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Ausgabe 2000/10
Gerüchte - News - Flachsinn
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nmz-news

 

nmz 2000/10
49. Jahrgang | Oktober

News

 

Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben

Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.


 

Kulturinformationszentrum

 

Aktuelle Beiträge aus dem Kulturinformationszentrum:

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Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2000/10:


Leopold

Gute Musik für Kinder verdient einen Preis. Der heißt „Leopold” und wird seit 1997 alle zwei Jahre vom Verband deutscher Musikschulen und dem Bundesjugendministerium an auszeichnungswürdige Produktionen der Tonträgerbranche verliehen. Nun erfolgte die Ausschreibung für den „Leopold 2001”. Bis zum 1. Februar 2001 können Tonträger, auch in Verbindung mit Büchern oder Noten, beim VdM eingereicht werden. Die Produktionen müssen in der Zeit vom 1. Januar 1997 bis 31. Dezember 2000 erschienen und über den Handel oder andere Verkaufswege erhältlich sein. Die Verleihung des Preises wird voraussichtlich im Mai 2001 erfolgen.

GDM und das Internet

Georg Kern, Präsident des Gesamtverbandes Deutscher Musikfachgeschäfte (GDM) nannte auf der Jahreshauptversammlung in Berlin das Onlinegeschäft als Schwerpunkt künftiger Verbandsarbeit. Als unkalkulierbare Belastungen für den Handel nannte er das Fernabsatzgesetz und die Regelungen der verlängerten Gewährleistungspflichten. Auch die Debatte über das Ladenschlussgesetz sowie die in diesem Zusammenhang vom Deutschen Städtetag vorgeschlagenen Sonderregelungen für die Innenstadt wurden als Risiko für die Unternehmer genannt. In Zukunft will der GDM immer einen ganzen Tag seiner Jahrestagung für Fortbildungsveranstaltungen nutzen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde dem Münchner Musikkaufmann und Seniorchef des Musikhauses Hieber, Ulrich Seibert, die Ehrenmitgliedschaft des Verbandes verliehen.

IDKV-Seminare

Der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft (idkv) lädt zu zwei Seminaren ein, die Neulinge und Insider der Branche besonders mit den rechtlichen Voraussetzungen eines Veranstaltungsbetriebes bekannt machen wollen. Vom 27. bis 30. November geht es um „Das Recht der Verträge, Steuern und Abgaben in der Veranstaltungsbranche“, am 1. Dezember werden „Besondere Rechtsfragen der Veranstaltungsbranche“ behandelt. Beide Seminare werden vom Vorsitzenden des idkv, Rechtsanwalt Jens Michow geleitet und finden im Dorint Kongress-Hotel Köln statt.
Weitere Informationen und Anmeldeformulare sind erhältlich beim idkv Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft e.V., Lenhartzstr. 15, 20249 Hamburg, Tel. 040/460 57 67, Fax 040/46 88 14 17, E-Mail: michow@t-online.de.

Theaterstatistik 98/99

Soeben ist die neue Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins erschienen. Auf über 200 Seiten breitet der Dachverband der deutschen Theater die Zahlen der Jahre 1998/99 aus. Der interessierte Leser hat so die Möglichkeit, detaillierte Daten zu organisatorischen Strukturen, Besucherzahlen, Aufführungen und Finanzstrukturen der deutschen Bühnen zu erhalten, die einzelnen Häuser zu vergleichen und auch in Beziehung mit den Bühnen in Österreich und in der Schweiz zu setzen. Das Werk kann beim Deutschen Bühnenverein, Postfach 29 01 53 in 50667 Köln, zum Preis von 45,- Mark plus Versandkosten bestellt werden.

Produktions-Seminare

Wer selbst Videos oder Musik produziert und sich vom Amateur- in das Profilager fortbilden möchte, sollte sich die vier Tage zwischen dem 9. und 12. Oktober nach Köln begeben. Dort veranstaltet der Trautwein-Förderkreis in Zusammenarbeit mit der Medienstiftung Kultur im Mediapark Köln zwei aufeinander folgende Seminare zu den Themen „Video-Postproduktionen mit Harddisk-Schnittsystemen“ und „Audio-Postproduktion mit Harddisk-Schnittsystemen“. Informationen und Anmeldungen bei SRT/ Seminarregie, Wallensteinstr. 121, 90431 Nürnberg, Fax.: 0911/96 19-299.

