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nmz-archiv
nmz 2001/09 | Seite 20
50. Jahrgang | September
Rezensionen
Soundtracks
The Mad, Mad World of Soundtracks, Vol. 2
Boutique/Universal 520 942-2
Lange musste man darauf warten, auf den immer wieder verschobenen Nachfolge-Sampler von The Mad, Mad
World of Soundtracks. Aber das Warten hat sich gelohnt. Teilweise ult-rarare Preziosen (CD-Erstveröffentlichungen!)
haben Frank Jastfelder und Stefan Kassel für das Volume 2 ausgegraben. Soundtrack-Perlen, die es bisher
nur auf Single gab, und Tracks, die bis heute unveröffentlicht geblieben sind wie Klaus Doldingers jazzige
TV-Version der Tatort-Melodie oder Peter Thomas Engel, die ihre Flügel verbrennen.
Mit wenigen Ausnahmen, wie Pat Williams funky Originalversion von Die Straßen von San Francisco
oder die Titelmelodie zu dem Durbridge-Straßenfeger Wie ein Blitz, griffen die beiden Kompilatoren
auf das riesengroße Repertoire von Universal zurück. Wenn man glaubt, dass Verve
Records inzwischen das gesamte Material ausgewertet hat, liegt man schief. Perlen von Ella Fitzgerald
(A Place for Lovers), Astrud Gilberto (A Time For Us), Kai Winding (Harper),
Jimmy Smith (The Night Visitor) oder Chet Baker (Come Saturday Morning) liegen hier
zum ersten Mal auf CD vor. Besonders rar dürfte ein Henry-Mancini-Song aus der Blake-Edwards-Komödie
Der Partyschreck sein, gesungen von Claudine Longet, die ihn auch im Film säuselte: Nothing
To Lose. Als Erinnerung an den im Juni verstorbenen Jack Lemmon gibt es Neal Heftis unsterbliches Odd
Couple Theme. Als lullaby croont uns Scott Walker schließlich noch Lalo Schifrins That
Night. Liebevoll haben Jastfelder und Kassel die einzelnen Tracks kommentiert und illustriert. Und für
das Remastering sorgte der großartige Willem Makkee in den Emil-Berliner- Studios. Für Easy-Listening-
und Soundtrack-Fans ist diese CD die Kompilation des Jahres.