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nmz-archiv
nmz 2008/07 | Seite 50
57. Jahrgang | Juli/Aug.
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten
Johannes Brahms: Streichquartette op. 51, Nr. 1 c-Moll,
Nr. 2 a-Moll; Streichquartett B-Dur op. 67. Urtext. Herausgegeben von
Salome Reiser. Henle Stimmen HN 40, HN 41, Studien-Edition HN 9040,
9041, ISMN M-2018-0041-7, -9041-8; ISMN M-2018-0040-0, -9040-1
(2007)
Brahms’ kompositorischer Anspruch, seine Suche nach Ausdruck,
nach Form und Struktur für die edelste Form des Musizierens,
das im Streichquartett, waren so hoch, dass er nur die drei in
Tutzing 1873 und 1875 fertiggestellten drei Quartette op. 51 und
67 gelten ließ, die seither in vielerlei Editionen im Gebrauch
sind. Zum 175. Geburtstag wurden nun die Quartettspieler und die
mitlesefreudigen Konzertgänger reich beschenkt: mit der als
Urtext bezeichneten, im Notenbild exzellenten Neuausgabe in Henles
allbekanntem und gefragtem Taubenblau. Im Vor- und Nachwort erfahren
wir von der gewissenhaften Herausgeberin all die Details um der
Quartette langes Werden und um die Probleme der hierfür ausgeschöpften
Quellen.
Patrick Huck: Aus der Manege. Zirkusklänge für Streichquartett. Nepomuk, Basel, MN 12056 (ISMN M-50009-273-5
(2008)
Es soll Schulen und Lehrertandems geben, die allerhand Lernbares
kreativ zu kombinieren wissen, wo Spiel und Spaß, Bewegung
und Balance, Akrobatik und Ulk, selbst geschneiderte Kostüme
und Phantasiearena statt Turnhallenmief den Lernalltag beleben
und Schüler begeistert zur Sache kommen. Zur musikalischen
Anfeuerung von Spaßvogel, Pferdetänzer, Jongleuren und
anderen flinken Artisten mixte Patrick Huck achtmal spritzige
Charaktergetöne, sprudelnd von Witz, Charme und rhythmischer
Eleganz, die noch dazu musikalisch-technisch für junge Streicher
problemlos bleiben und als Solo- oder Orchesterquartett (zur Farbmixtur
auch mit Bläsern denkbar und eine 3. Geige ersetzt die fehlende
Bratsche) gleichviel hermachen.