Chance in Marl

Die Philharmonia Hungarica e.V. in der Bundesrepublik Deutschland, unter diesem Titel seit über 40 Jahren in Marl beheimatetes Orchester mit einem derzeitigen Anteil von 80 ausländischen Musikern aus 13 Nationen, soll und muss innerhalb eines Zeitraumes von vier Jahren auf eigene Beine gestellt werden. Da der Bund seine bisherige Dauerfinanzierung – mit geringem Anteil des Landes NRW und der Stadt Marl – zum 31.8.2004 endgültig aufgekündigt hat, will man nun mittels einer Stiftung eine Finanzierungsbeteiligung mehrerer Partner schrittweise erreichen und sicherstellen. Dabei erhofft man sich, dass der Bund wenigstens jene Summe einbringt, die er im Falle der wohl für spätestens Ende der laufenden Saison geplanten Kündigung den Musikern als Abfindung zahlen müsste. Durch Zustiftungen, Spenden und Sponsoren soll das nötige Stiftungsvolumen nach und nach aufgebracht werden. Auch gäbe es Zusagen, einzelne Orchesterstellen mittelfristig von dritter Seite finanziert zu erhalten. Eine derartige finanzielle und arbeitsrechtliche Lösung sucht und empfiehlt derzeit eine Arbeitsgruppe, in der Bund, Land, Deutsche Orchestervereinigung, Regierungspräsident und der Trägerverein des Orchesters wie dessen rührige Förderungsgesellschaft unter der Federführung der Hypothekenbank Essen beteiligt sind.

Dritte Musikakademie für Bayern

Alteglofsheim will Arbeit der Partnereinrichtungen ergänzen
In Alteglofsheim, südlich von Regensburg, wurde am 22. September Bayerns dritte Musikakademie, die seit Mitte letzten Jahres eingeschränkt in Betrieb war, offiziell eröffnet. Das prächtige Barockschloss, das die Akademie beherbergt, wurde vom Freistaat für rund 55 Millionen Mark komplett saniert. Darüber hinaus wurden ein Übernachtungstrakt und ein Konzertsaal (unser Bild) neu errichtet. Die Akademie soll die Arbeit der stark frequentierten Einrichtungen in Hammelburg und Marktoberdorf entlasten und mit drei thematischen Schwerpunkten ergänzen: „Musik und Gesundheit“, „Musik und drittes Lebensalter“, „Musik und Neue Medien“.

Toblacher Komponierhäuschen

Im zwanzigsten Jahr seines Bestehens ist das Gustav-Mahler-Festival in Toblach auf vier Wochen ausgedehnt worden. Das im kleinen Ort omnipräsente Konterfei des Komponisten, der hier in den Jahren 1908 bis 1910 jeweils seinen Sommerurlaub verbrachte, sollte Touristen und ein bildungsbeflissenes Publikum auf das noch umfangreichere Programm aufmerksam machen, das Konzerte, Ausstellungen, Vorträge und die Verleihung des renommierten Schallplattenpreises „Toblacher Komponierhäuschen” umfasste. Fürs Jahr 2000 sind drei Preise von einer internationalen Jury mit Jonathan Carr, Christoph Schlüren, Gregor Willmes, Werner Pfister und Attila Csampai als Vorsitzendem vergeben worden: In der Kategorie „Wiederveröffentlichungen” die bei BBC Legends erschienene Aufnahme „Das Lied von der Erde” mit dem BBC Northern Symphony Orchestra unter der Leitung von Jascha Horenstein, die als eine der „tiefschürfendsten” Interpretationen gewertet wurde; als Neuproduktion die „Symphonie Nr. 7” mit dem London Symphony Orchestra unter Leitung von Michael T. Thomas, deren „ironisch-trockene Deutung” hervorgehoben wurde, und schließlich der Sonderpreis für das „Lebenswerk im Dienste Gustav Mahlers” an die „Legacy Edition Otto Klemperer”. hdg

