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nmz-archiv
nmz 2003/09 | Seite 49
52. Jahrgang | September
Dossier: Der differenzierte Musikurheber
Registrierkasse
Nebenstehende Zeichnung, die sich auch in der Publikation „Musik hat
ihren Wert“ (ConBrio Verlagsgesellschaft) wiederfindet, bringt die Funktion
der GEMA auf den Punkt: Sie ist ein Tantiemenregistrier- und -ausschüttungsapparat.
„Richard
Strauss vor seinem Tantiemenregistrierapparat“. Zeichnung von
Thomas Theodor Heine aus dem „Simplicissimus“, 1925
Ihr Mechanismus ist allerdings wesentlich komplexer als es die Allegorie
in Form einer Registrierkasse vermuten lässt. Denn erstens drückt
längst nicht mehr nur Richard Strauss die Knöpfe, die die Kasse
zum Klingeln bringen, sondern knapp 60.000 Mitglieder. Nachdem die Aufsichtsratswahlen
vom vergangenen Juni einen erdrutschartigen Wahlsieg der so genannten angewandten
Komponisten mit sich gebracht hatte, stand die Frage nach einem Strukturwandel
bei der GEMA neu im Raum. Denn die Veränderungen in der Spitze der größten
deutschen Verwertungsgesellschaft sind ja nur Symptome eines tiefgreifenden
Wandels: sowohl technologisch und musikästhetisch als auch kulturpolitisch.
Auf den folgenden Seiten „dröseln“ Komponisten, Fachautoren
und Kulturpolitiker die komplexe Materie Urheberrecht auch für Nichtjuristen
und Nichtexperten auf. Das Dossier bietet auf vier Seiten Information und
Meinung zum Thema „Wert des Geistes“. ak