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nmz 2003/10 | Seite 14
52. Jahrgang | Oktober
Musikvermittlung

Engagierte Musikerinnen und Künstler gefragt

Die Jeunesse Österreich schreibt zum zweiten Mal einen Wettbewerb zur Musikvermittlung aus

Die Jeunesse Österreich setzt sich als bundesweiter Konzertveranstalter besonders für die Entwicklung zeitgemäßer und zukunftsorientierter Kinder- und Jugendprojekte ein. Neben ihren Veranstaltungsreihen für Erwachsene präsentiert die Jeunesse interaktive Konzerte für Kinder von drei bis zwölf Jahren und Gesprächskonzerte für Teenager. Dabei sucht sie unterschiedliche Zugänge vom klassischen Kinderkonzert in Form von vertonten Geschichten, Märchen oder Kinder- büchern und moderierten Themenkonzerten bis zu Tanzperformances, multimedialen Konzepten oder Film und Musik. Anlässlich der Ausschreibung des zweiten Ideenwettbewerbs „Find it“ sprach Constanze Wimmer mit Angelika Möser, die ab Oktober 2003 die Jeunesse Österreich leitet und mit Christoph Thoma, der die Kinder- und Jugendkonzerte betreut.

nmz: Frau Möser, Sie sind seit 1. Oktober 2003 die neue Generalsekretärin der Jeunesse Österreich und treten gleich mit einem Wettbewerb zur Musikvermittlung an die Öffentlichkeit. Für wie lebendig und innovativ halten Sie die Konzertszene in Österreich?

Übernimmt die Leitung der Jeunesse Österreich: Angelika Möser

Möser: Die Konzertszene in Österreich ist ungemein innovativ und lebendig. Deswegen ist es für die Jeunesse besonders wichtig, sich richtig zu positionieren und ihre Aufgabe in der Jugendförderung wahrzunehmen. Dabei will sie Nischen ausfüllen, die von anderen Veranstaltern nicht abgedeckt werden. Unser Ideenwettbewerb „Find it“ wird anlässlich unseres Kinder-Festivals im Herbst 2004 ausgelobt, bei dem die Siegerprojekte präsentiert werden.

nmz: Was unterscheidet die Jeunesse Österreich von der Jeunesses Musicales in Deutschland?

Möser: Die Jeunesse Österreich ist ein Konzertveranstalter, der die Jugend auf unterschiedlichen Wegen zur Musik heranführen will – deswegen ist das Programm auch sehr vielfältig, um möglichst viele Leute anzusprechen.

nmz: Finden Sie, dass Kindern und Jugendlichen im kulturellen Leben Österreichs ausreichend Anreize, Widerspiegelung und Auseinandersetzung mit Musik geboten wird?

Möser: In den letzten zehn Jahren habe ich beobachtet, dass Projekte für Kinder einen immer größeren Stellenwert einnehmen. Alle Veranstalter – aber auch die Wirtschaft – wollen Kinder und Jugendliche über kulturelle Projekte erreichen. Für die Kleinen ist die Nachfrage enorm, und es wird auch viel kreiert. Schwierig sind Projekte für Teenager: Da sind wir gefordert, neue Projekte zu entwickeln und die Jugendlichen dort abzuholen, wo sie sich wohlfühlen und ihnen etwas zu bieten, woran sie glauben und wofür sie sich begeistern können.

nmz: Warum halten Sie die Auslobung eines Wettbewerbs für das geeignete Mittel, neue Ideen und Konzepte für die Vermittlung von Musik zu finden?

Möser: Der Wettbewerb hat eine größere Streuung und erreicht eine breitere Öffentlichkeit, doch vor allem ist die Jeunesse gefordert, im direkten Dialog mit Künstlern und Musikern neue Projekte zu entwickeln.

nmz: Christoph Thoma, Sie betreuen bei der Jeunesse Österreich den Bereich der Kinder- und Jugendkonzerte und Projekte der Musikvermittlung: Fällt Ihnen die Programmierung leicht?