Hoffmanns Erbe

Mit Hilfe eines umfangreichen Vermögens, das der Staatsbibliothek zu Berlin von der verstorbenen Berlinerin Christa Kardi vermacht wurde, konnte das Haus wertvolle Stücke aus dem Nachlass des Dichters und Komponisten E.T.A. Hoffmann erwerben. Das war auch gleichzeitig die Auflage der Erblasserin. Somit kann die Bibliothek an die Tradition, die der Hoffmann-Forscher Hans von Müller (1875–1944) begründet hatte, wieder anknüpfen. Von Müller schaffte in den 30 Jahren seiner Zugehörigkeit zur Staatsbibliothek umfangreiche Hoffmann-Literatur an. Mit dem Kardi-Nachlass können nun diese Kriegslücken durch den Ankauf der Spezialsammlung des Hoffmann-Liebhabers und -Kenners Hans-Dieter Holzmann gefüllt werden.

Hokuspokus

Stadtkämmerer spielen gern Zauberer. Erst haben sie gar nichts in der Hand, dann auf einmal, Hokuspokus, ziehen sie die Tausender aus dem Zylinder. Sie sind die Größten. Und die von ihnen mit dem Geld Bedachten, lobpreisen sie in Wortkatarakten im Programmheft. Aktueller Vorgang: In Hamburg erhält das gerade wieder ins Leben zurückgerufene „Musikfest 2000“ von der Kulturbehörde 110000.—Mark Zuschuß, nicht gewaltig, aber immerhin etwas. Den Pferdefuß der hochherzigen Zuwendung erkennt erst derjenige, der den Haushaltsentwurf der Kulturbehöre studiert: die Summe wurde dem Posten „Sonstige Musikpflege“ entzogen. Aus dieser Etatposition werden unter anderem Popularmusik, Nachwuchsmusiker, Amateurmusik, freie Gruppen, die Musik für Kinder und Jugendliche gefördert. Jetzt hat der Präsident des Landesmusikrates Hamburg, Wolfhagen Sobirey, den politisch zuständigen Gremien der Hansestadt einen sachlich-energischen Brief geschrieben. Ob’s hilft?

Gesteigerter Absatz von Tonträgern

Gute Neuigkeiten von der Tonträgerindustrie für die Tonträgerindustrie: Die deutschen Musikhörer/-innen möchten immer weniger auf Musik aus der Konserve verzichten und nahmen der Industrie im ersten Halbjahr 2000 3,5 Prozent mehr Tonträger als im gleichen Zeitraum 1999 ab. Damit gingen insgesamt 120,4 Millionen CDs, MCs, LPs und Singles über die Ladentheken, meldet der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft. Den Löwenanteil an der Verkäufen hat die CD, die 84,5 Millionen Mal (4,4 Millionen Mal mehr als im Vorjahreszeitraum) an den Mann oder die Frau gebracht wurde. Damit ist sie das erfolgreichste Musikmedium der Branche, während Singles und LPs keine nennenswerten Änderungen in ihren Verkaufszahlen verzeichnen und der Absatz von MCs wieder deutlich zurückgegangen ist.
Unberücksichtigt bleiben in dieser Statistik die neuen Impulse aus dem E-Commerce in Form von Online-Mailorders oder digitalen Downloads und die neuen Speichermedien DVD und SACD. Sorgen bereiten weiterhin die illegal gebrannten CD-Kopien und die Internet-Piraterie.


Korg & Citronic

Die Firma Korg & More vertreibt ab sofort auch die DJ-Produkte der englischen Firma Citronic. Damit möchte sie das untere und mittlere Preissegment besser abdecken und so – zusammen mit den High-End-Produkten der Firma Vestax – seinen DJ-Kunden für jeden Bereich eine Equipment-Lösung anbieten. Außerdem ist Korg Allein-Vertreiber seiner Marken Korg, Vestax, Evolution, Studiomaster und Citronic in Österreich.

