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nmz-archiv
nmz 2005/02 | Seite 40
54. Jahrgang | Februar
Bücher
Methoden und Medien der Vermittlung
Die Rolle der Musik in der sozialen Arbeit und in der Sozialpädagogik
Theo Hartogh/Hans Hermann Wickel (Hg.): Handbuch Musik in der
Sozialen Arbeit, Juventa Verlag, Weinheim/München 2004,
496 S., Abb., € 36,50, ISBN 3-7799-0787-9
Musik ist ein wesentlicher Bestandteil menschlicher Kultur. Sie
hat eine individuelle und gesellschaftliche Funktion und erreicht
jeden – fast möchte man hinzufügen –, ob er
will oder nicht.
Musik in der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik hat ihre Bedeutung
dort, wo es um Musik als Medium des Beziehungsaufbaus, der Kommunikation,
des Ausdrucks und der Bewegung und wo es um die Wirkung von Musik
geht. Musik als nonverbales Medium kann die Arbeit einer eher auf
verbale Kommunikation aufbauenden Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik
um ein äußerst effektives Verfahren erweitern. Dies ist
die eine Seite. Die andere betrifft Musik als künstlerisches
Ausdrucksphänomen, das sich sowohl im Spiel – Instrumental-
und Ensemblespiel – als auch in der Bewegung, Rhythmik und
Tanz äußert. Beide Seiten müssen berücksichtigt
werden.
In sechs großen Feldern wird nun die Rolle und die Bedeutung
der Musik erarbeitet. Das erste Feld widmet sich der Musik in der
Ausbildung von Sozialarbeitern und -pädagogen, wobei nicht
nur die hochschulische, sondern auch die fachschulische Ausbildung
Berücksichtigung findet.
Wesentliche Grundlagen sowohl der Musikpädagogik und der
Therapie, der Musikpsychologie und -soziologie als auch der sozio-kulturellen
Perspektiven der Musik werden im zweiten großen Feld umfassend
bearbeitet.
Im dritten Feld geht es dann um vielfältige Methoden und Medien
der Vermittlung, bevor in einem weiteren Feld multimediale und multimodale
Bezüge behandelt werden, die wie zum Beispiel die Bereiche
Musik und Malen oder Musik und Bewegung nicht nur im sozialpädagogischen
Raum von Bedeutung sind.
Wenn es um die Arbeitsfelder geht, wird erneut deutlich, wie viele
Überschneidungsmöglichkeiten auch zu anderen musikpädagogischen
Ausbildungsgängen existieren, aber bisher nur selten genutzt
werden. Vergleicht man zum Beispiel die hier genannten Arbeitsfelder
mit den Bereichen, mit denen sich etwa die Elementare Musikpädagogik
befasst (vgl. J. Ribke/M. Dartsch (Hg.): Facetten Elementarer Musikpädagogik.
Erfahrungen – Verbindungen – Hintergründe, ConBrio
Verlagsgesellschaft, Regensburg 2002; J. Ribke/M. Dartsch (Hg.):
Gestaltungsprozesse erfahren – lernen – lehren. Texte
und Materialien zur Elementaren Musikpädagogik, ConBrio Verlagsgesellschaft,
Regensburg 2004), so wird deutlich, welches gemeinsame Potenzial
eigentlich vorhanden ist, ohne dass es bisher genutzt wird.
Ähnliches gilt natürlich auch für den Bereich der
Schul- und Sonderschulpädagogik. Hier gibt es für die
Zukunft noch einiges zu tun. Deutlich wird das auch ein wenig im
letzten großen Feld, das sich mit der musikalischen Professionalität
auseinandersetzt.
Abgerundet wird dieses hervorragende Buch durch ein umfangreiches
Literaturverzeichnis.