[an error occurred while processing this directive]
nmz-news
nmz 2004/07 | Seite 4-8
53. Jahrgang | Juli/Aug.
Nachrichten
Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2004/07:
Jugendförderung durch Musik
Benefizkonzert des Bundespräsidenten
Bundespräsident Johannes Rau hat am 22. Juni 2004 in der Berliner
Philharmonie ein Benefizkonzert veranstaltet, das der Förderung
der musikalischen Bildung von Jugendlichen zugute kommt. Gemeinsam
mit dem Solisten Radu Lupu spielte die Staatskapelle Berlin unter
Leitung von Daniel Barenboim das Klavierkonzert Nr. 5 von Ludwig
van Beethoven und die 1. Symphonie von Johannes Brahms.
Mit dem Erlös des Konzerts werden fünf Projekte gefördert.
Vier davon kommen auf Vorschlag des Verbandes deutscher Musikschulen
(VdM) aus den öffentlichen gemeinnützigen Musikschulen:
• Das interkulturelle Musikprojekt „Kontra“ der
Musikschule Dortmund und des Dietrich Keuning-Hauses: eine Initiative
gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz,
• „Feriennote 2004“ des Landesverbandes der Musikschulen
in Schleswig-Holstein, das Kindern auch aus sozial schwächeren
Familien ermöglicht, an Musikfreizeiten teilzunehmen,
• „Sozialer Friede durch Musizieren“ in Zusammenarbeit
mit der Musikschule Saarbrücken zur musikalischen Bildung und
Erziehung von Grundschulkindern,
• „Eine Stadt macht die Ohren auf“, ein Projekt
der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg, das Begeisterung für
klassische Musik bei Schülerinnen und Schülern wecken
und fördern soll.
Barenboim spendet
Am 8. Mai 2004 gab Daniel Barenboim einen Benefiz-Klavierabend in
Jerusalem. Den Erlös spendete er je zur Hälfte dem Young
Israel Philharmonic Orchestra und für Projekte der Barenboim-Said-Stiftung
in Ramallah. Das Young Israel Philharmonic Orchestra ist ein Zusammenschluss
begabter Nachwuchsmusiker, der vom Israel Philharmonic Orchestra
unterstützt wird. Die Barenboim-Said-Stiftung wurde von Daniel
Barenboim und dem 2003 verstorbenen palästinensischen Publizisten
und Literaturwissenschaftler Edward Said gegründet. Sie fördert
unter anderem die musikalische Bildungsarbeit in Ramallah und im
Rahmen dessen den Aufbau eines Palästinensischen Jugendorchesters.
Barenboims Aktion soll die Völkerverständigung und die
musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen unterstützen
Ensemble Maderna Kompositionspreis 2004/05 Der Tonkünstlerverband Würzburg e.V. im DTKV in Zusammenarbeit
mit dem Ensemble Maderna, dem Landesverband Bayerischer Tonkünstler
e.V., der Hochschule für Musik Würzburg und dem Bayerischen
Rundfunk, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst schreibt einen Kompositionswettbewerb
für Neue Kammermusik anlässlich des 100. Geburtstages
von Salvador Dali aus. Im Mittelpunkt des Wettbewerbes steht Dalis
Bild „Die Beständigkeit der Erinnerung“. Der Preis
wird vom Ensemble Maderna, einem jungen Kammermusik-Ensemble, das
sich mit der neuesten Musik des 20. und 21. Jahrhunderts beschäftigt,
zur Verfügung gestellt. Er ist für folgende Besetzungen
international ausgeschrieben: zwei Gitarren und Flöte oder
zwei Gitarren, Flöte und Violine oder zwei Gitarren, Flöte
und Violoncello. Dauer 8 bis 20 Minuten. Es gibt keine Altersbegrenzung.
Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2004. Ausschreibung und Auskunft
bei: Tonkünstlerverband Würzburg e.V., c/o Gernot Tschirwitz,
Röthenweg 22, 97523 Schwanfeld, Tel./Fax 09384/15 79.
