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nmz-archiv
nmz 2006/03 | Seite 28
55. Jahrgang | März
Jeunesses Musicales Deutschland
Katze, Musik und junge Komponisten
Orchesterpatenschaft zwischen Dresdner Philharmonie und Jugendsinfonieorchester
Dresden
Stück für Stück sind sie in den vergangenen dreieinhalb
Jahren zusammengerückt: Durch gemeinsame Proben, Konzerte und
Aktionen entstand zwischen der Dresdner Philharmonie und dem Jugendsinfonieorchester
Dresden am Heinrich-Schütz-Konservatorium eine enge Zusammenarbeit.
Am Sonntag, dem 29. Januar, mündete diese in eine offizielle
Orchesterpatenschaft. Der Intendant der Philharmonie, Anselm Rose,
und die Direktorin des Konservatoriums, Ina Kronesser, hatten die
Verbindung bereits vertraglich besiegelt. Im Rahmen des Familienkonzerts
wurde sie nun durch Urkunden der Jeunesses Musicales Deutschland
(JMD) und der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) im Rahmen ihrer
bundesweiten Initiative „tutti pro“ ausgezeichnet.
Doch bevor ein Ton erklang, hatte sich auf dem noch leeren Dirigentenpodest
als Zaungast der Urkundenübergabe eine Katze eingeschlichen,
die eine allgemeine Publikumserheiterung sichtlich genoss. Ein gutes
Omen – bezogen auf die Entspanntheit im Konzertsaal natürlich,
denn die sprichwörtlich möglicherweise vermutete „Katzenmusik“
kam nicht zustande, denn erstens blieb die Mieze artig und schnurrte
nicht einmal, und zweitens räumte sie ihren Platz für
den Dirigenten Milko Kersten, der mit einem tadellosen Ausbildungsstand
des Dresdner Jugendsinfonieorchesters überzeugte, verstärkt
durch zahlreiche Philharmoniker.
Das Familienkonzert selbst war gewissermaßen das beste Beispiel
für die funktionierende und für beide Partner höchst
motivierende Zusammenarbeit von Jugend- und Berufsorchester. Aus
einer solidarischen Aktion gegen Kürzungen im Kulturetat heraus
hatte die Annäherung 2002 ihren Anfang genommen und wurde aus
Sympathie zu einer regelmäßig gepflegten Tradition.
Heute stand auf dem Programm die Uraufführung einer Gemeinschaftskomposition
Dresdner Schülerinnen und Schüler, die im Kontext des
Jugendprojekts „freakquency“ der Philharmonie entstanden
war. Vielleicht lässt auch das Motto des Konzerts eine perspektivische
Interpretation zu: „Musik aus Dresden – Musik für
Dresden“. Genau dies könnte nämlich die wirksame
Triebfeder der künftigen Zusammenarbeit sein.