brauchen die Kommunen und auch die Länder im Osten die Unterstützung vom Bund, damit dieses breite Engagement möglich ist. Ich freue mich, dass der Bundesbauminister zugunsten des Denkmalschutzprogramms im parlamentarischen Verfahren Einfluss nehmen will.

12. August. Ich beobachte mit großer Sorge die nicht enden wollende Debatte über die geplante RAF-Ausstellung in Berlin. Für den Deutschen Kulturrat ist seit seiner Gründung vor 20 Jahren das Eintreten für die Kunst-, Publikations- und Informationsfreiheit die Grundlage seiner Arbeit. Ich kann mich noch gut erinnern, wie 1983 der damalige Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann (CSU), in dessen Zuständigkeitsbereich auch die Kultur- und Filmförderung fiel, die Auszahlung der letzten Rate der Förderung für Herbert Achternbuschs Film „Das Gespenst“, da er den Film für religionsfeindlich hielt, verweigerte. Nach langen Prozessen gewann im Jahr 1992 endlich der Regisseur Achternbusch und damit die Kunstfreiheit. Künstler, Intellektuelle und die Verbände des Kulturbereiches haben sich seiner Zeit entschieden hinter den Filmemacher Herbert Achterbusch gestellt. Man muss jetzt bei der Debatte um die geplante RAF-Ausstellung aufpassen, dass der Geist der achtziger Jahre nicht in die Kulturpolitik zurückkehrt. Auch im „Fall” der RAF-Ausstellung ist die Juryentscheidung zu akzeptierten und es darf keine staatliche Einflussnahme unternommen werden. Jedem bleibt es selbstverständlich unbenommen, nach Eröffnung der Ausstellung diese scharf zu kritisieren.

13. August. Kulturstaatsministerin Christina Weiss wehrt sich gegen unseren Vorwurf, staatlichen Einfluss auf die geplante RAF-Ausstellung zu nehmen. Es gehe lediglich um eine Prüfung des Vergabe-Verfahrens, sagt ihre Sprecherin Caroline König heute. Dabei soll geprüft werden, ob die Bedingungen, unter denen die Ausstellungsmacher den Zuschlag erhielten, auch eingehalten wurden. Aber ist es keine staatliche Einflussnahme, wenn Frau Weiss fordert, dass der Titel und das Konzept der Ausstellung verändert werden sollen und dass die Ausstellungsmacher mit der Bundeszentrale für Politische Bildung und dem Hamburger Institut für Sozialforschung sowie mit den Angehörigen der RAF-Opfer zusammenarbeiten müssen. Für Kunstausstellungen hat man bislang das Kriterium der Ausgewogenheit nicht gekannt. Es gibt keine ausgewogene Kunst. Und wir haben im Moment einen Mythos Rote Armee Fraktion. Wenn man sich in der Stadt umschaut, dann sieht man Jugendliche, die auf ihren T-Shirts das Emblem der RAF tragen. Damit müssen wir uns doch auseinandersetzen und ich halte es für richtig, dass gerade Künstler sich nach so vielen Jahren diesem Thema ohne staatliche Einflussnahme widmen.

Olaf Zimmermann

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