nmz 2003/09 | Seite 24
52. Jahrgang | September
Verband Bayerischer
Sing- und Musikschulen
Partnerschaft: Musikschule und Blasmusik
Neues VBSM-Referat für bläserische Ausbildung und Blasmusik
„Wichtigstes Ziel ist, dass wir uns nicht als Konkurrenten, sondern
als notwendige Ergänzungen mit jeweils eigenem Profil sehen“, sagte
der Geschäftsführer des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen
e.V. (VBSM), Werner Mayer, in einem Gespräch mit Andreas Horber, Geschäftsführer
des Musikbundes von Ober- und Niederbayern e.V. (MON).
Dass Musikschulen und Blasmusikvereine vielerorts bereits zu Partnern geworden
sind, zeigen die zahlreichen Projekte, Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen.
Musikschulen helfen, die Nachwuchssituation der Blasmusikvereine zu verbessern;
viele Musikschullehrkräfte leiten Blaskapellen und sind im Musikbund
engagiert. Der Musikbund ermöglicht wiederum allen Musikschulen die Mitgliedschaft
und die Teilnahme an Wertungsspielen und Leistungsprüfungen. Die beiden
Verbände sind sich einig, dass diese Form der übergreifenden Zusammenarbeit
wichtig ist, da sie die Qualität der musikalischen Bildung fördert.
Erstmals präsentierten im Mai die beiden Musikverbände ihre guten
Beziehungen einer breiten Öffentlichkeit. Im Rahmen der Eröffnungsfeier
besiegelten Landrat Hanns Dorfner, VBSM-Präsident, und MdL Dr. Thomas
Goppel, MON-Präsident, offiziell den Schulterschluss. Eine Kooperationsvereinbarung
legt nun die vertiefte Zusammenarbeit auf Orts-, Regional- und Landesebene
fest. Die Stadtkapelle Wasserburg am Inn und das Vokalensemble „unPLAKKT“
der Städtischen Musikschule Wolfratshausen verliehen dem Festakt den
feierlichen Rahmen.
„Bühne frei“ hieß es für elf Musikschulen aus
Ober- und Niederbayern am „Tag der bläserischen Ausbildung“.
Die Präsentation der Musikschularbeit im Rahmen des 11. MON-Verbandsmusikfestes
in Wasserburg am Inn spiegelte den Brückenschlag zwischen Blasmusikverband
und Musikschulen. Die Gruppen und Ensembles demonstrierten auf einer Open-Air-Bühne
in der Altstadt von Wasserburg am Inn auf hohem musikalischen Niveau die Bandbreite
der bläserischen Ausbildung in den Musikschulen. Das Programm bot für
jeden Geschmack etwas: von altbairischer Blasmusik und Tanzlmusik über
Swing, Brass und Klassik bis zu Jazz und Latin. Vertreten waren die Musikschulen
Kolbermoor, Pfaffenhofen, Grassau, Dingolfing, Inzell, Geltendorf, Landshut,
Freising, Passau (Kreis), Unterhaching und Starnberg. Das Programm moderierte
Stephan Ametsbichler vom Bayerischen Rundfunk, Redaktion Laienmusik.
Im Rahmen der BR-Liveübertragung des Musikfestes berichtete der Bayerische
Rundfunk auch vom „Tag der bläserischen Ausbildung“. Neben
den musikalischen Darbietungen konnten Zuhörer und Nachwuchsmusiker alles
Wissenswerte über Theorie und Praxis im Unterricht für Blasinstrumente
erfahren. Sehr zufrieden zeigten sich MON und VBSM über den gelungenen
Auftakt der Zusammenarbeit auf Verbandsebene.
Klaus Hammer, stellvertretender Leiter des Zweckverbandes Musikschule Schweinfurt
und Vorstandsmitglied für den Regierungsbezirk Unterfranken, ist der
Fachsprecher des neuen VBSM-Referats für bläserische Ausbildung
und Blasmusik. Hammer absolvierte sein Musikstudium (Hauptfach Posaune) an
der Hochschule für Musik in Würzburg. An der Musikschule Schweinfurt
unterrichtet er die Instrumentalfächer rund um das „tiefe Blech“.
Unter seiner Leitung stehen das „Turmbläser-Ensemble“, die
„Brassensation“ und die „Junior-Big Band“ der Musikschule.
Neben der stellvertretenden Musikschulleitung ist Klaus Hammer als Kreisdirigent
im Landkreis Schweinfurt tätig und seit 15 Jahren Dozent für den
Leistungswettbewerb „D 3 – Goldwoche“ in der Bayerischen
Musikakademie Hammelburg. Im Bezirk Unterfranken betreut er die D-1- und D-2
– Prüfungen und ist bezirksübergreifend als Wertungsrichter
für Spiel in kleinen Gruppen, Solo-/Duo –Wettbewerbe und Orchesterwertungsspiele
zuständig. Den Schwerpunkt seiner Arbeit als Blasmusikbeauftragter des
Musikschulverbandes sieht Klaus Hammer vor allem in der Förderung von
Kommunikation und Koordination zwischen Laien- und Berufsmusikern. Der Fachsprecher
weiß aus eigener Erfahrung, dass „die vertiefte Zusammenarbeit
auf sehr vielen Feldern möglich ist“.