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nmz-archiv
nmz 2003/11 | Seite 32
52. Jahrgang | November
Bayerischer Kulturrat
Jede Fotografie ein Bild
Die Siemens Fotosammlung
Im Juli 2003 erhielten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
die vom Siemens Arts Progam zusammengetragene Fotosammlung als
Dauerleihgabe. Aufbauend auf einem Konzept, das stilbildende Positionen
der 70er-Jahre als „Anker“ verstand, entstand zwischen
1990 und 2000 eine Sammlung, die heute 750 Werke von 60 international
renommierten Fotografen umfasst. Ulrich Bischoff, Direktor der
Gemäldegalerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen
in Dres-den, und Thomas Weski, heute Hauptkurator am Haus der
Kunst in München, die beim Aufbau der Sammlung als Berater
fungierten, waren dabei weniger an der inszenierten Fotografie
interessiert, die in der damaligen Zeit im Kunstbetrieb favorisiert
wurde, als vielmehr an den Resultaten einer konzeptuell ausgerichteten
sowie einer direkten wirklichkeitsbeschreibenden Fotografie. Mit
Schwerpunkten auf der deutschen zeitgenössischen Fotografie
mit Werken von Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky, Thomas
Struth, Michael Schmidt, Sigmar Polke und Astrid Klein, aber auch
amerikanischen Foto-künstlern, darunter Robert Adams, Stephen
Shore und William Egglestone sowie niederländischen, britischen
und kanadischen Positionen ist so eine Basis entstanden, die von
dem neuen Besitzer als Ausgangspunkt einer eigenen fotografischen
Sammlung genutzt werden kann.
Im Dezember wird ein repräsentativer Querschnitt der Sammlung
unter dem Titel „Jede Fotografie ein Bild“ in der
Pinakothek der Moderne gezeigt.
Regensburger Kunstkaufhaus
Ein Projekt soll „Kunst für Jedermann“ propagieren
Ein innovatives und temporäres Kunstprojekt der Ausstellungsagentur
„für alle Sinne“ in Zusammenarbeit mit dem BBK
Niederbayern/Oberpfalz e.V. und gefördert durch den Kulturfonds
Bayern findet vom 14. November bis 24. Dezember 2003 am Donaumarkt
im Zentrum Regensburgs statt.
Gute und originale Kunst zu erschwinglichen Preisen für
alle – unter diesem Motto hat „für alle Sinne“,
ein Büro für Ausstellungsgestaltung und Kommunikation
mit Sitz in Regensburg, die Konzeption zu einem temporären
Kunstkaufhaus in Regensburg entwickelt. Originale Kunstwerke zeitgenössischer
Künstler werden ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Dabei
bedient sich das Kunst-Kaufhaus der Verkaufsstrategien eines Warenhauses:
große Auswahl, niedrige Preise, zentraler Standort, ungezwungene
Kaufhaus-Atmosphäre. Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen
und Berührungsängsten mit Kunst entgegen zu wirken.
Unter dem Motto ,,Kunst für Jedermann und für jeden
Geldbeutel“ gilt es, auf Kunst neugierig zu machen und auf
breiter Ebene Interesse für die Beschäftigung mit originalen
Kunstobjekten zu wecken.
Der Verkaufspreis liegt zwischen einem und 1.000 Euro –
ein Preislimit, das ganz bewusst gezogen wurde, um Kunstoriginale
als Ware für Jedermann anbieten zu können. Dies ist
auch ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Projektes, da
oft nicht zuletzt der Preis die Neugier und das Interesse für
eine Sache stark mitbestimmt.
Infos: www.kunstkaufhaus-regensburg.de
Eduvisionen Nr. 2 und 3
Unter dem Thema ,,KUNST und KULTUR machen Schule“ findet
am 18. und 19. November 2003 in Verbindung mit dem kommunalen
Koordinationsforum Kinder- und Jugendkulturarbeit München
die Eduvision Nummer 2 statt, Motto: Schulen ans kulturelle Netz.
