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nmz-archiv
nmz 2006/03 | Seite 48
55. Jahrgang | März
Musik-Termine
Kölner MaerzMusik
Das Festival für aktuelle Musik „MaerzMusik“
spielt dieses Jahr nicht wie sonst in Berlin, oder jedenfalls nicht
ausschließlich dort. Auch die einstige Welthauptstadt der
neuen Musik nach dem Zweiten Weltkrieg Köln hat anderes als
nur Kleinkrieg, Klüngel, Kirchen, Karneval zu bieten. Das beweisen
diesen Monat die Konzertprogramme mehrerer Kölner Institutionen,
Spielstätten und Ensembles, die unabhängig voneinander
über die Stadt verteilt ein veritables neue Musik-Festival
veranstalten, das nur deshalb wenig überregionale und kaum
internationale Ausstrahlung erreicht, da es nicht als eine Großveranstaltung
beworben und berichtet wird.
Den Anfang macht das seit drei Jahren in Köln ansässige
Landesensemble musikFabrik NRW mit einem weiteren Konzert im Rahmen
seiner Reihe im großen Sendesaal des WDR, bei dem am 3. März
erstmals Philippe Boesmans „Sextuor à clavier“
und die Neufassung von Richard Barretts „Illumier les temps“
zu hören sind.
In der Kölner Philharmonie erklingen am 8. März als Auftragswerk
der KölnMusik ein neues Stücks für Oboe und Streichtrio
von Heinz Holliger und am 10. März als Auftragswerke des WDR
im Rahmen der Traditionsreihe „Musik der Zeit“ erstmals
Johannes Maria Stauds „Esquisse retouchée II“
für Posaune solo und im Raum verteilte Orchestergruppen sowie
Isabel Mundrys „Ferne Nähe“ für Streichquartett
und räumliches Orchester. Ebenfalls in der Kölner Philharmonie
erstmals zu erleben sind zum Auftakt einer Europatournee anlässlich
des 70. Geburtstags von Steve Reich am 18. März dessen „Variations“
für Vibraphone, Klaviere und Streicher, gespielt von der London
Sinfonietta und getanzt von der Akram Khan Company.
Der Deutschlandfunk Köln schließlich präsentiert
vom 17. bis 19. März im Rahmen seiner Reihe „Forum neuer
Musik“ unter dem Motto „Begegnungen FernMittelOst“
neue Werke und Performances von Komponisten und Ensembles aus Mitteleuropa
und Ostasien. Den Anfang macht ein Porträtkonzert zum 60. Geburtstag
des aus Kalkutta stammenden Kölners Klarenz Barlow mit Uraufführungen
von „Çogluotobüsisletmesi“ für vier
Klaviere und „Präludium und Fuge Nr. 13“ aus dem
„Ludus Ragalis“. Es folgen neue Ensemble- und Gamelan-Kompositionen
hierzulande unbekannter Künstler aus China, Indonesien und
den Niederlanden sowie Uraufführungen von Misato Mochizuki,
Erwin Koch-Raphael, Annette Schlünz und Roderik de Man.
Rainer Nonnenmann
Weitere Uraufführungen
4.3.: Martin Smolka, Das schlaue Gretchen, Staatstheater Nürnberg
Volker Staub, Eudialyt für Streichtrio, Stahlsaiten, Motorsirenen
und Witterungsinstrumente, Nationaltheater Mannheim
7.3.: Nicolas Barci, Doppelkonzert für Violine, Oboe und
Streicher, Alte Oper Frankfurt
10.3.: Thomas Lachner, Heute für Sopran und Orchester, Tonhalle
Düsseldorf
11.3.: Matthias Kaul, Silence is my voice / White Noise ‚n´
colours, ZKM Karlsruhe
16.3.: Brett Dean, Matthias Pintscher, Kaija Saariaho, Mark-Anthony
Turnage, Neue Werke für Chor und/oder Orchester, Berliner
Philharmonie
16. bis 26.3.: „MaerzMusik – Festival für aktuelle
Musik“ Berlin zu den Themen „Interkulturalität“
und „Japan und der Westen“