Grotrian-Steinweg schützt Umwelt

Umweltschutz spielt auch bei Instrumentenherstellern eine immer wichtigere Rolle. Aus Artenschutzgründen verzichten Klavierbauer schon lange auf Elfenbein als Tastenbelag und haben ihn durch einen Kunststoff ersetzt, der gegenüber dem Naturmaterial den Vorteil besitzt nicht zu vergilben. Auch in der Lackier- und Heiztechnik gehen die Hersteller umweltfreundliche Wege. So hat die Firma Grotrian-Steinweg ihre Lackieranlage mit einem neuen Belüftungssystem und einer Farbschlamm-Trennanlage ausgestattet, die Lacküberschüsse aus dem Auffangwasser heraustrennen kann und so Umwelt und Mitarbeiter erheblich weniger mit Lackresten belastet. Auch die Heiztechnik der Holzlagerung und Lacktrocknung wurde erneuert: Die neue Heizung besitzt nun einen Wirkungsgrad von 96 Prozent. Zusammen mit der Verwendung von emissionsfreien Werkstoffen und Oberflächenbeschichtungen macht dies Grotrian-Steinweg zu einem der derzeit wohl umweltfreundlichsten Instrumentenhersteller.

Tarifpolitik Berliner Orchester

Der Deutsche Bühnenverein hält eine grundlegende Änderung in der Tarifpolitik für die Berliner Orchester für dringend notwendig. Der Geschäftsführende Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin, forderte Anfang September in Köln die Deutsche Orchestervereinigung auf, den Berliner Tarifvertrag abzuschließen, der die Musiker der verschiedenen Orchester der Hauptstadt verpflichtet, sich im Rahmen der tarifvertraglichen Arbeitszeit gegenseitig kostenlos auszuhelfen.
Als die Berliner Symphoniker von der Auflösung bedroht waren, habe die Deutsche Orchestervereinigung selbst diesen Tarifvertrag zur Entlastung des angespannten Kulturhaushaltes propagiert. Nun, nachdem die Entscheidung über den Fortbestand der Berliner Symphoniker gefallen ist, lehne die Orchestergewerkschaft die Unterschrift unter diesen Tarifvertrag ab. „Dies ist ein Denken in Kategorien, die alles andere als zeitgemäß sind“, kommentierte Bolwin das Vorgehen der Orchestergewerkschaft.
Auch das Orchester im Theater des Westens hätte nach Auffassung von Direktor Rolf Bolwin gerettet werden können, wenn im Frühjahr 2000 der für dieses Orchester vom Bühnenverein vorgeschlagene Haustarifvertrag abgeschlossen worden wäre. Die Deutsche Orchestervereinigung habe jedoch den Abschluss unglücklicherweise verzögert.
Außerdem stellt der Bühnenverein in Frage, ob angesichts der großen Anzahl von Orchestern in Berlin an den zur Zeit geltenden großzügigen Arbeitszeitregelungen und ähnlichen Vorzügen festgehalten werden könne.

AltaVista schrumpft

Das amerikanische Internet-Unternehmen AltaVista will vor dem geplanten Börsengang ein Viertel seiner Belegschaft entlassen, um schneller in die Gewinnzone zu gelangen. Wie das kalifornische Unternehmen mitteilte, sollen um die 225 Mitarbeiter ihre Kündigung erhalten. Schwarze Zahlen werden vom 31. Januar 2001 an erwartet, zitierte die Wirtschaftsagentur Bloomberg den AltaVista-Chef Rod Schrock. Die Muttergesellschaft CMGI, ein Risikokapitalgeber, hatte den Börsengang im April wegen der schlechten Börsenstimmung verschoben. CMGI hatte AltaVista im vergangenen Jahr von Compaq gekauft. AltaVista kündigte außerdem an, sich aus dem Portalgeschäft zurückziehen und auf die Suchtechnik konzentrieren zu wollen. AltaVista hat seit seiner Gründung rund 800 Millionen Dollar Verlust eingefahren.

