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nmz-archiv
nmz 2004/03 | Seite 51
53. Jahrgang | März
Dossier:
Bücher & Noten aktuell
Noten-Tipps
Carl Philipp Emanuel Bach: Concerto für Flöte, Streicher
und Basso continuo D-Dur, Wq 13, hrsg. von Ulrich Leisinger,
Michael Rautenberg. A (Klavierauszug), B (Partitur); Breitkopf &
Härtel, Musica Rara MR 2281
Die
Rückkehr der Noten-Kriegsbeute aus Kiew nach Berlin bringt
uns die originale Wiedergeburt, die Wiederentdeckung dieses vor
rund 250 Jahren original für Flöte geschriebenen Konzertes
fast kammermusikalischen Charakters, begleitet nur von Streichern
samt Basso continuo. Festlich, virtuos, musikalisch anspruchsvoll,
mit eingefügter originaler Minikadenz aus Brüsseler
Archivbeständen. Entdeckung fürs Flötistenrepertoire.
Nicoló Paganini: Quartetto No. 10 für Violine, Viola,
Violoncello und Gitarre. ZM 33840. – Terzetto concertante
für Viola, Violoncello und Gitarre. ZM 34070. Jeweils Partitur
und Stimmen. Zimmermann
Mal
begleitend, mal alternierend in der Stimmführung spielt die
Gitarre eine durchaus gleichrangige Rolle gegenüber den Streichinstrumenten.
Im originell besetzten Terzett ist der Bratsche als besondere
Aufmerksamkeit die Oberstimme anvertraut.
Im
Quartett, eines von 15 dieser Art, brilliert freilich der Geigenvirtuose.
Lohnende Werke, die mit der Integration der Gitarre erfrischenden
Wind ins Kammermusikprogramm bringen.
Oliver Drechsel: Sonatina serena für Viola und Klarinette
(1997). Spielpartitur. Ed. Dohr 23099
Ein
Frage-Antwort Zwiegespräch zweier Instrumente gleicher Stimmlage,
lieblich sich im freitonalen Raum vereinend, dann wieder hart
streitend im Duett dahinjagend – das ist der Charakter dieser
dreisätzigen Sonate in einer originellen Besetzung.
Franz Schubert: Sonata A-dur, op. 162, D.574 (1817), für
Flöte und Piano herausgegeben von Robert Stallman. International
Music Co. Ed. 3534
Schuberts
Affinität für Flöte und die nicht so reiche Klassik-Kost
für Flöte mag die (nach Urtext-Ausgaben erfolgte) Transkription
der originalen Violin-Sonate rechtfertigen, zumal sie in ihrer
geschmeidigen Melodieführung flötistischer Brillanz
und Wendigkeit sehr wohl entgegenkommt.
Carl Friedrich Abel: Trio G-dur für 2 Flauti traversi und
B.c., op. XVI/1, hrsg. Ingo Gronefeld/Friedrich Grünke.
Ed. Kunzelmann GM 672b
Wiederentdeckter
Vorklassiker. Es lohnt sich, ihn wieder aufzulegen wie wohl einst,
als Abel und Joh. Chr. Bach in London ihre Konzerte ausrichteten:
Unkompliziertes musikantisch-heiteres Duettieren von zwei Traversi
mit Continuo oder ebenso gefällig als Trio nur mit Bass.