Im fünften Jahr übernimmt Laura Berman die junge Reihe
der Bregenzer Festspiele
Seit fünf Jahren gibt es nun KAZ, so das Kürzel für
die junge Reihe der Bregenzer Festspiele Kunst aus der Zeit. Im
Oktober vergangenen Jahres übernahm die US-Dramaturgin und
Kuratorin Laura Berman die künstlerische Leitung der Schiene
Kunst aus der Zeit. Berman, die auch das Augsburger Konzept für „Mehr
Musik“ fürs Netzwerk Neue Musik mitgestaltete und das
Projekt nun leitet, hat bereits für die Wiener Festwochen,
die Bayerische Staatsoper, die Berliner Festspiele, das Freiburger
Theater oder das Zürcher Ballett gearbeitet. Sie ist Präsidentin
des Musiktheater-Komitees des „Internationalen Theaterinstituts“ und
Beiratsmitglied im „Fonds experimentelles Musiktheater NRW“.
Uraufführung „reading
tosca“ in Bregenz. Foto: toula limnaios/Foto cyan
Bermans Interesse gilt den interdisziplinären Künsten,
den „Hybrid Art Forms“, wie sie selbst sagt. Ihre Vielfältigkeit
prädestiniert Berman für den Job in Bregenz, wo Schauspiel,
Tanz, Neue Musik und sämtliche Mischformen von Beginn an zum
Konzept gehörten.
Laura Bermans erstes eigenes Programm 2009 wird im Herbst dieses
Jahres vorgestellt. Das Programm 2008 trägt noch die Handschrift
ihres Vorgängers Matthias Losek, der Ende 2007 als Theaterreferent
nach Wien wechselte.
Den Auftakt von Kunst aus der Zeit 2008 machte Ende Mai im Rahmen
des Bregenzer Frühlings die Tanzproduktion „reading
tosca“ der Kompagnie Cie. Toula Limnaios in der Regenkulisse
der Bregenzer Tosca-Inszenierung. Als Basismaterial für seine
Musik benutzte der Komponist Ralf R. Ollertz einen 2007 von den
Wiener Symphonikern eingespielten Live-Mitschnitt – es entstand
eine machtvolle Soundkulisse, innerhalb derer drei Tänzer
und vier Tänzerinnen ein beziehungsreiches Tanztheater um
den tragischen Tosca-Stoff entwickelten.
Kunst aus der Zeit bietet diesen Sommer noch die Uraufführung
der Tanzproduktion „Paradise Lost – Exit Eden“ der
Kompagnie Cie. Rose Breuss, Ensemble Plus Extended (7. August 2008)
und die Opernuraufführung „Eine Marathon-Familie“ der
serbischen Komponistin Isidora Zebeljan. Ergebnisse der Ende Mai
durchgeführten Komponistenwerkstatt „Across the Frontiers“ unter
der Leitung des Briten Andrew Watts sind am 12. August zu hören.
Weitere Konzerte im Rahmen des KAZ sind am 9. August „Echoes
from Austria – Ernst Kreneks musikalisches Reisetagebuch“,
und am 16. August ein Porträtkonzert des Wiener Concert-Vereins
mit Musik von Dirk D’Ase.