Zur Vorgeschichte: Als Anfang der achtziger Jahre Diana Ross
als Disco-Queen („Upside Down“) weltweit ihre letzten ganz
großen Erfolge feierte, entstand die Idee zu diesem Broadway-Musical über
die legendären Supremes. Diana Ross & The Supremes waren
in den Sixties die berühmteste Girlgroup der Welt. Unterstützt
von den grandiosen „Funk Brothers“ nahmen sie in den „Motown“-Studios
in Detroit bis 1969 am laufenden Band nur Hits auf, von „Where
Did Our Love Go“ über „Reflections“ bis
zu „Someday We’ll Be Together“, dem Schwanengesang
des Trios. Nachdem sich Diana Ross von den Supremes trennte, gelang
ihr als Soul-Diva eine äußerst erfolgreiche Karriere
als Solokünstlerin. Ein Vierteljahrhundert nach der Broadway-Premiere
von „Dreamgirls“ wagte man sich endlich an eine Verfilmung
dieser Show. Regisseur Bill Condon, der zuletzt als Drehbuchautor
sehr erfolgreich das Kander/Ebb-Musical „Chicago“ für
die Leinwand adaptierte, verwandelte „Dreamgirls“ in
das Filmmusical des Jahres. Im Film stiehlt die stimmgewaltige „American
Idol“-Finalistin Jennifer Hudson der HipHop-Queen Beyoncé Knowles
die Schau, denn sie darf die Showstopper des Musicals vortragen: „I
Am Telling You I Am Not Going“ und „I Am Changing“.
Etwas leichtgewichtigere neue Songs schrieb Komponist Henry Krieger
Beyoncé auf den Leib. Gleich drei davon wurden für
den „Oscar“ nominiert, darunter das wunderbare „Listen“.
Flankiert werden „The Dreamettes“ – wie sie im
Film heißen – von ihrem Manager Jamie Foxx und einem
James-Brown-Klon, den Eddie Murphy verkörpert. Zusammen mit
Jennifer Husdson gehört Eddie Murphy in diesem Jahr zu den „Oscar“-Anwärtern
in der Kategorie Bester Nebendarsteller. Warnung: Wer hier allerdings
Songs im klassischen Motown-Sound erwartet, wird enttäuscht
werden. Hier steht Broadway-Soul auf dem Programm, ein Subgenre
der Tin-Pan-Alley-Schule.