Thoma: Das kann ich prinzipiell mit „ja“ beantworten. Es gibt eine kleine, aber feine Szene in Österreich, die sich viele neue Projekte einfallen lässt. Allerdings muss man aufpassen, weil Kinderkonzerte bei Veranstaltern und Künstlern oft zur Mode werden. Momentan ist es einfach „in“, für Kinder zu arbeiten. Nehmen die Künstler Kinder als Publikum ernst? Versuchen sie, sich auf deren Gedankenwelt einzulassen? Stehen sie zu 100 Prozent hinter der Sache? Die Programmierung wird noch leichter fallen, wenn wir neue und engagierte Künstler und Musikergruppen finden, die für Kinder schreiben und Projekte entwickeln. Und dazu ist dieser Wettbewerb da!

nmz: Welche Fragen beschäftigen Sie, wenn Sie gemeinsam mit Musikern neue Kinderkonzerte planen?

Thoma: Für wen spiele ich? Und was weiß ich über mein Publikum? Ist es ein Familienkonzert, sind es Eltern mit Kindern, die freiwillig kommen, oder ist es eine Schulklasse, die verpflichtet ist? Was erwartet sich das Publikum? Kann ich Neugierde und Interesse voraussetzen oder nicht? Will ich etwas Neues in den Konzertbetrieb hineintragen, will ich die tradierten Benimm-Regeln aufbrechen, will ich ein steif dasitzendes Auditorium oder will ich Bewegung im Kopf des Publikums? Ist das Thema des Konzertes altersgerecht aufgearbeitet? Was nehme ich für Musik: neu, ausgefallen, überraschend, vielleicht vergessene Werke? Ist der Musiker fähig, auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Vermittlungs-Bereich zuzugehen? Ganz wichtig ist auch die Frage der Bühnenpräsenz. Wir wissen, dass im U-Bereich die Ausstrahlung und die Bühnenpräsenz viel mehr Bedeutung hat als im E-Bereich – und dass man gerade Teenager dort abholen könnte. Wie kann ich Barrieren und Schranken aufbrechen? Wer sagt, dass ein Musiker einen Frack anhaben muss? Besonders beschäftigt mich die Frage nach der Interaktivität im Konzert. Aber auch danach, ob der Musiker in seinem Projekt Ruhe schaffen kann. Wir sind ständig mit Musik und Neuen Medien berieselt. Die Jeunesse will jedoch das Hören und die Konzentration schulen – immer ohne erhobenen Zeigefinger, jedoch mit Erlebnischarakter, der die Fantasie anregt und genießen lässt. Unser junges Publikum soll einfach da sein, hören und Musik in ihrer ganzen Vielfalt spüren.

nmz: „Find it“ bereichert das Kinder-Festival der Jeunesse im Herbst 2004. Kann es sein, dass dieser bislang einzigartige Musikvermittlungs-Wettbewerb zur regelmäßigen Suche nach neuen Ideen und Konzepten wird?

Thoma: Wir prämieren drei Siegerprojekte. Doch es wird viel mehr Projekte geben, die spannend sind. Wir wünschen uns, mit unserer fachkompetenten Jury viele dieser neuen Projekte weiterzuentwickeln!

Interview: Constanze Wimmer


Ausschreibung „Find it 2004“

Die im Rahmen des Ideenwettbewerb Find It 2004 entwickelten Konzepte und Projekte sollen auf die bereits vorhandene Vielfalt von Stilen, Genres und Dramaturgien sowie ein avanciertes Verständnis für Musikvermittlung an Kinder und Jugendliche aufbauen oder neue Formen entwickeln, die altersspezifisch adäquat umzusetzen sind. Der Ideenwettbewerb ist grundsätzlich für alle musikalischen Stilrichtungen und Formen offen. Es können Ensemble- beziehungsweise personenbezogene Projekte eingereicht werden, aber auch ungebundene Aufführungskonzepte (Manuskript, Buch), die der Jeunesse die Möglichkeit bieten, das Projekt mit verschiedenen (wechselnden) Ensembles und Präsentatoren vor Ort zu realisieren.

