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Ausgabe 2001/09
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nmz 2001/09 | Seite 55
50. Jahrgang | September
Dossier: Musikkritik

Cluster

Überflüssig

Anwalt, Verteidiger und Richter, mit einem Wort „Großinquisitor“, darin besteht die Funktion des Musikkritikers. Doch ein Papst kann er nicht sein, wenngleich er seine Worte häufig mit dem Anschein des Unfehlbaren versieht. Wir alle wissen, dass er das nicht ist, denn wir sind ja aufgeklärt. Und weil wir so klug sind, wissen wir, dass wir genau deshalb auf Musikkritiker verzichten können.

Das merken längst auch die Zeitungsmacher, deren Feuilletons im musikalischen Bereich immer dünner werden. Platz für ordentliche Kritiken opfert man gerne einer knappen und unverbindlichen dpa-Meldung oder schenkt sie gleich weg an Werbeträger.

Und sowieso: Die Werbeträger übernehmen die Kritik gerne selbst. Ob es sich um Festivals, CD-Einspielungen, Musikbücher oder Konzerte handelt: den Produkten ist die Kritik beigelegt. Wozu sollte man sich als Redaktion da noch um einen eigenen kritischen Zugang bemühen? Es wissen doch sowieso alle, dass jede Kritik verdächtig ist. Was wäre an der Kritik der Marketingabteilung also schlechter als an der eigenen? Wir sind aufgeklärt und klug und lassen uns von niemandem verscheißern. Wir brauchen keine Musikkritiker.

Außerdem sind Musikkritiker unproduktiv: Denn wenn sie schon mit ihren Schreibmaschninenpistolen schießen, dann kommen sie immer zu spät, treffen ohenhin schon Totes: wenn das Buch schon im Dreck liegt, die Komposition verbrochen wurde oder das Orchester eingeschlafen war.

Wäre der Musikkritiker etwas produktiver, dann würde er versuchen, die Seiten zu wechseln und seine vorhandenen oder vermeintlichen Kenntnisse für die Gestaltung der Gegenwart und Zukunft einzusetzen. Somit würde er selbst Produzent und begäbe sich auf das Parkett, welches er eigentlich kritisiert. Eigentlich brächte er die besten Voraussetzungen mit. Warum nutzt er sie nur so selten?

Martin Hufner

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