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VdM
nmz-archiv
nmz 2005/02 | Seite 26
54. Jahrgang | Februar
Verband deutscher Musikschulen
Der krönende Doppelpunkt
VdM-Fachtagung „Neue Kammermusik für Musikschulen“
Die Präsentation der neuen Arbeitshilfe des Verbandes deutscher
Musikschulen (VdM) „Ensembleleitung Neue Kammermusik“
gab Anlass zu einer Fachtagung am 11. Dezember 2004 im Partika-Saal
der Musikhochschule in Düsseldorf. Repräsentativ für
alle Bereiche, die an der Realisierung der VdM-Initiative „Neue
Kammermusik für Musikschulen – Praxiserprobt“ bisher
beteiligt waren, fanden sich Vertreter aus Politik, Verbänden,
Musikhochschulen, Universitäten und Musikschulen ein.
Die musikalische Gestaltung des Programms übernahmen Studenten
der gastgebenden Hochschule unter Leitung von Prof. Wolfgang Rüdiger
sowie Absolventen der ersten Berufsbegleitenden Fortbildung „Ensembleleitung
Neue Kammermusik“, die im Juli 2004 zu Ende gegangen war.
Mit ihren Schülerensembles gaben die Absolventen konzertant
oder in Form einer offenen Probe Einblick in ihre Arbeit.
Die Entwicklung der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium
für Bildung und Forschung bei dieser VdM-Initiative wurde von
Reinhard Mohaupt, Vertreter des Bundesministeriums, und VdM-Vorstandsmitglied
Doris Froese dargestellt: Ausgehend vom Impuls für eine verstärkte
Förderung der zeitgenössischen Musik in der musikalischen
Ausbildung beim Musikschulkongress ’99 in München, weiter
über die große Resonanz der Musikschaffenden auf die
Erstellung einer Literaturliste für Ensembles im Rahmen der
Initiative, bei der über 300 Partituren von Komponist(inn)en
und Verlagen zur ersten Auswahlrunde an den VdM gesandt und von
einer hochkarätigen Lektorenkommission ausgewertet wurden.
Nach einer zweiten Auswahlrunde liegen nun die Listen 2001/02 und
2002/03 vor, deren Werke von insgesamt 210 Ensembles an über
100 VdM-Musikschulen auf ihre für dieses Umfeld geeignete Praxistauglichkeit
überprüft worden waren. In München wurde außerdem
der Wunsch nach einer weiteren beruflichen Qualifikation für
Musikschullehrer formuliert. Der Berufsbegleitende Lehrgang „Ensembleleitung
Neue Kammermusik“ wurde als Gemeinschaftsprojekt des VdM mit
der Robert Schumann Hochschule, der Bundesakademie für musikalische
Jugendbildung Trossingen und dem Bundesministerium für Bildung
und Forschung durchgeführt. Bei der Fachtagung in Düsseldorf
galt es nun, das bisher Geleistete zu honorieren und einen Ausblick
auf kommende Projekte zu geben. Neben der gedruckten Arbeitshilfe
mit ihren zahlreichen Beispielen aus der Praxis, ihren Improvisationsmodellen
und helfenden Anleitungen, waren die musikalischen Beiträge
der Schüler- und Studentenensembles besonders beeindruckend.
Als Bestätigung für die Effizienz des Projektes waren
hier junge Instrumentalisten und Sänger mit einer Selbstverständlichkeit
im Umgang mit neuen und experimentellen Klängen zu hören,
die man sich für wesentlich größere Teile der Gesellschaft
wünschen würde.
Welchen „praktischen Wert“ das Musizieren im Ensemble
haben kann, konnte man dem Vortrag der Komponistin Prof. Violeta
Dinescu entnehmen: Lebensfähigkeit und soziale Kompetenz sind
nach ihrem Credo eine weitere Konsequenz aus der übenden Teilnahme
in Kammermusikensembles. Die federführenden Dozenten Reinhard
Gagel und Wolfgang Rüdiger ließen darauf die Präsentation
der VdM-Arbeitshilfe als Performance im Gestus von Cage- und Feldmann-Kompositionen
vernehmen, die collageartig ein „Panaroma“ experimenteller
Kammermusik und einer Reihe intensiv verbrachter Tage in Trossingen
aufleuchten ließ. Einen Ausblick gab Reinhard Froese, Direktor
der BAK Trossingen, mit der Planung des zweiten Berufsbegleitenden
Lehrgangs „Ensembleleitung Neue Kammermusik“ in Trossingen
sowie einer Fortsetzung der Auswahllisten für Musikschulensembles.
Geplant sind außerdem weitere Fachtagungen.