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nmz-archiv
nmz 2006/09 | Seite 28
55. Jahrgang | September
Jeunesses Musicales Deutschland
Phantastische Momente im Schlosspark
Jeunesses Musicales seit 50 Jahren in Weikersheim
Es war einmal … im Jahr 1956, als Prinz Constantin von Hohenlohe
die Musikalische Jugend Deutschlands einlud, auf seinem Schloss
in Weikersheim internationale Sommerkurse für Kammermusik und
Orchester zu leiten.
Heute betreibt die Jeunesses Musicales Deutschland hier eine der
größten Musikakademien der Bundesrepublik mit 25.000
Teilnehmertagen. Jährlich kommen rund 8.000 junge Musikerinnen
und Musiker, so viel Menschen, wie die kleine Stadt an der Tauber
Einwohner hat. Fast jeder, der in Deutschland professionell oder
als ambitionierter Amateur Musik macht, weiß von einem Weikersheim-Aufenthalt
zu berichten, erinnert sich gern der märchenhaften Atmosphäre,
die von dem Schloss und seinem Park, von dem historischen Stadtbild
und von der sanften Hügellandschaft des Taubertales ausgeht
und für das Musizieren in einer begeisterten Gemeinschaft so
ungemein inspirierend ist.
Anders als im Märchen ist diese Entwicklung, die im Jahr 2005
mit der Ernennung Weikersheims zum „World Meeting Center“
des Weltverbandes der Jeunesses Musicales gekrönt wurde, auf
eine konsequente Arbeit zurückzuführen.
Grund genug, mit einem musikalischen Schlossparkfest unter dem
Motto „Phantastische Momente“ diese lange Nachbarschaft
zu feiern. „Ein Symbol für das wechselseitige Geben und
Nehmen“, nannte JMD-Präsident Hans-Herwig Geyer das Fest.
Weikersheim ist – damals wie aus heutiger Sicht – ein
Glücksfall und ein Musterbeispiel dafür, wie die lokale
Verwurzelung auch einer international und bundesweit agierenden
Organisation gelingt, wenn bürgerschaftliche Zustimmung in
Identifikation übergeht. Der Generalsekretär des Deutschen
Musikrats Christian Höppner, der zu den prominenten Festgästen
gehörte, formulierte in seinem Grußwort:
Die Arbeit der Jeunesses ist ein Vorbild für alle, die sich
ehren- und hauptamtlich im Bereich der Musikkultur engagieren. Vor
allem hat die JMD gerade in den letzten Jahren ihre Arbeit auch
als eine musikpolitische Aufgabe verstanden. Der Deutsche Musikrat
freut sich sehr, ein so konstruktiv und innovativ wirkendes Mitglied
zu haben.