Neue Muster und Modelle etwa in der in München kommunal bewährten
kulturpädagogischen Kooperation Kunst, Kultur, Medien, Bildung,
Schule, Jugendarbeit, Soziales sind gefragt. Informationen zum
aktuellen Stand und aus erster Hand werden beim Fachtag ergänzt
und konkretisiert einerseits durch „best-practice-Beispiele“
und andererseits durch gemeinsame Reflexionen und Projektionen
auf zukunftsfähige etwa kommunal vernetzende Kooperationsstrukturen
Richtung Ganztagsschule. Die Eduvision Nr. 3 mit dem Titel „KREATIV!
INTERAKTIV! ONLINE!“ wird in Verbindung mit Bundesinitiative
Jugend ans Netz am 20. und 21. November 2003 in München stattfinden.
Kolleg/-en/-innen- und Projekteaustausch ist gefragt und angesagt:
Wer macht was? Wer hat welche Erfahrungen und Modelle? Wer hat
was anzubieten und wer sucht Infos, Tipps und Tricks auf dem unausweichlichen
Weg auch der Kinder- und Jugendarbeit in die Cyberwelten „Jugendarbeit
ans Netz“ ist die Parole.
Weitere Termine: Abschlussveranstaltung Inter@ktiv 2003 mit Performance
„Musik zum Anfassen“ am 23.11.2003 um 17 Uhr in der
Muffathalle; Vortrag Prof. Dr. Ernst Peter Fischer (Universität
Konstanz: „Einstein trifft Picasso und geht mit ihm ins
Kino – Bildung zwischen Kunst und Wissenschaft“ am
5.12.2003 um 19 Uhr im Münchner Rathaus.
Veranstalter und nähere Informationen: AG lnter@ktiv c/o
PA/SPIELkultur e.V., Augustenstr. 47/Rgb., 80333 München,
Tel. 089/ 260 92 08, Fax 089/26 85 75, E-Mail: spielkultur@pask.muc.kobis.de
Musik und kulturelle Identität
Die Gesellschaft für Musikforschung lädt zu ihrem
XIII. Internationalen Kongress, der vom 16. bis 21. September
2004 in Weimar stattfindet, ein. Mit dem Rahmenthema „Musik
und kulturelle Identität“ zielt er auf einen breiten
interdisziplinären Dialog. Vier Roundtables werden in zentrale
Fragen des Rahmenthemas einführen. Im Mittelpunkt des ersten
Roundtables stehen die Begriffe „Kultur“ und „Identität“
und ihre konkreten musikalischen Implikationen. Der zweite Roundtable
behandelt die Phänomene von Abgrenzung und Aneignung. Der
Bedeutung von Lokalität und Globalität für das
Entstehen von kultureller Identität widmet sich der dritte
Roundtable. Der vierte Roundtable thematisiert die historischen
Aspekte von Kontinuität und Wandel.
Demgegenüber sind sechs Symposien unter folgender Thematik
als „Fallstudien“ konzipiert: „Musikedition
im Zeichen nationaler Identität“, „Neue Musik
in totalitären Staaten 1930-1989/90“, „Popularmusik-Identität
und Differenz“, „Der Musikstar Persönlichkeit
oder Konstruktion?“, „Stimme und Geschlechteridentität(en)“,
„Jugend und ihre musikalischen Welten“.
Eingeladen sind Musikwissenschaftler und Musikpädagogen
des In- und Auslandes, aber auch Historiker, Kulturwissenschaftler,
Soziologen, Anthropologen, Philosophen und Psychologen. Für
jedes der Symposien steht ein Zeitraum von drei bis vierStunden
zur Verfügung, in dem fünf bis sieben Referate vorgesehen
sind. Bewerbungen werden bis zum 15. Dezember 2003 erbeten. Nähere
Informationen und Anschrift: Hochschule für Musik Weimar,
Institut für Musikwissenschaft, Kongressorganisation 2004,
Postfach 2552, 99406 Weimar (Fax 03643/555-233 oder E-Mail: kongress@hfm-weimar.de).
Aktueller Planungsstand unter: www.musikforschung.de