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nmz-archiv
nmz 2007/06 | Seite 31
56. Jahrgang | Juni
DTKV Bayern
Mehr Freiraum für musikalische Bildung
Delegiertenversammlung
des Landesverbandes Bayerischer Tonkünstler
Die Delegiertenversammlung des Landesverbandes Bayerischer Tonkünstler
(LVBT) befasste sich auf ihrer Sitzung am 21.04.07 in Nürnberg
eingehend mit Fragen der musikalischen Bildung. Die gegenwärtige
Entwicklung zu Ganztagsschulen und die Ausgestaltung des achtstufigen
Gymnasiums (G8) geben Anlass zur Sorge, dass die musikalische Bildung
nicht angemessen Berücksichtigung findet.
Da die Möglichkeiten der Ausbildung am Instrument im Rahmen
des Schulunterrichts naturgemäß begrenzt sind, kommt
der außerschulischen musikalischen Bildung durch den freien
Musikerzieher und die Musikschulen entscheidende Bedeutung zu.
Die Delegierten wandten sich deshalb in einer Resolution an alle,
die für die Gestaltung der Schulen Verantwortung tragen, mit
dem dringenden Appell, die Bedeutung der außerschulischen
Bildung zu berücksichtigen und ihr auch weiterhin den notwendigen
Freiraum zu garantieren. Die Resolution ist auf dieser Seite abgedruckt.
Die Delegierten bestätigten den bisherigen 1. Vorsitzenden
Herrn Dr. Hewig, den Schatzmeister Herrn Jürgen Lachner und
den Schriftführer Herrn Steffen Zeller in Ihrem Amt. Neu gewählt
als stellvertretende Vorsitzende wurden der Komponist und Hochschuldozent
Richard Heller, Augsburg und der Pianist und Hochschullehrer Prof.
Franz Massinger.
Beide Persönlichkeiten stehen für zwei Schwerpunkte der
Arbeit des Landesverbandes: die Förderung neuer Musik und
die Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Um eine
weitere Säule der Verbandsarbeit, die Fortbildung in Kursen
zu stärken, wurde zur Unterstützung des Vorstands ein „Ausschuss
Fortbildung“ errichtet, den die bisherige stellvertretende
Vorsitzende Frau Linde Dietl leiten wird. Die erfolgreiche Arbeit
für die Privaten Musiklehrer und deren Zusammenschlüsse
zu Privaten Musikinstitute werden der „Ausschuss Private
Musiklehrer“ (Leitung: Frau Ute-Schmid-Holzmann, Augsburg)
und der „Ausschuss Private Musikinstitute“ (Kommissarische
Leitung Dr. Dirk Hewig) fortführen.
In seinem Rechenschaftsbericht hob Dr. Hewig die erfolgreiche
Arbeit des LVBT für die zeitgenössische Musik hervor. Mit dem „Münchener
Klavierbuch“ das im Frühjahr 2007 erscheinen wird, erhalten
Pädagogen eine Zusammenstellung von Klavierstücken unterschiedlichen
Schwierigkeitsgrades aus dem Bereich der neuen Musik. Die Stücke
wurden in einem Wettbewerb ermittelt.
Anlässlich des 100. Geburtstages von Günther Bialas findet
am 29. und 30.06.2007 in der Münchener Musikhochschule ein
vom LVBT veranstalteter Streichquartettwettbewerb unter der Leitung
von Prof. Dr. Stahmer statt. Dieses deutsch-polnische Austauschprojekt
wurde im November 2006 durch ein Konzert in der Universität
Leopoldina in Breslau und durch Gespräche mit Vertretern der
Stadt, der Universität und der Musikhochschule Breslau vorbereitet.
Zeitgenössische Musik wird auch im Mittelpunkt der Veranstaltungen
zum 60-jährigen Jubiläum des LVBT im April 2008 stehen,
deren Planungen von der Delegiertenversammlung ausführlich
erörtert wurden. Als Glanzpunkt der Arbeit des LVBT hob Dr.
Hewig die von Prof. Dr. Suder im Auftrag des Verbandes herausgegebene
Monographienreihe „Komponisten in Bayern“ hervor. Dessen
50. Band über Karl Höller konnte zu dessen 100. Geburtstag
in einem Symposion in Bamberg der Öffentlichkeit vorgestellt
werden.
Schwerpunkte der Arbeit des LVBT im vergangenen Jahr waren Aktivitäten
zu Erhaltung des Musikhochschulstandortes Augsburg, die erfolgreichen
Aktionen (gemeinsam mit dem Bayerischen Musikrat) um die Erhaltung
des Klassiksenders BR4, die Bemühungen um die Verbesserung
der Situation der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen und die
Aktivitäten für eine für Komponisten (Urheber) und
Leistungsschutzberechtigte (Interpreten) angemessene Ausgestaltung
des Urheberrechts im Rahmen der Beratungen über die Novellierung
(Korb 2) im Deutschen Bundestag. Für die Lehrbeauftragten
und das Urheberrecht nimmt Bayern im Rahmen des Präsidiums
des Deutschen Tonkünstlerverbandes die Federführung wahr.
Nachdem auch der Schatzmeister Herr Jürgen Lachner finanziell
eine positive Bilanz für den Landesverband Bayerischer Tonkünstler
ziehen konnte, schaut der Verband zuversichtlich in die Zukunft.