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nmz-news
nmz 2005/02 | Seite 4-8
54. Jahrgang | Februar
Nachrichten
Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2005/02:
Aus gut informierten Kreisen erreichte uns die Nachricht, dass
das drohende Aus für das Münchner Rundfunkorchster noch
nicht endgültig scheint. Es gibt Bestrebungen, das Orchester
durch Fluktuation auf fünfzig Mitglieder abzuschmelzen, es
im Übrigen dann weiterexistieren zu lassen.
Netzwerk Amadé
Das im Januar gegründete Netzwerk „Amadé“
der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Mannheim mit kommunalen Musikschulen soll musikalisch hochbegabte
Jugendliche fördern und die studienvorbereitende Ausbildung
intensivieren und koordinieren. Es knüpft an die Musiktradition
der Kurpfalz und insbesondere an die pädagogische Arbeit der
historischen „Mannheimer Schule“ an. Weitere Informationen: www.muho-mannheim.de
Künstlerservice der Hochschule für Musik Rostock
Zu Jahresbeginn nahm an der Hochschule für Musik und Theater
eine Vermittlungsagentur die Arbeit auf, bei der künstlerische
Rahmenprogramme für Veranstaltungen gebucht werden können.
Der Künstlerservice ist geschaffen worden, um die vielen Anfragen
sowohl für private Feiern als auch für größere
öffentliche Anlässe professionell zu bearbeiten. Über
die Agentur sollen zunächst vor allem Studenten, später
aber auch Absolventen der Rostocker Hochschule vermittelt werden.
Dadurch verspricht sich die Einrichtung eine Koordinierung von Auftrittsmöglichkeiten,
die fester Bestandteil der Ausbildung sind. Projektleiter ist Robert
Hille. Der 29-Jährige absolviert derzeit noch ein Fernstudium
als Kulturmanager. Das Projekt wird mit 40.000 Euro aus dem Europäischen
Sozialfond und vom Arbeitsministerium Mecklenburg-Vorpommern gefördert.
http://www.hmt-rostock.de
Jazzstars in den Bergen
Vom 10. bis 13. Februar dauert das Jazzfestival „7. Bielska
Zadymka Jazzowa” in Bielsko-Biala/Polen. Dieses Kammerjazzfestival
zeichnet sich nicht nur durch seine geografische Lage im Beskid-Mittelgebirge
aus, sondern auch durch die besondere künstlerische und gesellschaftliche
Atmosphäre. Es zieht Publikum nicht nur aus ganz Polen, sondern
auch aus dem Ausland an. Es ist inzwischen eine Tradition, dass
neben großen Jazzstars junge Leute auftreten und zudem musikalische
Begegnungen bei Jam Sessions im Schlosskeller bis tief in die Nacht
möglich sind. Das Festival wird durch eine wilde Mischung aus
Rock, Punk, New Jazz eröffnet: Täter dieser ästhetischen
Verwirrung sind die Gruppen Gutbucket sowie No Jazz. Das Sextett
von Terence Blanchard betritt am Freitag die Bühne des Polnischen
Theaters in Bielsko-Biala. Der bekannte Trompeter stellt erstmals
in Europa die Stücke seiner neuen Platte vor. The Doug Wamble
Quartet und Yellojackets werden am Samstag spielen und die The Riverboat
Ramblers beschließen das Festival mit einem verrückten
Dixieland-Feuerwerk. Dieses Schlusskonzert mit Fackelzug und polnischen
Getränken findet in der Herberge Szyndzielnia (1026 m) statt.
CD, Kartenreservierungen: Frau Iga Batycka, Tel. +48-694/99 62 47,
mail: sztuka@sztuka.bielsko.pl
Festivalpass 50,- Euro
Ehrenamtliche unter größeren Belastungen
Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände auf Reise durch
die Republik
Das Jahresende 2004 stand bei der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände
e.V. (BDMV) unter dem Motto, die Mitgliedsverbände über
Erfolge, Herausforderungen und Zukunftsaussichten zu informieren.
Hierzu veranstaltet die BDMV in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden
vier Regionalkonferenzen – Würzburg, Fulda, Soltau und
Paderborn standen auf der Reiseroute des Präsidenten Dr. Wolfgang
Bötsch, seiner Vizepräsidentin Gitta Connemann sowie des
Präsidiums.
