Nach „Vierhändig durch Europa” (erschienen
2001) stellt Ingo Braune einen weiteren Band vor: „Vierhändig
durchs Kinderland”. 20 bekannte und gezielt ausgesuchte
unbekannte Kinderlieder verschiedener Nationen finden Platz, ergänzt
mit absolut stimmigen Illustrationen von Ralph Bittner. Die Lieder
sind mit dem Originaltext vorangestellt und sollten, sofern nicht
bekannt, erst gesungen werden, auch um ein Tempo empfinden zu
können.
Die Spielparts sind schlicht, aber ausgesprochen originell, die
unterschiedlichen Charaktere erfordern ein Spiel in vielen Ton-
und Taktarten sowie Spieltechniken, abgerundet mit einem Gespür
für den passenden Klang. Auch hier sind beide Spieler gleichberechtigt,
das heißt, die Melodie wechselt auch mal den Part und ermöglicht
somit ein konstruktives Zusammenspiel.
Jürgen Borstelmann: Jazzy Birthday, Edition Breitkopf
8770
Sie haben eine Einladung zum Geburtstag und noch kein Geschenk?
Sie möchten vielleicht ein Ständchen bringen, finden
aber die eigene Harmonisierung von „Happy Birthday”
zu fade? Dann sollten Sie sich dieses Heft zur Hand nehmen. Interessante
Stilstudien (Variationen in Blues, Rag, Ballad, Latin und so weiter)
lassen sicherlich keinen Wunsch offen und regen bestenfalls an,
sich auch auf diesem Gebiet zu versuchen. Interpretationshilfen
gibt es am Ende des Albums.
Vladislav Shoot: Kinderalbum, M.P. Belaieff Frankfurt/M.,
Nr. 561
Das Kinderalbum des 1941 in Russland geborenen und in England
lebenden Komponisten soll die etwas dürftige Palette zeitgenössischer
Unterrichtsliteratur erweitern. Die vorbildlichen und hinreichend
bewährten Arbeiten seiner osteuropäischen Kollegen standen
vermutlich Pate, denn auch diese Sammlung spiegelt thematisch
den Alltag eines Kindes wider. Dem Wunsch nach Neuem wird in jeder
Weise (melodisch, spieltechnisch und rhythmisch) Rechnung getragen,
einer einseitigen Öffnung in Richtung Popmusik entgegengewirkt
(Vorwort). Neben 30 kleinen Charakterstücken finden sich
auch zwei dankbare Sätze zu vier Händen. Das Album ist
in drei mit in progressivem Schwierigkeitsgrad angeordnete Teile
gegliedert.
Bill Boyd: Jazz Delights, Hal Leonard, ISBN 0-7935-2621-3
Bill Boyd ist ausübender Jazzer. Seine praktischen Erfahrungen
kommen diesen leichten Stücken zugute. Rock, Latin-Rock oder
Swing pulsieren förmlich durch den Körper; treffende
Harmonik und pianistisches Geschick lassen Stücke entstehen,
die dauerhaft im Repertoire ihren Platz finden dürften.
Um sich besser in die jeweils charakteristischen Rhythmen einhören
zu können, erscheinen vorab Motive zum Klatschen oder Klopfen
(durchaus auch während des Spiels anwendbar, mit Hilfe einer
zweiten Person).