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nmz-archiv
nmz 2003/09 | Seite 13
52. Jahrgang | September
Internet/Computer
Web-Watch
Pro Musik?
Die Landesgruppe Deutschland der IFPI (Bundesverband der Phonographischen
Wirtschaft e.V.) stellt Informationen zur Problematik des Tauschens von Musik
auf Tauschbörsen unter der Adresse http://www.pro-musicorg.de
zur Verfügung. Von Peter Gabriel bis Ben äußern sich Künstler
und Plattenfirmen zu möglichen Folgen illegalen Musiktausches. Gerd Gebhardt,
der Vorsitzender der deutschen Phonoverbände, meint zwar: „Musik
ist der spannendste Inhalt im Internet“ – doch das ist wohl Wunschdenken
einerseits und dürfte andere Inhaltsanbieter etwas verärgern. Spannende
Inhalte gibt es auch jenseits von Musikkonsum.
Contra Tauscher?
Im gleichen Zug nimmt die IFPI die Mailkommunikation mit Massentau-schern
auf. Die deutsche IFPI schreibt diese an und warnt sie. Da die nmz-Leser für
gewöhnlich nicht in den zweifelhaften Genuss solcher Post kommen werden,
hier ein Auszug: „Hallo Musikfan, Sie bieten anderen Nutzern der Tauschbörse
Musik an. Wir begrüßen Ihr Interesse an Musik, weisen jedoch darauf
hin, dass Ihnen die entsprechend Berechtigten (wie zum Beispiel Musiker, Komponisten
und Tonträgerhersteller) für ein solches Angebot keine Genehmigung
erteilt haben. Musik ist urheberrechtlich geschützt. In Ihrem eigenen
Interesse machen wir Sie darauf aufmerksam, dass unautorisierte Musikangebote
im Internet gegen das Urheberrechtsgesetz verstoßen. ... Leisten Sie
Ihren Teil zur Förderung der musikalischen Kreativität und stellen
Sie Ihr Angebot umgehend ein. Vielen Dank!“ Bitte sehr, machen wir gerne,
aber wie können wir helfen, wenn wir doch gerade nicht illegal tauschen?
Aneerkennenswert auf jeden Fall ist, dass, anders als die amerikanische RIAA,
die deutsche IFPI erstmal schreibt und nicht gleich vor Gericht zieht.