Meisterkurs Jazz In Zusammenarbeit mit der Hochschule Musik Würzburg und
dem Landesverband Bayerischer Tonkünstler veranstaltet der
Tonkünstlerverband Würzburg e.V. im DTKV vom 16. bis 18.
Oktober 2004 einen Meisterkurs und Workshop Improvisation mit Richard
Boblee. Anmeldeschluss ist der 8. Oktober 2004. Angesprochen sind
Schüler, Studenten, Lehrer, Dozenten und Musiker aller Sparten.
Nähere Informationen und Anmeldung: Tonkünstlerverband
Würzburg e.V., c/o Gernot Tschirwitz, Röthenweg 22, 97523
Schwanfeld, Tel./Fax 09384/15 79.
Kulturgroschen für Johannes Rau Der Deutsche Kulturrat zeichnet Bundespräsident Johannes
Rau mit dem diesjährigen Kulturgroschen des Deutschen Kulturrates
aus. Der Deutsche Kulturrat würdigt damit das jahrzehntelange
Eintreten von Johannes Rau für Kunst, Kultur und Bildung. Als
bekennender Föderalist ist Johannes Rau in seiner Amtszeit
als Bundespräsident ein bundesweiter Streiter für Kunst
und Kultur.
Mit den Initiativen „Bündnis für Theater”
und „Musik für Kinder” hat sich Bundespräsident
Rau aktiv in die kulturpolitischen Diskussionen eingemischt. Er
hat deutlich gemacht, dass die Förderung von Kunst und Kultur
nicht zu den Subventionen gezählt werden darf, sondern zu den
Kernaufgaben aller staatlichen Ebenen gehören muss. Hierzu
zählt auch die Verankerung von Kultur als Pflichtaufgabe. Bundespräsident
Rau beschränkt sich in seinem Engagement nicht auf die Kulturinstitutionen
allein. Die Künstlerinnen und Künstler liegen ihm besonders
am Herzen. Sein besonderes Augenmerk gilt daher der Deutschen Künstlerhilfe,
die Künstlerinnen und Künstler in Not unterstützt.
Der Kulturgroschen des Deutschen Kulturrates wird einmal im Jahr
an Persönlichkeiten für eine kulturpolitische Lebensleistung
beziehungsweise für eine Leistung von längerfristiger
Tragweite vergeben. Er ist eine undotierte Auszeichnung. Bisherige
Preisträger waren: Ministerialdirigent Dr. Sieghart von Köckritz,
Abteilungsleiter Kultur im Bundesministerium des Innern (1992);
Dr. Regine Hildebrandt, Ministerin für Arbeit und Soziales
des Landes Brandenburg (1993); Colette Flesch, Generaldirektorin
der Generaldirektion Kultur und Bildung der EU-Kommission (1994);
3 sat (1995); Ruhrfestspiele Recklinghausen (1996); Hannelore Jouly,
Direktorin der Stadtbibliothek Stuttgart (1997); Dr. Klaus Maurice,
Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder (1998);
Klaus Staeck (1999); Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Dr. Rita
Süssmuth (2000); Dr. Bernhard Freiherr von Loeffelholz (2002);
William Forsythe, Ballett Frankfurt (2003).
Eröffnungszauber wirkt
Kartenverkauf für die Philharmonie im Essener Saalbau läuft
gut an
Mit einem Eröffnungszauber lockte Intendant Michael Kaufmann
die Zuhörer Anfang Juni in die Philharmonie im Saalbau Essen,
über deren Entstehung die nmz regelmäßig berichtet
hat. Ein Galakonzert der Essener Philharmoniker unter ihrem Chefdirigenten
Stefan Soltesz bot den 1.900 geladenen Gästen erstmals die
Möglichkeit, die Akustik der für rund 70 Millionen Euro
umgebauten Essener Philharmonie zu erleben, die unter anderem vom
Land NRW und privaten Sponsoren finanziert worden ist. Ministerpräsident
Peer Steinbrück sprach in seinem Grußwort gar davon,
dass die Düsseldorfer Philharmonie nun nach Essen gekommen
sei. Nach Angaben der Veranstalter wurden bereits die Hälfte
der 40.000 Einzelkarten der ersten Saison verkauft. Foto: Klaus
Rudolph
MTV hat VIVA übernommen
Der US-Konzern Viacom hat den Kölner Musiksender Viva geschluckt.