Musikmessen

Die 7. Rieder-Musik-Fachmesse im Innkreis in der österreichisch-bayerischen Grenzregion zeigt zwischen dem 5. und 8. Oktober Musikinstrumente, Zubehör, Musikelektronik und Produkte von Musikverlagen und Fachverbänden. Die Messe ist verbunden mit einem Musikschul-Kongress und einem Tag der Blasmusik.
Der 13. Musikmarkt-Salon für Musikinstrumente und Zubehör für Streichinstrumentenbau ist ab 13. Oktober für drei Tage im Centro Culturale von Cremona geöffnet. Vom 7. bis 15. Oktober werden in der Camera di Comercio die im 9. Wettbewerb beteiligten 380 Streichinstrumente aus 33 Ländern gezeigt, die von einer aus Geigenbauern und Musikern zusammengesetzten Jury beurteilt wurden. Bis 22. Oktober geöffnet ist im Museo Civico die Ausstellung Cremoneser Streichinstrumentenbau von der Renaissance bis zur Romantik.

Walter-Benjamin-Gesellschaft

Im französisch-spanischen Grenzort Portbou, der Ort, in dem sich Walter Benjamin auf der Flucht vor den Nationalsozialisten 1940 das Leben nahm, wurde im September eine internationale Walter-Benjamin-Gesellschaft gegründet. Der Gründung der Gesellschaft folgte ein Kongress über den Philosophen an der Universität in Barcelona.
Die Bonner Historikerin Ingrid Scheurmann ist Organisatorin des Kongresses. Die International Walter Benjamin Society will Benjamins Werk fachübergreifend diskutieren und in Portbou eine Casa Benjamin zur Präsentation von Werk und Leben des Philosophen einrichten.
Wer sich neben Walter Benjamin auch für Bildende Kunst und Zeitgenössische Moderne interessiert, dem sei folgendes Buch empfohlen: „Passagen. Kreuz- und Quergänge durch die Moderne” von Peter Rautmann und Nicolas Schalz. Es ist eine Hommage an Walter Benjamin und fußt auf seinen „Passagen”-Fragment. Auf rund 1.300 Seiten befassen sich die Autoren mit den verwinkelten ästhetischen Strömungen der Kunst der letzten 30 Jahre, ihren inneren und historischen Bezügen. Mit zwei Klangbeispiel-CDs und einem Farb- und Notentafelteil ist das umfangreiche Werk 1998 bei der ConBrio Verlagsgesellschaft in Regensburg erschienen.

EMI-Warner

Die Wettbewerbskommission der EU steht der geplanten Fusion der Musikkonzerne EMI und Warner Music ablehnend gegenüber. In einem Entwurf zu einer Untersagungsverfügung erhebt die Kommission vor allem Bedenken gegen die übermächtige Marktstellung des vereinten Unternehmens. Warner-EMI würde über rund die Hälfte der in Europa registrierten Rechte an Nutzung und Vertrieb von Musik verfügen. Neben der Dominanz in den Musikläden befürchtet die Kommission eine übermächtige Stellung von EMI-Warner beim Musikvetrieb über das Internet und Kabel-TV. Anlass dazu ist die geplante Fusion der amerikanischen Medienriesen AOL und TimeWarner, Muttergesellschaft von Warner Music. Bei einer Untersagung wird damit gerechnet, dass EMI an eine andere Gruppe gehen könnte. Als Interessenten werden Bertelsmann sowie der spanische Telekommunikationsriese Telefónica gehandelt.

Schul-Projekt „GanzOhrSein”

Der Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Ludwig-Maximilians-Universität München will mit dem Projekt „GanzOhrSein” die Hör- und Zuhörgewohnheiten von Schulkindern fördern. Handlungsbedarf für ein solches Projekt besteht zweifelsohne. Nimmt doch die Bereitschaft, bewusst, ausdauernd und konzentriert zuzuhören, bei Kindern zunehmend ab. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Verein „Zuhören” des Hessischen Rundfunks werden an zehn Münchner Grundschulen Hörclubs eingerichtet. Die Schüler werden mit Hörspielen, Lesungen und anderen Fantasie anregenden Angeboten konfrontiert. Gefördert wird das Projekt durch den Rundfunk, der das Hör-Material liefert, die Sparkasse, die die Anschaffung von Stereoanlagen ermöglichte, und der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung, die ein Schwerpunktprogramm „Kulturelle Bildung im Medienzeitalter” anbietet. Professor Joachim Kahlert leitet die Projektgruppe der Universität. Er kritisiert, dass Zuhören und Hören nicht als pädagogische Aufgabe begriffen, sondern als gegeben vorausgesetzt wird. Zu den Bausteinen des Projektes gehört neben „Sprechen und Sprache”, „Theater” und „Musik” natürlich auch der Bereich „Radio”.

