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nmz-archiv
nmz 2004/12 | Seite 15
53. Jahrgang | Dez./Jan.
Hochschule
Mehr Verantwortung für die Studierenden
Reform der musikpädagogischen Studiengänge in Nürnberg-Augsburg
Die Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg bietet ab
dem Wintersemester 2004/2005 neu konzipierte Musikpädagogik-Studiengänge
an, die in mehrjähriger Arbeit von den Dozenten Prof. Silvan
Koopmann, Vroni Priesner, Peter Thalheimer, Günter Priesner
und Ulrich Hench aus der Fachgruppe Didaktik/Methodik/Lehrpraxis
entwickelt worden sind.
Mit diesem in Deutschland einmaligen Modell reagiert die Hochschule
Nürnberg-Augsburg auf die veränderten Bedingungen im Berufsfeld
Musikpädagogik. Dies fordert stilistische Bandbreite, pädagogisches
Know-how, Mehrfachqualifikationen und die Bereitschaft zur selbstständigen
Weiterbildung. Neu ist ein aus verschiedenen Modulen bestehendes
Studienangebot, das zu erweiterter musikpädagogischer Kompetenz
und/oder zur Lehrbefähigung in zwei Fächern (Doppelqualifikation)
führt. Hierbei ist größtmögliche Durchlässigkeit
zwischen den einzelnen Qualifikationsmöglichkeiten erreicht
worden. Besonderen Wert legte die Konzeptgruppe auf die Verbindungen
von traditionellen instrumentalpädagogischen Studien mit anderen
Formen des Musiklernens und -ausübens (EMP, Jazz, Historische
Aufführungspraxis usw.). Neben den pädagogischen Multikompetenzen
richtet sich der Blick nach wie vor auf die hohen künstlerischen
Fähigkeiten der künftigen Musiklehrer.
Die Hochschule startet bereits im Wintersemester 2004/05 mit dem
neuen Konzept, nachdem im Sommersemester auch schon die Eignungsprüfung
nach neuen Regularien durchgeführt worden ist. Ein wesentlicher
und innovativer Bestandteil hierbei ist die „Musikpädagogische
Gruppenprüfung“, die im Zusammenhang mit den weiteren
Bestandteilen der Gesamtprüfung eine breite Grundlage für
eine individuelle und sinnvolle Studienberatung der ersten Semester
darstellt. Den Studierenden wird dabei ein großer Teil der
Verantwortung für die Zusammenstellung ihres individuellen
Ausbildungsweges übertragen.
Als absolutes Novum runden die postgradualen Qualifikationsmöglichkeiten
die Neukonzeption des Musikpädagogischen Studiengangs ab. Inhaltlich
ist dieses viersemestrige Studium sowohl in pädagogisch-praktischer,
als auch in wissenschaftlich orientierter Richtung ausgelegt und
dient der Vertiefung und Vervollkommnung pädagogischer, wissenschaftlicher
und didaktisch-methodischer Kenntnisse und Fähigkeiten. Es
kann berufsbegleitend aufgenommen werden. Obgleich dieses Modell
der international praktizierten Auffächerung in Bachelor- und
Master-Studiengänge bereits jetzt gerecht wird, bedarf dieser
letzte Baustein noch der Akzeptanz des Kultusministeriums. Bei einer
Konferenz der Fachgruppe Didaktik/Methodik/Lehrpraxis mit Musikschulleitern
aus ganz Bayern und Vertretern des VBSM-Vorstandes wurde das neue
Modell als „Quantensprung in der Musiklehrerausbildung“
bezeichnet. Bereitschaft zur politischen Unterstützung des
Projekts wurde signalisiert.