Die Anzahl der Musikprogramme soll unter der Leitung von MTV-Chefin
Catherine Mühlemann reduziert werden. Nur zwei oder drei Kanäle
sollen künftig Musikformate anbieten. Die restlichen ein oder
zwei Sender werden andere Inhalte präsentieren. Unter anderem
im Gespräch ist ein Spezialsender für Schwule und Lesben.
Die Standorte Berlin und Köln bleiben bestehen. Angeblich soll
VIVA Boss Dieter Gorny weiterhin im Unternehmen tätig sein.
Insider bezweifeln allerdings, dass der Gründer und Viva Großfürst
Gorny als Angestellter oder zweiter Geschäftsführer in
dem neuen Unternehmen tätig sein wird.
Noch erstaunlicher ist die Aussage, dass angeblich keine Arbeitsplätze
abgebaut werden. Das wäre allerdings ein Novum. Brainpool,
erfolgreiche Kölner TV-Produktionsfirma, soll ebenfalls unverändert
weiterarbeiten.
Viacom besitzt aktuell etwa 75 Prozent der Viva-Anteile und will
weiter hinzukaufen. Daher hat man den verbliebenen Aktionären
ein interessantes Kaufangebot oberhalb des aktuellen Aktienkurses
unterbreitet. Nach der Umorientierung des Musiksenders Onyx in Richtung
Naturfilme ist MTV/Viva der Monopolist für Musikfernsehsender
in Deutschland. Gegenüber der Presse sagte Catherine Mühlemann:
„Mit einer unverwechselbaren Positionierung können die
MTV- und Viva-Programme ein größeres Spektrum unterschiedlicher
Fernsehgenres abdecken. Dies schließt die Förderung und
die Entwicklung deutscher Musik, deutscher Künstler sowie der
deutschen Musikindustrie ein.“
GEMA-Bilanz
Zur Mitgliederversammlung 2004 Anfang Juni in Berlin legte die GEMA
die Bilanz 2003 vor. Die musikalische Urheberrechtsgesellschaft
wies darauf hin, dass die Erträge trotz einer schwachen konjunkturellen
Lage und einer massiv schwierigen Situation der Musikwirtschaft
eine bemerkenswert stabile Entwicklung im Vergleich zu den beiden
Vorjahren aufweisten. Deutlich wird auch, dass der Rückgang
des CD-Absatzes nunmehr im Ausland angekommen ist, was sich bei
der GEMA unmittelbar bei der rückläufigen Zentrallizenzierung
wie auch bei den Auslandserträgen bemerkbar gemacht hat. Wenn
dennoch die GEMA im Geschäftsjahr 2003 um EUR 1,1 Mio. gestiegene
Gesamterträge von EUR 813,617 Mio. gegenüber EUR 812,511
Mio. in 2002 verzeichnen kann, dann beruht dieser Zuwachs von 0,14
Prozent vornehmlich auf den konstanten Erträgen aus Musikaufführungen
und Wiedergabe in der Öffentlichkeit und des Rundfunks und
Fernsehens. Die Aufwendungen, die dafür von der GEMA-Verwaltung
aufgebracht werden mussten, haben sich leicht, um EUR 0,7 Mio. oder
0,62 Prozent, erhöht. Der Kostensatz liegt damit wiederum bei
knapp 15 Prozent, nämlich bei 14,68 Prozent gegenüber
14,6 Prozent im Vorjahr. Bemerkenswert ist die Steigerung bei der
Lizenzierung der Ruftonmelodien um fast 300 Prozent, der Ertrag
von EUR 5,4 Mio. zeigt, dass auch das digitale Umfeld beginnt, einen
Beitrag zum Gesamtergebnis der GEMA zu leisten.
