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nmz-archiv
nmz 2006/04 | Seite 40
55. Jahrgang | April
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Soundtracks
Das Leben der Anderen, Colosseum
Das Stasi-Drama der Saison, inszeniert von dem bisher unbekannten
Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck. Für den Score
verpflichtete er seinen Lieblingsfilmkomponisten Gabriel Yared,
der dieses Mal zusammen mit dem Filmkenner Stéphane Moucha
die „Essenz“ der Geschichte in düsteren Farben
illustrierte. Der ehemalige „Amiga“-Chef Jörg
Stempel zeichnet für die Songauswahl verantwortlich. Alte
DDR-Hits grundieren dann auch die Stimmung dieses Spitzel-Thrillers:
von Frank Schöbels 70er-Jahre-Schlager „Wie ein Stern“
und Angelika Manns „Champus-Lied“ über Ludwig
Petrowskys Jazz-Eskapaden bis zu den Rockklassikern von Karat,
Silly oder Bayon.
Inside Man, Varèse Sarabande
Um den „perfekten Bankraub“ geht es im neuesten
Film des afro-amerikanischen Filmemachers Spike Lee. Die Musik
lieferte – wie gewohnt – der mit Preisen überhäufte
Jazz-Trompeter Terence Blanchard, der in New Orleans wohnt. Kurz
nachdem die Stadt im Hochwasser ertrank, begannen die Arbeiten
an diesem Polit-Thriller. Geschickt mixt Terence Blanchard Blaxploitation-Funkelemente
mit orchestralen Passagen zu einem bedrohlichen Score. Als Bonus
gibt es eine „Bollywood“-Hommage von Sukhwinder Singh
& Panjabi MC.
The Pink Panther, Varèse Sarabande
Inspektor Clouseau ist zurück – im überflüssigsten
Remake des Jahres: „Der Rosarote Panther“ mit Steve
Martin. Blake Edwards‘ Original-Kinoserie wurde seit den
Sixties musikalisch vom genialen Henry Mancini begleitet. Es war
Mancinis „Pink Panther Theme“, das damals erheblich
zum Welterfolg des „Rosaroten Panthers“ beitrug. Der
Saxophonist Plas Johnson, der die Originalversion veredelte, ist
auch beim Remake mit dabei. Sonst ist Christophe Becks neuer Score
ein uninspirierter Stil-Mischmasch aus Hollywood-Techno, Bond-Disco
und Cocktail-Jazz.