Generalsekretär Stefan Liebing legte den Mitgliedern den Ist-Zustand
der Bundesvereinigung und der Landesverbände dar und stellte
das Arbeitsprogramm der neuen Amtszeit vor – und das nicht
zu knapp: Die BDMV will auch künftig die Vertretung der Mitgliederinteressen
in Politik und Öffentlichkeit weiter ausbauen und außerdem
ein größeres Augenmerk auf die Bereiche Sponsoring und
Finanzierung legen. Des Weiteren sollen das musikalische Weiterbildungsangebot
fortentwickelt und neben der Rechtsberatung noch weitere Beratungs-
und Servicedienstleistungen für die Mitglieder eingeführt
werden.
Die geladenen Vertreter der Verbände und Vereine beteiligten
sich rege an den Diskussionen und klagten alle in recht einhelligem
Tenor über die Mehrbelastung, die den Ehrenamtlichen von der
Politik durch immer mehr Formalien aufgebürdet wird. Dies zeigte
auch, dass die BDMV mit ihren Verhandlungen beispielsweise über
Versicherungsrahmenverträge auf dem richtigen Weg ist, um so
den Mitgliedern wenigstens einen Teil der zeitraubenden Bürokratie
abzunehmen.
Neben den Klagen über die Bürokratie wurde auch allgemeiner
Unmut über die Politik laut, nämlich derart, dass der
Musik von Politikerseite aus im Gegensatz zum Sport zu wenig Stellenwert
eingeräumt würde. Dem will die BDMV mit gezielten Projekten,
aber auch mit einer professionelleren Pressearbeit entgegenwirken.
Hierzu wurden auch die Vereine aufgerufen, denen die BDMV praxisgerechte
Leitfäden für die Pressearbeit zur Verfügung stellt.
Präsident Wolfgang Bötsch leitete die Diskussionen und
zeigte größtes Verständnis für die Probleme
der Mitgliedsverbände. Manche Wortmeldung rief allerdings auch
Kopfschütteln hervor und so rückte der ehemalige Bundesminister
in gewohnter Bundestagsmanier auch Vorstellungen wieder zurecht,
die der Utopie sehr nahe kamen. Insgesamt zeigte die BDMV auf den
Regionalkonferenzen, dass sie weiß, wo der Mitgliederschuh
drückt – und mit erfolgreicher Umsetzung der Projekte
das Drücken zumindest gelindert werden kann.
Stefanie Schneider
Rechtsberatung zum Thema Ehrenamt
Bekanntermaßen bringt das Ehrenamt mehr Amt als Ehre mit sich.
Um diesem Zustand ein wenig Abhilfe zu schaffen, hat die Bundesvereinigung
Deutscher Musikverbände nun ihren ehrenamtlich engagierten
Vereinsvorständen seit Anfang Oktober eine kostenlose Hotline
zur Rechtsberatung eingerichtet.
Mittlerweile gibt es sogar Versicherungen für Vereinsvorsitzende,
mit denen sie sich für den Fall absichern können, dass
sie gegen eine Rechtsvorschrift verstoßen, die sie nicht beachtet
oder einfach nur nicht gekannt haben. Ohne eine solche Versicherung
droht dem Vereinsvorsitzenden die Haftung mit dem Privatvermögen.
Dies ist ein Zustand, den Stefan Liebing, Generalsekretär der
Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände, als „die Perversion
des Ehrenamts“ bezeichnet. „Der Staat verlangt von den
Ehrenamtlichen einfach zu viel“, sagt Liebing. Und da sich
an den Rahmenbedingungen leider nichts ändere, müsse man
eben innerhalb des Verbandes etwas ändern. Deshalb hat Liebing
die Schaltung einer kostenlosen telefonischen Rechtsberatung veranlasst.
Konkreter Auslöser hierfür war ein Antrag des Landesverbandes
Rheinland-Pfalz, den dieser auf der Bundesdeligiertenversammlung
einbrachte.
Seit Oktober haben nun die Vereinsvorstände immer freitags
von 16.30 bis 17.30 Uhr die Möglichkeit rechtlichen Rat einzuholen.
„In dieser Stunde erreichen mich durchschnittlich etwa fünf
bis sechs Anrufe“, sagt der Rechtsanwalt Martin Lang aus Schwäbisch
Gmünd, der mit der Beratung beauftragt wurde. Damit möglichst
viele Ratsuchende durchkommen, erfolgt die Beratung selbst später
durch Rückruf, nachdem Lang den jeweiligen Fall geprüft
hat. Natürlich könne die Hotline nicht in jedem Fall den
Rechtsanwalt vor Ort ersetzen, jedoch könnten häufig Missverständnisse
aus dem Weg geräumt oder eine bestimmte Vorgehensweise empfohlen
werden.
