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nmz-archiv
nmz 2004/07 | Seite 41
53. Jahrgang | Juli/Aug.
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Buch-Tipps
Hans Gál: Musik hinterm Stacheldraht. Tagebuch aus dem
Sommer 1940 (Exil Dokumente, Bd. 3), hrsg. v. Eva Fox-Gál,
Peter Lang Verlag, Bern u.a. 2003, XXXVIII, 177 S., CD, € 47,60,
ISBN 3-906764-87-7
Kaum bekannt ist das Schicksal emigrierter Intellektueller und
Künstler, die nach ihrer Flucht über den Kanal Opfer
der britischen Internierungspolitik während des 2. Weltkrieges
wurden. Die aufschlussreichen Aufzeichnungen des Komponisten und
Musikwissenschaftlers Hans Gál, der nach 1945 eine bedeutende
Rolle im Musikleben Edinburghs spielte, erhalten durch die beigegebene
Aufnahme zweier in Haft entstandener Kompositionen eine weitere
Dimension.
Peter Jost: Instrumentation. Geschichte und Wandel des Orchesterklanges
(Bärenreiter Studienbücher Musik, Bd. 13), Bärenreiter,
Kassel 2004, 184 S., Notenbspe., € 16,95, ISBN 3-7618-1719-3
Die historische Entwicklung erschließt Jost nicht in einer
chronologisch ausgerichteten Darstellung, sondern systematisch
unter den Rubriken Grundbegriffe, Werturteile, Instrumentarium,
Wandel der Klangstile, Funktionen, Traditionen, Klangraum und
Theorie. Die Beispiele konzentrieren sich auf das gängige
und damit auch jedermann zugängliche Repertoire, versehen
mit „Anregungen zum Weiterdenken“.
Musikpädagogik als Aufgabe. Festschrift zum 65. Geburtstag
von Siegmund Helms, Gustav Bosse Verlag, Kassel 2003, 468 S.,
Abb., Notenbsp., € 24,95, ISBN 3-7649-2497-7
In der großen thematischen Bandbreite der 24 Aufsätze,
die in der voluminösen Festgabe für den Kölner
Musikpädagogen und Musikwissenschaftler vereinigt sind, spiegeln
sich Helms’ vielfältige Interessen und Betätigungsfelder:
Schwerpunkt sind teils anwendungsbezogene Studien zur Pädagogik,
begleitet von Beiträgen zur Musikgeschichte, Kulturpolitik,
Musikethnologie und Psychologie.
Michael Wackerbauer
Rocko Schamoni: Dorfpunks. Roman, rororo, Reinbek bei Hamburg
2004, 204 S., Paperback, € 11,-, ISBN 3-499-23618-4
Schamoni – Entertainer, Politbarde, Bandleader und Songwriter,
der sich bis heute immer wieder neu erfindet, reiht sich mit diesem
autobiografischen Werk ein in die Bekenntniswelle à la
Bohlen und Konsorten. Im Klappentext outet er sich als früherer
„SH-Punk“, ein so genannter „Schleswig-Holstein-Punk“.
Der heute 38-Jährige kann aber im Gegensatz zu vorher Erwähnten
richtig gut und sehr unterhaltsam schreiben. Wer ebenfalls in
den 80ern groß geworden ist, wird sich über den „Tiger
in der Nacht“ und seine unschuldig-wilde Jugend amüsieren.
ug