Seit etlichen Jahren lebt – erst studierte er, jetzt arbeitet
er dort – Terrence Ngassa, Trompeter aus Kamerun, in Köln.
Eingeladen hatte ihn Manfred Schoof zum Studium bei ihm an der
Kölner Musikhochschule und der DAAD machte es möglich.
Wer den erfindungsreichen Trompeter im Sommer 2001 erstmalig beim
Festival am Kölner Tanzbrunnen erlebt hat, kann nun nur einen
riesenhaften Sprung in seiner musikalischen Entwicklung feststellen.
Die Beschäftigung mit den Quellen des Jazz hat er hinter sich
gelassen und stellt deren universelle Sprache nun in die Dienste
der Musik seiner Heimat.
Zusammen mit einem Kollektiv seiner ehemaligen Mitstudenten,
die inzwischen wie Florian Weber, Laia Genc, Francois de Ribeaupierre,
Joe Hertenstein, um wenigstens ein paar zu nennen, selbst in der
oberen Hälfte der deutschen Szene Fuß gefasst haben,
lädt er ein zu einer Wanderung durch die Besonderheiten afrikanischer
Musik, die aber den Kollegen Raum genug lässt, sich in ihrer
eigenen Sprache auszudrücken: ein mitreißendes Schlagzeug-
und Perkussionsgewebe umrahmt die großartigen solistischen
Ausflüge vor allem von Ngassas immer wieder emotional geprägten
Trompete wie Stimme. Da ist „Karambani“, die Geschichte
des Mannes, der darüber, die Regeln der afrikanischen Gesellschaft
zu verändern, verrückt wurde, dann das titelgebende Stück,
mit dem Terrence die Weisheit vermittelt, doch erst mal sich selbst
zu betrachten, bevor man über andere herzieht und schließlich „Ewondo
Royal Song“, die Hymne für den Aufmarsch des großen
Häuptlings in Zentral-Kamerun.
Terrence Ngassa, ein großer Gewinn für die aktuelle
Musik, den man unbedingt live erleben sollte!