18. Köthener Bach-Festtage

Die 18. Köthener Bach-Festtage wurden im September mit einer multimedialen Aufführung des „Wohltemperierten Klaviers (1)“ eröffnet. Künstler sowie Studenten der Medieninformatik an der Fachhochschule Anhalt setzten die Komposition von Bach in Bezug zu modernen Medien. Dabei wurden die Stimmungen des zum Zeitpunkt seiner Entstehung als revolutionär geltenden Werkes mit Hilfe eines Computer dargestellt. Insgesamt standen 16 Konzerte und Veranstaltungen auf dem Programm der Festtage. Etwa 200 Mitwirkende aus Großbritannien, den Niederlanden, Polen, Österreich und Deutschland gestalteten die Aufführungen an den ehemaligen Bach-Wirkungsstätten. Nach Angaben der Stadt stand ein Etat von 450.000 Mark zur Verfügung.

Komponistenwettbewerb

Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. wird eine Komposition für Klarinette und Live-Elektronik im Rahmen eines Jubiläumskonzertes zum 50-jährigen Bestehen des Kulturkreises in der Kölner Philharmonie am 30. September 2001 zur Aufführung bringen. Die Uraufführung erfolgt durch den Klarinettisten Wolfgang Meyer. Am Tag zuvor sollen im Rahmen eines Gesprächskonzertes
sowohl diese neue Komposition wie auch elektronische Werke für Tonband vorgestellt werden. Die Ausschreibung für Klarinette und Live-Elektronik ist mit einem Stipendium in Höhe von 15.000 Mark verbunden. Das Stück soll zirka zehn Minuten
dauern und den Raum der Philharmonie durch mehrkanalige Raumklangsteuerung einbeziehen. Bewerberinnen und Bewerber dürfen die Altersgrenze von 32 Jahren nicht überschritten haben und müssen in Deutschland leben. Bewerbungen sind bis zum 30. November 2000 zu schicken an den Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V., Breite Straße 29, 10178 Berlin.

Neue Bach-Forschung

Dem Cembalisten und Dirigenten Siegbert Rampe und dem Musikwissenschaftler Dominik Sackmann ist es gelungen, das Rätsel um Entstehungsgeschichte und Datierung von Johann Sebastian Bachs Orchester- und Kammermusik zu lösen, meldet die Schweizer Stiftung Christoph Delz. In den letzten 30 Jahren hatte sich in der Bach-Forschung die Auffassung durchgesetzt, dass Bachs Konzerte frühestens 1714, zum großen Teil jedoch erst zwischen 1730 und 1740 in Leipzig komponiert wurden. Dagegen weisen Rampe und Sackmann in ihrem soeben erschienen Buch „Bachs Orchestermusik“ nach, dass Bach bereits um 1705 Konzertsätze schrieb. Einige der erhaltenen Orchester- und Kammermusikwerke entstanden bis 1717 in Weimar, die allermeisten aber bis 1720 in Köthen. Die spätesten Konzertkompositionen Bachs sind die Brandenburgischen Konzerte Nr. 4 und 2. Auch die Orchestersuiten Nr. 1 bis 4 entstanden bis 1723. Danach beschränkte sich Bach darauf, Konzerte und Orchestersuiten neu zu instrumentieren. So ist es rund 30 Jahre nach der bahnbrechenden Datierung von Bachs Vokalmusik nun möglich, die Entstehung fast aller seiner Werke nachzuvollziehen. Das Buch ist bei Bärenreiter erschienen.

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