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nmz-archiv
nmz 2006/04 | Seite 5
55. Jahrgang | April
Magazin
Glossar
Podcastwebtvdslserver?
Schlagwörter wie „Live-Stream“ oder „Podcast“
geistern mittlerweile wie selbstverständlich durch die Internetlandschaft.
Letzteres wurde wegen seiner unglaublich schnellen Verbreitung 2005
vom „New Oxford American Dictionary“ sogar zum Wort
des Jahres gewählt, unabhängig davon, ob die Mehrheit
der Internetnutzer überhaupt weiß, wovon hier die Rede
ist. Das folgende Glossar versucht, etwas Licht in den Begriffsdschungel
des „WorldWideWeb“ zu bringen und die wichtigsten Fachausdrücke
in puncto „Multimedia und Internet“ kurz zu erläutern.
Stream
meint zunächst nicht mehr als einen „Datenstrom“,
während unter
„streaming“ dessen Übertragung im Internet zu verstehen
ist. „Streaming Media“ ist hierbei die Übertragung
von Audio- und/oder Video-Daten über das Internet. Dies kann
als „Live-Stream“ in Echtzeit geschehen, das heißt
der Empfänger sieht/hört den so genannten „content“
(Inhalt) in dem Moment, in dem ihn der Anbieter („content
provider“) über einen „Streaming Server“
zur Verfügung stellt. Die Alternative sind Inhalte, die auf
einem Server liegen und vom Nutzer bei Bedarf abgerufen werden können
(„Video/Audio on demand“). Im Gegensatz zum herkömmlichen
Download, bei dem man sich die Dateien auf die eigene Festplatte
lädt, kann man Streams normalerweise nicht auf dem Computer
speichern.
Streaming Server
Der Begriff „Server“ bezeichnet ursprünglich
den zentralen Rechner in einem Netzwerk, auf dem Software und Daten
allen angeschlossenen Computern zur Verfügung gestellt werden.
Aber auch bestimmte Service-Einrichtungen im Internet, die von der
Funktion her Dienstleistungen erfüllen, werden so genannt.
Einen „Streaming Server“ mietet sich der Anbieter von
Streams an, um die Versorgung mehrerer Nutzer zu gewährleisten.
Je mehr Empfängern der gleichzeitige Zugriff auf einen Stream
ermöglicht werden soll, desto überproportional höher
steigen aber auch die Kosten der Miete.
Software
Um diese Video-/Audio-Daten abspielen zu können, benötigt
man spezielle Software, die zumeist kostenlos im Internet erhältlich
ist. Eine der gebräuchlichsten ist hier der „Real Player“
der Firma „RealNetworks“ (www.real.com). Alternativen
sind der „Quicktime Player“ von Apple oder der „Windows
Media Player“ von Microsoft. Welchen dieser Player man braucht,
hängt vom Format der Datei ab. Angaben hierzu finden sich aber
meist auf den Websites, von denen man den Stream empfängt.
Häufig kann man ihn von dort über einen Link auch herunterladen.
Für die Medienseite der nmz (http://media.nmz.de) benötigt
man beispielsweise den „Real Player“.
Bandbreite
Da Audio- und speziell Video-Streams aber trotz spezieller Komprimierungen
immer noch relativ große Dateien darstellen, benötigt
man zum flüssigen Empfang ohne lange Ladezeiten eine ausreichend
schnelle Internetverbindung mit einer hohen Datenübertragungsrate.
Ein herkömmliches Analog-Modem (56kbit/s) genügt dafür
im Normalfall nicht. Möglich ist eine ISDN-Verbindung (128
kbit/s), besser aber ist ein DSL-Anschluss (zwischen 1 und 6 Mbit/s
oder mehr). DSL (Digital Subscriber Line) wird zwar immer günstiger,
ist allerdings in Deutschland noch nicht überall flächendeckend
verfügbar. Vor allem in ländlichen Gegenden bleibt häufig
nur der Zugang über Satellit (skyDSL). Ob DSL am jeweiligen
Wohnort erhältlich ist, erfährt man bei den mittlerweile
zahlreichen Anbietern (T-Com, AOL, Arcor, 1&1 und viele andere).
Podcast
Der Begriff „Podcasting“ ist ein Kunstwort aus „iPod“,
dem mp3-Player der Firma „Apple“, und dem englischen
„broadcasting“ (ausstrahlen) und bezeichnet das Erstellen
und Anbieten von Audio- oder Videodateien über das Internet.
Da dies bereits mit einfacher, kostenloser Software und einer gängigen
PC-Ausstattung möglich ist, waren es zu Beginn vor allem Privatpersonen,
die wie in einer privaten Radiosendung ihren Content auf diese Weise
veröffentlichten. Aber auch immer mehr professionelle Anbieter
(ARD-Sender, RTL Aktuell und andere) nutzen diesen Weg, um aktuelle
Sendungen zu verbreiten – bisher ausschließlich kostenlos.
Der Empfänger (Client) abonniert sozusagen den Podcast eines
Anbieters, indem er ein kleines Programm, den so genannten „RSS-Feed“,
bei sich in eine „Abspielliste“ aufnimmt. Jedes Mal,
wenn der Sender neue Inhalte, zum Beispiel tägliche Nachrichten
oder auch nur in losen Abständen neue Sendungen bei Privatpersonen,
zur Verfügung stellt, aktualisiert die Software diese. Über
eine bestehende Internetverbindung können die aktuellen Podcasts
vom Rechner auf den „iPod“ oder andere portable Geräte
übertragen und mobil abgerufen werden. Einen sehr guten Einstieg
in das Thema „Podcasting“ mit einem großen Verzeichnis
zahlreicher Anbieter in verschiedenen Rubriken bietet www.podcast.de.
Web-TV, Web-Radio
Während beim Podcasting vor allem die Mobilität im Vordergrund
steht, ist das Internet-Fernsehen/-Radio fast schon die klassische
Variante. Gemeint ist hier jedoch nicht der Empfang des aktuellen
Programms mit einer TV-Karte über Kabel oder Antenne, bei dem
der PC lediglich Ersatz für das Fernseh-/Radiogerät ist,
sondern Sendungen, die im Internet „live“ oder „on
demand“ abgerufen werden können. Auch hier ist wieder
zu unterscheiden zwischen den konventionellen TV-/Radiostationen,
die ihr Programm zusätzlich im Netz anbieten, und originären
Web-Sendern, deren Inhalte ausschließlich über dieses
Medium zu empfangen sind. Zu letzteren zählt somit beispielsweise
auch „nmz.media“. Im Gegensatz zu Computern mit TV-Karte
fallen bei reinem Internetfernsehen keine GEZ-Gebühren an,
was sich allerdings ab Januar 2007 ändern soll, wenn jeder
PC mit Internetanschluss gebührenpflichtig werden soll.
Web-TV bietet über das herkömmliche passive Konsumieren
der Inhalte hinaus jedoch zukünftig auch immer mehr interaktive
Möglichkeiten des gleichzeitigen Sendens und Empfangens. Beispiele
hierfür sind Video-Konferenzen oder Lehrveranstaltungen.