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VdM
nmz-archiv
nmz 2004/12 | Seite 27
53. Jahrgang | Dez./Jan.
Verband deutscher Musikschulen
Innovative Musikschulkultur
Die Bundes-ERFA-Tagung der QsM-Musikschulen
„Qualität“ ist für die Musikschulen im Verband
deutscher Musikschulen (VdM) seit jeher eng mit ihrer Arbeit verbunden
und das Modell „Musikschule im VdM“ bis heute rund tausendmal
durch kommunale Entscheidungsträger als beste Form zur Erfüllung
des musikalischen Bildungsauftrages bestätigt worden. Einen
öffentlichen Auftrag stellt dabei die Qualitätssicherung
dar, da die vorhandene Qualität der Musikschulen erhalten,
ebenso aber auch weiterentwickelt werden soll.
Aufgrund der Verantwortung, die der VdM als Fachverband für
die Inhalte und Strukturen der Musikschulen übernommen hat,
besteht ein Verbandsauftrag, dementsprechend er sich um Modelle
kümmert, die Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement
ermöglichen. Neben dem Interkommunalen Leistungsvergleich „EDuR“
(siehe oben stehenden Beitrag) hat der VdM mit dem „Qualitätssystem
Musikschule“ (QsM) für seine Musikschulen eine völlig
eigenständige und spezifizierte Fassung des EFQM Excellence
Models geschaffen, die internationalem Standard entspricht.
Zum dritten Mal wurden nun die Musikschulen im VdM, an denen die
Arbeit mit QsM implementiert ist, bzw. die kurz davor stehen, zur
Bundes-ERFA-Tagung eingeladen, die am 4./5. November 2004 in Fulda
stattfand. Das Kürzel „ERFA“ steht dabei für
„Erfahrungs-Austausch“, der zwischen den 34 Teilnehmern
aus 18 Musikschulen unter der Leitung von Christiane Krüger
(für QsM zuständiges Mitglied im VdM-Bundesvorstand und
Mitglied im QsM-Beirat), reichlich stattfand. Mit dabei waren ebenfalls
Bernhard Leopoldt (frey Akademie) und Friedrich Soretz, QsM-Projektleiter
im niedersächsischen Landesverband. Gleich am ersten Tag wurden
viele Ideen und Projekte erläutert und zahlreiche Individualitäten
bis in die späte Nacht weitererörtert.
Umfragemöglichkeiten bei Schüler-, Eltern- und Mitarbeiterbefragungen
sowie deren Auswertung wurden von verschiedenen Teilnehmern am folgenden
Tag präsentiert. Die Erwartung der Musikschulen an den VdM
besteht dabei ganz deutlich in der Erstellung einer zentralen Datenbank
für ein deutschlandweites Benchmarking. Dies, wie auch der
Wunsch an den VdM, einheitlichen Fragebögen zur Verfügung
zu stellen, war bereits Thema der vorausgehenden QsM-Beiratssitzung
am 3./4. November gewesen. Der QsM-Beirat (zu dessen Mitgliedern
Christiane Krüger, Christian de Witt, Burkhard Fleckenstein,
Wolfgang Greth, Rainer Mehlig, Uwe Raschen und Ulrich Wüster
zählen), hatte in seiner Sitzung bereits beschlossen, den QsM-Musikschulen
die in Niedersachsen für QsM erarbeiteten Fragebögen,
die auch bei EDuR verwendet werden, zusammen mit maximal fünf
zusätzlichen Fragen zu empfehlen. Der dritte, noch fehlende
Fragebogen, soll in einer Arbeitsgruppe erstellt werden. Ein wichtiger
Schritt zur Herstellung der Kompatibilität beider VdM-Qualitätssysteme
wäre damit getan und eine Hilfestellung für diejenigen
Musikschulen geboten, die sowohl mit QsM als auch EDuR arbeiten
wollen.
Informiert wurde bei der Tagung aber auch über die Neuformulierungen
bei EFQM, die der QsM-Beirat dank der umfangreichen Vorarbeiten
von Hermann Schnabel und Wolfgang Greth (Musikschule Unterhaching)
in absehbarer Zeit in QsM übertragen und einfügen wird.
Christiane Krüger berichtete außerdem von der in Zusammenarbeit
mit der frey Akademie geplanten Verbesserung des QsM-Projekteinführungsplans.
Mit dem Workshop „Motivation als Beziehungsmanagement“
von Alfons Mertmann kam auch der Fortbildungsaspekt nicht zu kurz.
Im Plenum und in Arbeitsgruppen standen dabei Fragen zur Beeinflussbarkeit
von Motivation, dauerhafter Motivation, Handlungsfeldern der Leistungsmotivation
und Motivation als Leitungsaufgabe im Vordergrund.
Für die große Bedeutung von QsM sprachen bei der Tagung
erneut die Erfahrungen vieler Musikschulen, wonach QsM u nter anderem
Dinge zum Laufen gebracht hat, die vorher nur als Wünsche vorhanden
waren und das Verständnis für betriebliche Vorgänge
verstärkt hat, bis hin zu dem Beispiel aus Seevetal, wo die
Ratsmitglieder der Stadt wegen des Qualitätsmanagements ihrer
Musikschule auf ihre Sitzungsgelder verzichteten, um die Kürzung
der Musikschulmittel zu verhindern.
Auch diese ERFA-Tagung stellte sich für die teilnehmenden
QsM-Musikschulen als inspirierendes Treffen und wichtige Drehscheibe
innovativer Musikschulkultur dar. Dass letztendlich die Zeit noch
reichlicher hätte ausfallen können, bestätigte das
große Interesse. Die ERFA-Tagung 2005 ist daher schon in Planung.