Info: Rechtsberatungshotline für die Mitgliedsvereine der Bundesvereinigung
Deutscher Musikverbände immer freitags von 16.30 bis 17.30
Uhr unter Tel. 0711/52 08 92 33. www.bdbv-online.de
Reich-Hommage
Steve Reich was here: In der Frankfurter Alten Oper widmete sich
das Ensemble Modern dem amerikanischen Komponisten, der sich, wie
auf unserem Bild im Gespräch mit dem Dirigenten Stefan Asbury
auf einer Probe, sichtlich zufrieden über die Perfektion zeigte,
mit der das Ensemble Modern seine Werke erarbeitet hatte. Neben
dem Stück „Tehillim“ (Psalmen) aus dem Jahr 1981
und den „Eight Lines“ in einer erweiterten Fassung des
ursprünglichen Oktetts von 1979 gab es als europäische
Erstaufführung die 2004 abgeschlossenen Variationen „You
are“ für Vokalsextett, vier Klaviere, Schlagzeug und
Kammerorchester. „You are“ entpuppte sich dabei als
effektvolles Fortissimo-Rhythmus-Stück, sehr geradlinig und
überrumpelnd. Die Differenziertheit der beiden anderen gespielten
Werke erreicht „You are“ nur punktuell.
Neue Regelungen zum Urheberrecht
Die Musikwirtschaft und die Buchbranche erfüllen gemeinsam
mit der Deutschen Bibliothek als erste Branchen neue Regelungen
des Urheberrechtsgesetzes zur Vervielfältigung kopiergeschützter
Werke. „Zur Sammlung und Archivierung von Musikaufnahmen insbesondere
für wissenschaftliche und kulturelle Zwecke darf Die Deutsche
Bibliothek künftig auch kopiergeschützte Produkte kopieren“,
erklärt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände.
Gleiches gilt auch für Werke aus Buchverlagen: „Nicht
nur Bücher, sondern auch durch Rechtemanagementsysteme geschützte
CD-ROMs oder e-Books dürfen von Der Deutschen Bibliothek nun
zur Weitergabe an Berechtigte vervielfältigt werden“,
erklärt Wulf D. von Lucius, Vorsitzender des Urheberrechtsausschusses
des Börsenvereins des deutschen Buchhandels. Musikwirtschaft
und Buchbranche haben zu diesem Zweck eine Vereinbarung mit Der
Deutschen Bibliothek getroffen. Hiermit sind die berechtigten Interessen
Der Deutschen Bibliothek und einzelner Nutzer, aber auch die Interessen
der Rechteinhaber und Verwerter gesichert.
Tanzszene unterstützt
Der Hauptstadtkulturfonds unterstützt die Berliner Tanzszene
– nach einer ersten Förderentscheidung im Frühsommer
werden weitere 61 Projekte im nächsten Jahr mit einer Fördersumme
von insgesamt 3,1 Millionen Euro unterstützt, wie Kuratorin
Adrienne Goehler mitteilte. Auch die Bundeskulturstiftung in Halle
will den Tanz fördern. Zu den Großprojekten der Stiftung
gehören Maßnahmen im Rahmen des im Juni 2004 beschlossenen
Tanzplans Deutschland.
Vogt verlässt Konzerthaus Dortmund
Für Ulrich Andreas Vogt ging im Herbst 2002 ein Traum in Erfüllung.
Die vorangegangenen zehn Jahre hatte er zunächst als Initiator
der Kulturstiftung und seit 1998 als Gründungsintendant an
diesem Projekt gearbeitet, und der gebürtige Dortmunder hatte
es als „Synthese meines Lebens“ bezeichnet. Zum 31.
Juli hat Ulrich Andreas Vogt jetzt seinen Intendantenvertrag vorzeitig
gekündigt. Eine vernünftige Zusammenarbeit sei wegen des
„Stils und Niveaus der öffentlichen politischen Diskussion“
und wegen ständiger „diskriminierender Äußerungen“
hinsichtlich seiner Person nicht mehr möglich. Die im Herbst
vergangenen Jahres neu gewählte Koalition aus SPD und Grünen
habe immer wieder seine wirtschaftliche Kompetenz für die Leitung
des Dortmunder Konzerthauses angezweifelt, das mit einem kommunalen
Zuschuss von 3,9 Millionen Euro von Anfang an unterfinanziert gewesen
sei, betonte Vogt. Die Konzerthaus Dortmund GmbH hat Vogt daraufhin
mit sofortiger Wirkung von seinen Ämtern abberufen. Kommissarisch
soll das Konzerthaus nun vom Dortmunder Theaterintendanten Albrecht
Döderlein geführt werden.
