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nmz 2001/12 | Seite 55
50. Jahrgang | Dez./Jan.
Dossier: Musikbuch
aktuell & neue Noten

Der Mensch kommt näher und mit ihm sein Werk

Ein kleines Buch mit einer Menge neuer Informationen über Galina Ustwolskaja

Olga Gladkowa: Galina Ustwolskaja – Musik als magische Kraft. Verlag Ernst Kuhn, Berlin 2001. 154 Seiten, 59,80 Mark

Das ist nun kein Buch, das sich zum Anspruch nimmt, dem Werk Ustwolskajas auf strukturell analytische Weise auf die Spur zu kommen. Dass man das auch gar nicht kann, ist ohnehin eines der Geheimnisse ihrer Musik. Wissenschaftlichen Ton hat sie immer gehasst, hasst sie wohl heute noch. Kleinlichkeit wittert sie dahinter, die Absenz des Menschen. Und Gladkowa schrieb auch kein Buch (es erschien zunächst, in Kontakt zu Ustwolskaja, auf russisch in St. Petersburg 1999), das um Totalität der Darstellung, um genaue Chronologie des Schaffens bemüht wäre. Was sie macht ist das Werfen von Schlaglichtern, in denen einzelne Arbeiten Ustwolskajas besonderen Glanz annehmen.

Das kann Olga Gladkowa, war sie doch mehrere Jahre Schülerin bei dieser unnahbarsten aller russischen Komponistinnen (und Komponisten). Und das macht das Buch auf so angenehme, auf so erhellende Art lesenswert. Der Stil ist auf bestürzende Weise schlicht, er künstelt nicht, er gaukelt nicht theoretische Gerüste vor. Gladkowa erzählt einfach. Sie erzählt von einem Menschen, dem es immer und immer wieder nur um das eine geht: um das Schöpferische. „Musik als Zauber“, „Ustwolskaja und Schostakowitsch“, „Petersburg – in der Musik und im Leben“, „Um mich her gibt es Tausende von Strömungen“ hat sie einige der insgesamt neun Kapitel überschrieben. Und immer wieder dringt ganz selbstverständlich in die Schilderungen, in die privaten Berichte die Musik ein, nicht zu trennen von ihnen, hervorwachsend wie eine physische Reaktion, manchmal wie eine Anmerkung. Dieser Zusammenhalt von Leben und Werk geht bis in die Illustration. Besonders schön zwei Bilder auf einer Doppelseite: eine Seite aus der 2. Symphonie und eine Birkenallee in Pawlowsk, wo dieses Werk geschrieben wurde. Jeder, der zu sehen versteht, erkennt die Wesensgleichheit beider Abbildungen – und damit ist vielleicht mehr und vor allem Tieferes über die Musik Ustwolskajas gesagt, als die lange Elogen oder auch Abhandlungen vermöchten.

So wird das Buch spannend. Ein Mensch kommt näher, mit ihm sein Werk. Keine Trennung! Der Mensch Ustwolskaja in seiner Trauer, in seinem weiten Blick über die Menschheit, über unsere Geworfenheit, aber auch in seiner Energie, im Schaffensdrang, in der vitalen Freude am hier. Dieser Spagat ist es, der die unvergleichliche Musik Ustwolskajas ausmacht. Das kleine Buch, in dem man gleichwohl eine Menge Unbekanntes über die Komponistin findet, bringt uns diese Welt nahe. Ein Buch – aus Liebe.

Reinhard Schulz

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