Die Jeunesse unterscheidet folgende Alterszielgruppen:
1 bis 3 Jahre
3 bis 5 Jahre 5 bis 9 Jahre 9 bis 12 Jahre 12 bis 15 Jahre ab 15 Jahre
Der Wettbewerb richtet sich an Künstler, Musiker und Musikpädagogen (ohne Altersbegrenzung), die sich mit der Thematik Musikvermittlung im außerschulischen Bereich professionell beschäftigen beziehungsweise dieses Feld als neue Aufgabe einer jugendorientierten Musikvermittlung entdecken möchten.

Bewertungskriterien sind unter anderem:
– Altersspezifische Aufarbeitung eines Themenbereichs
– Einbeziehung des Publikums durch interaktive Konzepte
– Wahrnehmungsanforderungen an das Zielpublikum
– Lust an Überraschung, Wiederentdeckung und Experimenten
– Nischensuche im Konzertbetrieb
– Praktische Durchführbarkeit
– Finanzierbarkeit
– Einschätzung optimaler Besucherzahl

Jury
– Angelika Möser, Generalsekretärin der Jeunesse Österreich
– Markus Lüdke, Bundesakademie für kulturelle Weiterbildung, Wolfenbüttel
– Constanze Wimmer, Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien
– Albert Landertinger, move.on, die Orchesterwerkstatt des Bruckner Orchester Linz
– Christa und Walter Meixner, Jeunesse Innsbruck
– Matthias Naske, Intendant der Salle de Concerts Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte, Luxemburg
– Hannes Raffaseder, Komponist,
und andere

Preise
Die drei besten Ideen, Konzepte und Projekte werden mit Preisen zu 3.000,– / 2.000,– / 1.000,– Euro prämiert und im Rahmen des 11. Jeunesse Festivals 2004 vom 8. bis 10. Oktober 2004 im Wiener Konzerthaus, das ausschließlich Kinder- und Jugendmusikprojekten gewidmet ist, realisiert und präsentiert. Zusätzlich werden Sonderpreise für neue Kompositionen und Projekte mit zeitgenössischer Musik sowie herausragende Animations- und Präsentationstechniken vergeben.
Die siegreichen sowie alle nicht prämierten Projekte werden mit einer Begründung beziehungsweise einem Kommentar der Jury zurückgesandt.

Einreichung
Die Einreichung des Projektes beziehungsweise Konzeptes soll in einer Form erfolgen, die der Jury ausreichend Möglichkeit gibt, Ideen zu erkennen und die Umsetzung des Konzeptes nachvollziehen zu können. Bei Projekten, die bereits realisiert wurden, ersucht die Jeunesse um Beigabe eines Videobandes. Die eingerichteten Materialien dienen ausschließlich als Bewertungsgrundlage für die Jury. Sie werden nach der Preisvergabe zurückgesandt.

Einsendeschluss: 12.3.2004
(Poststempel)

Die Bewertung der eingereichten Beiträge erfolgt bis 1. Mai 2004. Die prämierten Projekte werden im Rahmen einer Medienpräsentation im Oktober 2004 vorgestellt.

Bewerbung
Detaillierte Unterlagen zur Projektbeschreibung finden Sie zum Downloaden auf der Jeunesse- Homepage beziehungsweise werden ihnen auf Anfrage gerne per Post oder E-Mail zugesandt.

Kontakt und Informationen
Musikalische Jugend Österreichs – Jeunesse, Kinder- und Jugendprojekte , Christoph Thoma
Lothringerstraße 20, A-1037 Wien
Tel. +43/1/710 36 16 - 10, Fax -17
c.thoma@jeunesse.at www.jeunesse.at

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