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nmz-archiv
nmz 2004/12 | Seite 11
53. Jahrgang | Dez./Jan.
Magazin
Harte Brocken und zarte Kost
Lesetipps der nmz-Redaktion für die Jahreswechsel-Wochen
Musikkalender
2005: Wunderkinder,
Arche 2004, mit CD, € 25,- ISBN 3-7160-8005-5
52 Wunderkinder von Yehudi Menuhin bis Franz Liszt werden mit
historischen Abbildungen und Zitaten vorgestellt, anregende Fundgrube
für Musikliebhaber! Ursula Gaisa
Volker
Klotz: Operette. Porträt und Handbuch einer unerhörten
Kunst,
Bärenreiter 2004, € 64,-, ISBN 3-7618-15960
Nachdem sich die Bundesrepublik auch kulturpolitisch betrachtet
unerhörterweise in einen Operetten-Staat verflüchtigt,
ist die Zeit einer gescheiten, kritischen historischen Erforschung
der Vorbilder angesagt, welchselbige Volker Klotz ebenso vergnüglich
wie gründlich abliefert. Theo Geißler
Wolf
Wondratschek: Mozarts Friseur,
dtv 2004, € 8,-, ISBN 3-423-13186-1
Mozart kommt nicht allzu gut weg, spielt aber auch nur eine
Nebenrolle in dieser heiter-melancholischen, leicht skurrilen
Erzählung über einen ungewöhnlichen und sehr menschlichen
Friseursalon: eine schöne Lektüre für die Feiertage.
Barbara Haack
Max
Weber-Gesamtausgabe: Band I/14: Musiksoziologie, Nachlass 1921
(hg. von Christoph Braun und Ludwig Finscher), Mohr/Siebeck 2004,
€ 149,-, ISBN 3-1614-6956-9
Ein Standardwerk (-fragment) der Musikforschung, von den Herausgebern
äußerst gewissenhaft erschlossen und entschlüsselt.
Martin Hufner
Peter
Cornelius: Gesammelte Aufsätze. Gedanken über Musik und
Theater, Poesie und Bildende Kunst,
hrsg. von Günter Wagner und James A. Deaville, Schott 2004,
€ 54,95, ISBN 3-7957-1340-4
Sämtliche musik- und kunstästhetische Texte des eloquentesten
und stilistisch brillantesten Kopfes innerhalb der Neudeutschen
Schule, vorbildlich ediert und kommentiert – eine Fundgrube. Juan Martin Koch
The
Piano World of Abdullah Ibrahim: Klavierstücke,
Acoustic Music Books/enja music publishing 2004, € 15-, ISBN
3-931 453-93-6, ISMN M-700070-93-9
Ein Sammelalbum mit bekannten Kompositionen des südafrikanischen
Pianisten Abdullah Ibrahim anlässlich seines 70. Geburtstages:
Die meisten Titel liegen erstmals in gedruckter Form vor. Andreas Kolb
Wenn
Engel musizieren. Musikinstrumente von 1594 im Freiberger Dom,
Verlag Janos Stekovics 2004, € 19,80 , ISBN 3-89923-067-1
In interessanten Beiträgen und opulenten Fotographien dokumentiert
dieser Text-Bild-Band die spannende Geschichte der Musikinstrumente
der kurfürstlich-sächsischen Begräbniskapelle des
Freiberger Doms, die nach 400-jährigem Schlaf zu neuem Leben
erweckt wurden. (Siehe auch Beitrag in nmz 6/2004, Seite 3–4) Barbara Lieberwirth
Rika
Shishido: Die Neue Musik-Zeitung (1880–1928). Geschichte,
Inhalt, Bedeutung,
Hainholz Musikwissenschaft Bd. 9, Hainholz Verlag 2004, € 89,50
ISBN 3-932622 60 X
Die Neue Musikzeitung gab’s schon einmal, in Leipzig,
Köln, Stuttgart erschienen, wurde 1929 gerade mal 49 Jahre
alt, während die vorliegende wirkliche Neue Musikzeitung,
heute im 53. Jahrgang, das Urerlebnis feiern kann, die Physiognomie
der Publikationen zu vergleichen, spannungsvoll und vergnügt
resümieren darf, was die Musikwelt vor hundert Jahren wirklich
beschäftigte und wie die Zeitschriftenmacher von damals mit
Historik, Rezeption und Interessen der Musikgesellschaft ihrer
Zeit umgingen, zum Beispiel mit dem Aufkommen neuer, ja radikaler
Strömungen des beginnenden 20. Jahrhunderts. Eckart Rohlfs
Hans
Zender: Die Sinne denken. Texte zur Musik 1975–2003,
Breitkopf & Härtel 2004, € 48,-, ISBN 3 7651 03 64
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Hans Zender ist einer der Musiker, die trotz der alltäglichen
Kulturbetriebsverbiegungen Sensibilität, Wachheit, Scharfsinn
und kritisches Bewusstsein zu bewahren vermochten und die Beobachtungen
an der kranken Kunst in gebotener Unverblümtheit zur Kenntnis
bringen. Reinhard Schulz
Silke
Leopold/Bärbel Pelker (Hg.): Hofoper in Schwetzingen. Musik
– Bühnenkunst – Architektur,
Universitätsverlag Winter 2004, € 39,-, ISBN 3-8253-1524-X
Zum 250. Jubiläum wurde der Schwetzinger Hofoper ein hinreißend
gestalteter und zugleich sehr preiswerter Pracht-band geschenkt,
der ein besonderes Kapitel deutscher Musikgeschichte in allen
Facetten präsentiert. Michael Wackerbauer