[an error occurred while processing this directive]
VdM
nmz-archiv
nmz 2003/11 | Seite 27
52. Jahrgang | November
Verband deutscher Musikschulen
Eine musikpolitische Kämpfernatur
Dr. Gerd Eicker zum 60. Geburtstag
Wer ein Amt wie das des Vorsitzenden des Verbandes deutscher Musikschulen
übernimmt, gewinnt zu seinem Hauptberuf einen zweiten hinzu.
Gerd Eicker hat sich 1995 zu diesem Schritt entschlossen und führt
seitdem einen der größten, bestorganisierten Verbände
unter dem Dach des Deutschen Musikrates. Auch zuvor hatte er sich
schon vielfach ehrenamtlich engagiert: als Vorstandsmitglied und
langjähriger Vorsitzender im Baden-Württembergischen Landesverband,
als Gründungsvorstand der Landesakademie Ochsenhausen, als
Vorstandsmitglied auf Bundesebene im Verband deutscher Musikschulen
seit 1990 und in vielen anderen Ämtern und Funktionen. Am 24.
November feiert Gerd Eicker seinen 60. Geburtstag.
Eicker ist eine „musikpolitische Kämpfernatur“
– wichtig in einer Zeit, wo viele Musikschulen mit dem Rücken
zur Wand stehen und einen Verteidigungskampf um dringend notwendige
Ressourcen führen müssen. In dem Bewusstsein, dass unanfechtbare
Qualität der Schulen und ihre Integration in ein musikpädagogisches
Netz die wichtigsten Bestandsgaranten sind, hat Gerd Eicker in seiner
bisherigen Amtszeit den Themen Qualitätsmanagement und Kooperation
die größte Aufmerksamkeit gewidmet. Die Modifizierung
des Strukturplans gehört in diesen Zusammenhang ebenso wie
die Qualitätssicherungs-Systeme QsM und EDuR oder die Neustrukturierung
der berufsbegleitenden Lehrgänge „Leitung von Musikschulen“,
die er im Rahmen der Bundesakademie Trossingen verantwortlich betreut.
Die regelmäßigen Kontakte mit den Vertretern der allgemein
bildenden Schulen sind ihm ein besonderes Anliegen – nicht
nur aus „diplomatischen Gründen“, sondern aus bildungspolitischer
Überzeugung. Er weiß, dass die Entwicklung zur Ganztagsschule
eine Chance für die musikalische Bildung vieler Jugendlicher
bedeuten kann, wenn Schule und Musikschule zur engen Zusammenarbeit
bereit sind.
Keine Frage, dass sein Rat, seine Impulse und Ideen auch im Präsidium
des Deutschen Musikrates und in der Europäischen Musikschul-Union
gebraucht und geschätzt werden. „Von Hause aus“
ist Gerd Eicker, wie so viele Musikschulleiter, Schulmusiker. Neben
der Musik studierte er Pädagogik, Philosophie und Germanistik
und verband in seiner Dissertation im Bereich der Liedforschung
die Leidenschaft für die Musik mit der Liebe zur Sprache.
Kann man als Leiter einer Musik- und Kunstschule, als musik- und
kulturpolitischer „Multifunktionär“ noch aktiver
Musiker und Musikpädagoge bleiben? Gerd Eicker versucht es
konsequent mit sorgsamem Zeitmanagement. Von der Geige her kommend,
mit den Erfahrungen als langjähriger Konzertmeister des Niederrheinischen
Kammerorchesters, gibt er dirigierend sein Wissen und sein Engagement
an die jungen Musiker weiter und betreut als künstlerischer
Leiter seit vielen Jahren die „Winnender Schlossmusik“.
Einen herzlichen Glückwunsch dem erfolgreichen, gut erhaltenen
60er!