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nmz-archiv
nmz 2002/02 | Seite 25
51. Jahrgang | Februar
Bayerischer Musikrat
Zur Musikhochschul-Politik in Bayern
Neues aus Würzburg und Regensburg · Von Martin-Maria Krüger
Am 1. September 2001 wurde das Hermann-Zilcher-Konservatorium, die Fachakademie für Musik der Stadt Würzburg,
in die Hochschule für Musik Würzburg integriert. Herzlichen Dank an Landtag und Staatsregierung
hervorzuheben der Vorsitzende des Haushaltsausschusses Manfred Ach und Staatsminister Hans Zehetmair
sowie herzlichen Glückwunsch einerseits an die Hochschule, deren Stellenplan damit eine erhebliche Ausweitung
erfährt, andererseits an die Stadt Würzburg, deren arg gebeutelter Stadtsäckel spürbar entlastet
wird!
Jedoch in den Gratulations-Prosecco fällt ein dicker Wermutstropfen: vier beamtete Lehrer des Konservatoriums
wurden aus rein quantitativen Gesichtspunkten nicht übernommen im Gegensatz zu allen hauptamtlichen
und hauptberuflichen Kolleginnen und Kollegen in Augsburg, Nürnberg, Bayreuth und nunmehr Regensburg. Sollte
dies wirklich das letzte Wort der Hochschule und des Freistaats Bayern gewesen sein? Uneingeschränkte Freude
herrscht dagegen in Regensburg: Am 15. November 2001 wurde die Fachakademie für katholische Kirchenmusik
und Musikerziehung durch Bischof Manfred Müller zur Hochschule erhoben. Trägerin bleibt die kirchliche
Stiftung Kirchenmusikschule Regensburg, nachdrücklich unterstützt durch den Freistaat
Bayern, der sich verpflichtet, 90 Prozent der effektiven Personalkosten zu übernehmen. Und die sind erheblich:
7 Professuren von C2 bis C4 sind neben 17 weiteren hauptamtlichen Lehrkräften des Mittelbaus und ergänzenden
Lehraufträgen vorgesehen. Sie sollen insgesamt 110 Studierende, darunter 35 Jung- und Gaststudierende,
unterrichten. Ambiente und Studienbedingungen, unter anderem ein Wohnbereich mit 57 klavierbestückten Zimmern
für Studierende, sind seit jeher einzigartig und haben der bereits 1874 von Domkapellmeister F. X. Haber
zunächst als Privatinstitut gegründeten Schule von ihren Anfängen an weltweites Ansehen und eine
entsprechend internationale Studentenschaft gesichert.
Ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art ist die bundesweit seit einigen Jahren geforderte und nunmehr vom
Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst genehmigte Ausweitung der B-Diplomausbildung
von acht auf neun Semester. Durch die Integration des bayerischen Frühförderprogramms für Violine
und Bratsche in die Kirchenmusikschule gelang es zudem, ein eigenes Kammerorchester zu etablieren, welches für
Konzerte sowie Dirigierpraktika und -prüfungen zur Verfügung steht: Notwendiger Brückenschlag
über den Rand des Elfenbeinturms von Orgelspiel und Chorleitung hinaus. Gefeiert wurde standesgemäß
am 22. November, dem Fest der heiligen Caecilie als Schutzpatronin der Musik. Der Bayerische Musikrat freut
sich über die Integration der fünften von 1998 noch sechs bayerischen Fachakademien für Musik
in den Hochschulbereich und gratuliert herzlich.