Pilotprojekt „Selbstmanagement für Musiker”
Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am
Main startet ein studienbegleitendes Kompaktseminar für ihre
Musikstudenten in den Abschlusssemestern. Ziel ist es, die Mechanismen
des Musikbetriebes zu verstehen sowie die unternehmerische Selbstständigkeit
der Musiker und die individuellen Fähigkeiten zur effektiven
Eigenvermarktung zu stärken. Das praxisnahe Seminar schließt
die Arbeit in Kleingruppen und individuelle Einzelberatung ein.
Jazzpreise in Köln verliehen
Jazzpreise fallen in Deutschland unter die Rubrik Mangelware. Um
so erfreulicher ist es, dass in Köln nicht nur alljährlich
der Förderpreis für Jazz/Improvisierte Musik, sondern
seit 2004 nun auch der WDR Jazzpreis verliehen wird.
Preisträger des von Horst und Gretl Will gestifteten Kölner
Förderpreises war 2004 der Saxophonist Frank Sackenheim, durch
seine Arbeit im eigenen Quintett und im Cologne Contemporary Jazz
Orchestra längst über die Grenzen Kölns hinaus bekannt.
Ulrich Kurth, ehemaliger Jazz-Redakteur des WDR und Jury-Mitglied,
verwies in seiner Laudatio darauf, dass Sackenheims Name „für
ein modernes und ausgereiftes Spielkonzept steht“ und dass
er „seine Interpretationen eines Stücks mit eigener Klangdramaturgie
schlüssig entwickelt“.
Dass der größte Sender der ARD, der auf eine äußerst
reichhaltige Jazztradition zurückblicken kann, nun einen eigenen
Jazzpreis ausgelobt hat, mit dem offenbar die eigene nordrhein-westfälische
Szene erreicht werden soll, kann man nicht hoch genug einschätzen.
In einer Feier mit wenig Reden und viel interessanter und qualitätvoller
Musik wurde der Preis drei Mal verliehen. Zunächst ging er
an Claudio Puntin, geborener Schweizer und seit langen Jahren Kölner,
der den Grund für seine Auszeichnung in der Kategorie Jazz-Improvisation
durch eindrucksvolle Auftritte sowohl mit der WDR Big Band und einer
eigenen Komposition wie auch mit seinem eigenen Ensemble COR selbst
lieferte. Puntin ist als Klarinettist und Ideengeber zweifellos
eine der herausragenden Persönlichkeiten in der aktuellen Improvisierten
Musik Europas.
Den Preis für Komposition und Big-Band-Arrangement erhielt
Frank Reinshagen, der neben der instrumentalen Seite die andere
Seite aktueller künstlerischer Qualitäten in der Jazzszene
aufzeigt. Seine fünfteilige Komposition, aufgeführt von
der WDR Big Band, zeichnete ein höchst interessantes Bild einer
Big-Band-Kultur, die in NRW ganz offensichtlich zu Hause ist.
Posthum wurde der Preis für seine herausragenden publizistischen
Verdienste dem 2003 verstorbenen Peter Niklas Wilson verliehen.
Bleibt zu hoffen, dass der WDR Jazzpreis ein unverwechselbarer Faktor
im deutschen und europäischen Jazzgeschehen wird.
Hans-Jürgen von Osterhausen
Saalfelden: Jazzfestival wird eingestellt
Nicht unerwartet hat der Aufsichtsrat der Saalfeldener Jazzfestival-Gesellschaft
Mitte Januar das Ende des jährlichen Traditionsfestivals beschlossen.
Das Kulturhaus Nexus bleibt hingegen erhalten. Für den Betrieb
beider Kultureinrichtungen wären pro Jahr zusätzlich 130.000
Euro notwendig gewesen. Es seien weder ein Sponsor noch Subventionszusagen
aufzutreiben gewesen, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Hartl:
„Für die Abdeckung der Schulden aus dem Jahr 2004 müssen
die Gesellschafter rund 70.000 Euro aufbringen. Für das kommende
Jahr wäre ein ähnlicher Betrag fällig. Folge wäre,
dass wir die Topqualität nicht halten könnten. Und dazu
lohnt es sich nicht, sich die ganze Mühe anzutun.“
Musiker des Jahres 2004
17 Solopreise und drei Ensemblepreise brachten junge deutsche Musiker
im vergangenen Jahr aus ihrer Beteiligung an den renommierten internationalen
Musikwettbewerben nach Hause, nicht gerechnet in Deutschland studierende
Ausländer. Erste Preisträger wurden der Organist Jörg
Halubek aus Stuttgart und der Tenor Julius Pfeifer aus Filderstadt
beim Bach-Wettbewerb Leipzig, der Hornist Robert Langbein aus Berlin
in Markneukirchen, der Pianist Herbert Schuch beim Cassagrende-Wettbewerb
in Terni. Zweite Plätze belegten der Flötist Pirmin Grehl
aus Berlin und das in Berlin ansässige Faust-Quartett beim
ARD-Wettbewerb in München, der Hornist Raimund Zell aus Leipzig
in Markneukirchen, die Geiger Andreas Janke aus Gröbenzell
bei München beim Lipizer-Wettbewerb in Gorizia und Yuki Manuela
Janke beim Paganini-Wettbewerb in Genua, der Pianist Igor Levit
aus Hannover in Athen sowie das deutsch-bulgarische Violin-Piano-Duo
Alissa Margulis mit Plamena Mangova in Florenz.
