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nmz-archiv
nmz 2008/07 | Seite 50
57. Jahrgang | Juli/Aug.
Noten
Momente des Wohlfühlens
Spiel mit Intervallen am Klavier
Barbara Heller: Intervallbuch für Klavier,
Edition Breitkopf, EB 8665
Nach den bereits an gleicher Stelle besprochenen Quint-Spielen
(EB 8749), einem inzwischen von Erfolg gekrönten Werk, gibt
es, sozusagen als logische Konsequenz, ein Spiel mit weiteren Intervallen.
Barbara Heller konnte bei ihrem neuen Vorhaben professionelle Unterstützung
von Klavierpädagogen, Komponisten und nicht zuletzt von Improvisationskünstlerin
Gabriele Stenger-Stein (Klavierschule 2000) in Anspruch nehmen.
Sigrid Naumann bereitete die Stücke pädagogisch auf und
entspricht in ihren Spielanregungen Anforderungen des modernen
Klavierunterrichts, der inzwischen vom einfachen Umblättern
zum nächsten Stück längst abrückt. Was erwartet
nun den Schüler? Vordergründig beschäftigt er sich
natürlich mit den Intervallen, und das nicht nur vom Ton C
aus, sondern grundsätzlich von allen Tönen. Die spieltechnischen
Möglichkeiten, die daraus entstehen, sind so vielfältig,
dass im Einzelnen nicht darauf eingegangen werden kann. Ganz intensiv
wird der Schüler mit einbezogen, er muss mitdenken, mitfühlen
und kann eigene Ideen entwickeln. Die Erweiterung des Intervallumfangs
bedeutet selbstredend die Vergrößerung der Spannung.
Während die kleinen Intervalle von Anfängern leicht gespielt
werden können, werden die größeren Intervalle natürlich
nur von Spielern bewältigt, die die manuellen Voraussetzungen
mitbringen. Schöne Klangfärbungen, auch durch Hinzunahme
des Pedals, garantieren Momente des Wohlfühlens. Und das ist
ja wohl die Voraussetzung eines qualifizierten Unterrichts.