Bundeshaushalt 2005 – Kulturetat unangetastet
In dem Ende Juni vom Bundeskabinett verabschiedeten Entwurf für
den Bundeshaushalt 2005 ist der Etat von Kulturstaatsministerin
Christina Weiss (parteilos) nahezu unverändert geblieben. Der
Entwurf sieht den Angaben zufolge einen Kulturgesamtetat von 947,3
Millionen Euro für das kommende Jahr gegenüber einem Ansatz
von 947,6 Millionen Euro 2004 vor. 2005 wird die Frauenkirche in
Dresden unterstützt, damit das Bauwerk vollendet werden kann.
Auch für die Einrichtung „Topographie des Terrors“
in Berlin wird sich das Hause Weiss engagieren und die Bauverantwortung
übernehmen. Die Unterfinanzierung der Stiftung Weimarer Klassik
und Kunstsammlungen wird mit zusätzlich 1,9 Millionen Euro
abgewendet. Für das Haus der Kulturen der Welt in Berlin werden
in den Jahren 2005 und 2006 fast 9 Millionen Euro zur Verfügung
gestellt.
Rheinsberger Stipendien
Die in Berlin lebende Japanerin Makiko Nishikaze erhält für
dieses Jahr ein Aufenthaltsstipendium der Musikakademie Rheinsberg
im Rahmen des Künstlerinnenprogramms des Berliner Senats, um
ein Klavierkonzert zu schreiben. Ebenfalls in Rheinsberg arbeitet
die in der Ukraine geborene Komponistin Alexandra Filonenko. Ihr
Thema: Partituren für Kammerensemble und Streichorchester.
Zur Pfingstwerkstatt Neue Musik 2004 wurden mehrere Kompositionen
der Stipendiatinnen Juliane Klein und Hannah Roza Drywa in Konzerten
aufgeführt. Parallel dazu war die Installation „glocken
geigen glas – Doppelmembran II” zu sehen und zu hören,
die Susanne Stelzenbach als Stipendiatin (gemeinsam mit Ralf Hoyer)
in Rheinsberg geschrieben hat.
BelCanto in Bad Wildbad
Vom 28. Oktober bis 14. November veranstaltet die neu gegründete
Akademie BelCanto in Bad Wildbad einen Opern-Workshop auf internationalem
Topniveau, zu dem es im Juli eine Ouvertüre gibt: vom 16. bis
25. Juli gibt der argentinische Startenor Rául Giménez
einen internationalen Meisterkurs für angehende Belcantosänger/-innen.
Am 25. Juli wird der Internationale Belcanto-Preis verliehen.Er
richtete sich an Sänger/
-innen bis zum 32. Lebensjahr und ist mit einem Rollenangebot für
ein folgendes Festival in Höhe von insgesamt 5000 Euro dotiert
(teilbar). Vom 28. Oktober bis 14. November gibt es erstmals in
Bad Wildbad einen Opern-Workshop der neu gegründeten Akademie
BelCanto.
Jazz im Schloss
Das „jeunesses jazzfest 2004“ der Jeunesses Musicales
Deutschland (JMD) vom 30. Juli bis 2. August präsentiert die
Musikakademie Schloss Weikersheim von einer ganz neuen Seite –
Jazz im historischen Ambiente, und das auf höchstem Niveau:
