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nmz-archiv
nmz 2001/10 | Seite 20
50. Jahrgang | Oktober
Rezensionen
Soundtracks
Moulin Rouge, Interscope/Universal 490 507-2
Das Musical-Spektakel von Baz Luhrmann startet im Oktober, der Welthit daraus, das unsterbliche Lady
Marmelade, dröhnte im Sommer aus allen Lautsprechern. Wie aber sieht es nun mit den Gesangsqualitäten
von Nicole Kidman und Ewan McGregor aus? Bescheiden, wenn man ihren faden Interpretationen von One Day
Ill Fly Away und Your Song glauben darf. Insgesamt leidet dieses Projekt unter zu viel
Orchesterbombast und Pathos. Selbst Bonos Children Of The Revolution und Becks Diamond Dogs
sind nur müde Abklatsche der Originale.
Glitter, Virgin 7243 8 10797 2
Das neueste Album von Mariah Carey, der erfolgreichsten US-Sängerin der 90er-Jahre und der Soundtrack
zu ihrem ersten Kinofilm. Seit Mariah Carey allerdings einen schweren Nervenzusammenbruch erlitten hat, liegt
der Film in den USA erst einmal auf Eis. Offenherzig präsentiert uns die Sirene ein glitzerndes New York
(!). Drei Cover-Versionen stechen hier zwischen all den Mainstream-Balladen heraus: Loverboy (einst:
Cameos Candy), Dont Stop (Funkin 4 Jamaica) und die großartige Disco-Hymne
Last Night A DJ Saved My Life. Ihre schwarzen Freunde wie Busta Rhymes wie Da Brat lassen sie auch
dieses Mal nicht in Stich.
Blow, Virgin 7243 8 10044 2
Johnny Depp als Drogendealer der Seventies, da dürfen die Hits der 60er und 70er nicht fehlen. Die Rolling
Stones geben mit Cant You Hear Me Knocking den Rhythmus vor. Gleich danach folgt Link Wrays
schmutziges Rumble-Gitarrengewitter. Gassenhauern wie Ram Jams Black Betty, Creams Strange
Brew oder Manfred Manns Blinded By The Light stehen Latin-Klassiker wie Willie Rosarios Lets
Boogaloo oder Bob Dylans monoton-pathetischer Ohrwurm All The Tired Horses gegenüber.
Seltsam.