Mit rund 20 Auszeichnungen 2004 liegt Deutschland damit zusammen
mit Frankreich und Korea an zweiter Stelle der Wettbewerbserfolge
nach denen der russischen Föderation (über 30 Preise)
und gefolgt von den Ländern USA, Italien, Polen, Japan, Kanada,
die je 15 bis 10 Preise für sich buchen können. Danach
folgen mit je 7 bis 8 Auszeichnungen Ungarn, Ukraine, China und
Spanien. Das zeigt die Auswertung des vergangenen Jahres aus mehr
als 50 weltweit durchgeführten Veranstaltungen der Weltföderation
internationaler Musikwettbewerbe.
Konkurrenz der Wettbewerbe
1.000 und mehr Wettbewerbe für alle Instrumente, Vokalisten
und Ensembles findet man aus aller Welt im aktualisierten Guide
„Les Concours de Musique“ für die Jahre 2005/2006,
geordnet nach Kategorien, Ländern und Austragungsorten von
Aix bis Zwickau. Die profiliertesten 120 internationalen Wettbewerbe,
den Jung-Profis als Karriereschub vorbehalten, sind in der Weltföderation
der internationalen Musikwettbewerbe zusammengeschlossen (www.music-competitions.org),
während Kinder- und Jugendwettbewerbe bei der EMCY angesiedelt
(www.emcy.org). Zu jedem Eintrag finden sich Termine, Alterslimit,
Turnus und Kontakthinweise, herausgegeben von der Cité de
la musique Paris (221, av. J. Jaures, F-75019 Paris), 320 Seiten
zum Nachschlagen, für 16 Euro auch im Buchhandel (ISBN 2-914147-26-0,
Wettbewerb-Datenbank: www.cite-musique.fr
Jahrbuch WFIMC 2005
Das neue Jahrbuch 2005 der Weltförderation internationaler
Musikwettbewerbe in Genf stellt ihre 120 Mitglieds-Wettbewerbe mit
angekündigten Kategorien und Terminen für die Jahre 2005
bis 2007 vor. Diese wenden sich mit ihrem professionellen Anspruch
an den instrumentalen und vokalen Nachwuchs und an Komponisten,
meist mit Altershöchstgrenze zwischen 28 und 35 Jahren. Welche
Qualitätsmerkmale für die Wettbewerbe der WFIMC gelten,
findet sich hier formuliert, dazu eine Auflistung der Preisträger
der Wettbewerbe 2003/2004. Datenbank der Wettbewerbe unter www.music-competitions.org,
Bestellung des Jahrbuches über fmcim@iprolink.ch.
Die ganze Welt des Akkordeons
Die ganze Welt des Akkordeons in nationalen, regionalen und international
wiederkehrenden Events sammelte die Journalistin Willoughby Ann
Walshe aus Californien. Begegnungen, Wettspielen und Festivals von
Polka bis Avantgarde, von Summer Schools in Pula, Lappland und Reykjavik,
vom Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ bis zur Old
Time Championships in Canada finden sich hier ebenso wie die anspruchsvollen
noch jungen Accordion Competitions von Arrasate im Baskenland und
im slovakischen Poprad zu Füßen des Tatragebirges, natürlich
auch die populäre Trophée Mondiale und den wandernden
Coupe Mondiale des internationalen Akkordeonistenverbandes CIA.
Gekrönte Virtuosen lassen sich bis auf 50 Jahre rückverfolgen,
aus jüngster Zeit die jeweils „three top player’s“
eines Wettbewerbes mit Namen von Wertungsrichtern und Organisatoren.
Walshe Essential Guide to Accordion and Harmonica Events: Festivals
and Competitions Worldwide. Karthause-Schmülling Verlag, 59159
Kamen/Germany (2002), 376 S. ISBN 3-925572-08-2