Im Renaissance-Schlosshof gibt es unter anderem eine glänzende
Hommage an Frank Sinatra mit originalem Big Band-Sound und ein Konzert
des BuJazzO unter Jazzlegende Peter Herbolzheimer. Infos: jeunesses
jazzfest 2004, Musikakademie Schloss Weikersheim, Marktplatz 12,
97990 Weikersheim, Tel. 07934/99 36-12.
Master-Musiktherapeut
Die Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg bietet ab dem
Wintersemester 2004/05 den ersten berufsbegleitenden Master-Studiengang
Musiktherapie in Bayern an. Das Curriculum integriert mit Praktika
und Lehrtherapie verschiedene musiktherapeutische und musikmedizinische
Ansätze auf der Basis einer tiefenpsychologisch orientierten
Ausbildung. Die Bewerber müssen nach Abschluss eines musikalischen,
medizinischen, psychologischen, pädagogischen oder vergleichbaren
Studiums bereits drei Jahre in einem adäquaten Berufsfeld tätig
sein.
BASF fördert verstärkt Nachwuchs
Das Kulturprogramm der BASF Aktiengesellschaft für die kommende
Spielzeit 2004/2005 setzt neue Akzente. Neben dem Schwerpunkt im
Bereich der klassischen Musik beteiligt sich die BASF erstmals bei
„Enjoy Jazz“, dem Jazz-Festival im Rhein-Neckar-Dreieck.
Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen verstärkt
für die Förderung des Künstler-Nachwuchses. „Mit
unserem Angebot möchten wir einem möglichst breiten Publikum
ein anspruchsvolles Kulturprogramm bieten. Wir freuen uns, in der
kommenden Spielzeit eine Reihe von außergewöhnlichen
Konzertereignissen präsentieren zu können, die über
das Rhein-Neckar-Dreieck hinaus Aufmerksamkeit finden werden“,
betont Dr. Klaus Philipp Seif, Leiter Kultur, Sport und Sozialberatung
der BASF. Insgesamt präsentieren die Kulturellen der BASF in
der kommenden Saison etwa 60 Veranstaltungen. Das Programmheft,
Konzertkarten und weitere Informationen gibt es beim Konzert- und
Kartenbüro der BASF unter der Ticket-Hotline 0621/60 999 11,
www.basf.de/konzerte.
Globalisierung und die Freiheit der Künste
Im Vorfeld des Festivals „Grenzenlos” – ISCM World
New Music Festival 2006 – findet vom 9. bis 11. Juli bei Musik
der Jahrhunderte Stuttgart ein Kolloquium zum Thema „Globalisierung
und die Freiheit der Künste“ statt.
Die Auswirkungen der tief greifenden gesellschaftlichen Veränderungen
in der Welt sollen ebenso thematisiert werden wie die Bedeutung,
die die Kunst und insbesondere die Neue Musik für die Zukunftsfähigkeit
der Gesellschaft haben. Das Festival soll Menschen aus unterschiedlichsten
Kulturen einander näher bringen und Verständnis für
gegensätzliche Positionen wecken. Infos: Tel. 0711/62 90 510,
www.mdjstuttgart.de.
Richard Strauss als Zunftgenosse
1898, im Jahr seines Engagements an der Berliner Hofoper, begann
Richard Strauss’ musikpolitische Tätigkeit. Angeregt
durch einen als Broschüre an Kollegen versandten Aufruf „Die
Wertschätzung der Musik“ seines Freundes Hans Sommer
lud er alle deutschsprachigen Komponisten nach Leipzig zur Gründung
der „Genossenschaft Deutscher Komponisten“. Der Leipziger
Zusammenschluss war ein voller Erfolg, bereits rund einen Monat
nach dem Gründungstag waren über 200 Komponisten Mitglieder
geworden, aus Österreich auch Gustav Mahler und Johann Strauß
(Sohn). Eine Ausstellung des Hans-Sommer-Archivs Berlin im Gustav-Mahler-Saal
der Wiener Staatsoper versucht noch bis Ende September 2004 in einem
historischen Abriss einen Überblick zu vermitteln, interessante
Beispiele herauszugreifen und das Ganze durch Abbildungen zum Teil
sehr seltener Notenausgaben zu illustrieren. www.hans-sommer.de.