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nmz-archiv
nmz 2005/04 | Seite 46
54. Jahrgang | April
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten
François Couperin: 4. Concert Royal für Flöte
und B.c., hrsg. von Frank Michael, Zimmermann ZM 34840,
ISMN M-010-34840-7
Cembalo-Lehrmeister Couperin „Le Grand“ wertete
seine meist als zweistimmgen Satz fürs Cembalo konzipierten
eleganten Concerts Royaux im Stile einer Suite dadurch auf, dass
er ausdrücklich auch eine kammermusikalische Wiedergabe à
tre mit einem Blas- oder Streichinstrument über dem Tasten-
und Bassinstrument für geeignet ansah. Genau das bietet diese
sauber edierte Ausgabe.
Karl-Heinz Pick (geb. 1929): Klavier-Trio für die
Jugend. Piano, Violine, Violoncello, Helm Bayno-Verlag
HB4100
Mit seinem dreisätzigen Opus fordert quasi als Lehrstück
der aus Leipziger Schule stammende und dort lange Zeit wirkende
Klavierpädagoge und Komponist junge Interpreten heraus: Das
einfallsreich thematische Material ist kontrastreich verarbeitet
und mal im Wechselspiel, mal vereint darzustellen. Während
die Klavierhämmer emsig strapaziert werden, können die
Streicher präludieren. Darunter dürfen weder die sensiblen
Passagen noch der durch rhythmisch originelle Pointierung erreichte
Witz leiden.
Tunes for Teens. Bd. 1: Stücke der Romantik. Bd. 2:
Stücke aus Barock und Klassik für flexibles Zusammenspiel.
1–3 beliebig besetzbare Stimmen und Klavier, bearbeitet
von Ursula Erhart-Schwertmann, Part. und Set, Doblinger 75006 ISMN
M-012-19206-0, 75018 M-012-19345-6
Wenn es hilft, auch schon bald nach dem Start eine Beteiligung
am instrumentalen Zusammenspiel zu ermöglichen, dann hat
die etwas zufällige Blütenlese schöner Melodien
und Rhythmen aus der Klassik-Schatztruhe in simplen und ganz variabel
besetzbaren Arrangements eine praktikable und motivierende Aufgabe,
und nützlich dabei sind die beigegebenen transponierenden
Stimmen.
Georg Philipp Telemann: Locke nur, Erde, mit schmeichelndem
Reize! Kantate für hohe Stimme, Altblockflöte (Violine)
und B.c., hrsg. von Franz Müller-Busch. Girolamo Musikverlag,
Freiburg. Ed. G II.010
Telemanns „Harmonischem Gottesdienst“ ist diese
Kantate zum 23. Sonntag nach Trinitatis entnommen und hier nach
dem in Kopenhagens Königlicher Bibliothek vorhandenen Druck
von 1725 in ein praktisches, gut lesbares Notenbild gebracht.
Der Continuopart ist von Eckhart Kuper sparsam ausgesetzt. Die
beiden Arien mit ihren kunstvoll im Fugato verwobenen Stimmen
reizen zur betont imitierenden Wiedergabe, stellen aber an die
hohe Lage des Instruments wie der Stimme einige Anforderungen.